Die Kramermeister | Biogramme
- Andreas Dietrich Apel
- Jonas Barnißke
- Valentin Bauer
- Michael Brummer
- Heinrich Konrad Brummer
- Henrich Cramer
- Ferdinand Traugott Flinsch
- Blasius Franck
- Joachim Göring
- Christoph Andreas Gulden
- Carl Leberecht Hammer
- Christian Hetzer
- Friedrich Koehlau
- Sebastian Otto
- Georg Pantzer
- Georg Pietzsch
- Johann Platz
- Johann Konrad Plitz
- Carl Heinrich Andreas Poppe
- Johann Rudolf
- Hieronymus Schmidt
- Christian Scherl der Ältere
- Christian Scher der Jüngere
- Georg Schubert
- Heinrich von Seelen
- Hartmann Winckler d. Ä.
- Heinrich Winckler
- Johannes Weißhahn
Geb. 28. Juli 1662 in Quedlinburg
Gest. 14. Januar 1718 in Leipzig
Vater: Vorname unbekannt (1637-1674)
Mutter: Christiane Dorothee [keine weiteren Angaben]
Andreas Dietrich Apel kam 1674 mit 12 Jahren nach Leipzig. Hier begann er beim Seidenhändler Jonas Barniske (1632-1700) eine Lehre. Bevor er 1690 Teilhaber des Seidenhändlers wurde, unternahm er zahlreiche Studienreisen nach Holland, Polen, Frankreich und in die Schweiz.
Am 1. September 1691 heiratete er Barniskes einzige Tochter Dorothea Elisabeth (1670-16. März 1729). Aus der Ehe gingen drei Söhne und vier Töchter hervor.
Von seinem Schwiegervater erbte Apel im Jahr 1700 den vor dem Thomaspförtchen liegenden Bieringischen Garten, den er 1701 mit der erkauften Schlosswiese gegenüber der Pleißenburg erweiterte. August der Starke, der sich bei seinen Besuchen in Leipzig häufig bei Apel aufhielt, schenkte ihm ein weiteres Grundstück. Er besaß damit ein zusammenhängendes Gebiet in der heutigen Inneren Westvorstadt. Apel ließ auf diesem Gebiet die alte Bebauung abreißen und neue Manufakturen errichten. Hier produzierte er u. a. Gold- und Silbergespinste sowie von Samt, Seiden-, Damast- und Atlasstoffe. Außerdem organisierte er die Vermarktung von Kattun und bedruckte Tapeten-Leinwände.
Das durch seinen wirtschaftlichen Erfolg erlangte Vermögen nutzte er zum Anlegen eines repräsentativen Barockgartens (Apels Garten) und zum Erwerb des Welschischen Hauses am Markt, das nach einem Umbau in ein Stadtpalais durch August den Starken zur königlich-kurfürstlichen Residenz in Leipzig erhoben wurde. 1712 wurde Andreas Dietrich Apel Meister der Kramerinnung von Leipzig.
Quelle: Jöcher, Christian Gottlieb, Denck- und Ehren-Mahl Herrn Andreas Dietrich Apels, Berühmten Kauff- und Handels-Mann wie auch Cramer-Meisters in Leipzig / [Gehalten von M. Christian Gottlieb Jöchern, der Heil. Schrifft Baccal. ...], Leipzig 1718. Neuer Nekrolog der Deutschen 19/1841, 1. Teil, Weimar 1843, S. 146f. Urte Härtwig, Heinrich Poppe, in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., Online-Ausgabe: www.isgv.de/saebi/ (1.4.2022)
Geb. 22. September 1644 in Quedlinburg
Gest. 30. Juli 1700 in Leipzig
Vater: Hans Barnißke, Bürger und Brauherr
Mutter: Dorothea Elisabeth, geb. Coberlin
Jonas Barnißke ging 1658 mit 14 Jahren für zwei Jahre nach Braunschweig zum damals bekannten Schreib- und Rechenmeister Andreas Lampen in die Lehre, die er dann beim Handelsmann David Friedrich in Halle fortsetzte. Danach wechselte er als Handelsdiener zu Johann Dreyßig, ebenfalls in Halle ansässig. 1669 ging er nach Leipzig und fand bei Heinrich Cramer und Michael Brummer, beide spätere Kramermeister, für insgesamt sechs Jahre eine Anstellung. Nach dieser mehrjährigen Ausbildung entschloss er sich, sein eigenes Geschäft, einen Seidenhandel, zu gründen.
Am 18. November 1674 heiratete er Catharina Elisabeth, geborene Rose, Witwe des Leipziger Bürgers und Kramers Johann Henschel. Aus der Verbindung ging eine Tochter, Dorothea Elisabeth, hervor, die 1691 den späteren Kramermeister Andreas Dietrich Apel heiratete, der lange Zeit im Geschäft von Barnißke gearbeitet hatte und sogar dessen Geschäftspartner geworden war.
Nachdem 1688 seine erste Frau verstorben war, ehelichte er am 3. Mai 1690 Marie Barbara, Tochter des Leipziger Händlers Matthäus Friedel, mit der er vier Söhne und zwei Töchter zeugte.
1698 wurde er zum Kramermeister gewählt und übte das Amt bis zu seinem Tod aus.
Quellen:Seligmann, Gottlob Friedrich, Den Schmertzens-vollen Verlust Des Wohl-Ehren-vesten/ Großachtbaren und Wohlfürnehmen Herrn Herrn Jonas Barnißkens/ Vornehmen Bürgers/ Kauff- und Handels-Mannes/ wie auch Kramer-Meisters allhier/ Als Ihres im Leben gewesenen ... Vaters/ ... Groß-Vaters/ und grossen Gutthäters/ Wolten Am Tage der Beerdigung/ war der 2. Augusti 1700. gehorsamst betrauren Nachgesetzte…, Leipzig 1700
Geb. 30. Januar 1626
Gest. 15. März 1678
Vater: Ruprecht Bauer, Exulant aus Villach in Oberkärnten, niedergelassen in Lauterbach (heute Čirá) in Böhmen
Mutter: Catherina geb. Reif
Während der Durchsetzung des katholischen Glaubens in Böhmen musste die Familie mehrmals flüchten. Sie kam über die Bergstadt Graslitz (heute Kraslice) nach Dörflas bei Marktredwitz im bayrischen Fichtelgebirge. Durch die Flucht konnte Valentin zunächst keine Schule besuchen und wurde von seinen Geschwistern im Schreiben unterwiesen. Nach dem Besuch einer Schreibschule, kam er 1638 nach Fürsprache Herrn Balthasar Krause nach Leipzig. Anderthalb Jahre später wechselte er zum Fischhändler Hans Goldschmied, bei dem er drei Jahre diente. Danach arbeitete er insgesamt 13 Jahre beim Baumeister Sebastian Oheim u. a. als Handlungsdiener.
Nach einer Reise über Dresden, Prag und Wien nach Ungarn und durch Österreich gelangte er zunächst nach Regensburg und dann zurück nach Leipzig. Hier gründete er ein eigenes Geschäft. Am 26. Januar 1656 heiratete er Marie (geb. Volckmar), die Witwe von Gottfried Finsinger, Bürger und Handelsmann in Leipzig.
1674 wurde er zum Kramermeister gewählt.
Quellen: Lehmann, Georg, Gottes väterliche Tröstungen/ und wie sich dieselbe Der Ehrenveste und Fürnehme Herr Valentin Bauer/ Wolbenahmter Bürger/ Handels-Mann und Crahmer-Meister allhier/ aus denen Worten des Propheten Esaiae ... Fürchte dich nicht/ ich bin mit dir ... So wohl in seinem Leben/ als auch in seinem Tode zugeeignet hat/ : Am Tage seiner Beerdigung/ war der 31. Martii/ des 1678sten Jahres in der Kirchen zu St. Johannis entworffen, Leipzig 1678
Geb. 4. April 1613 in Leipzig
Gest. 28. Juni 1669 in Leipzig
Vater: Michael Brummer, Ratsmitglied, Vorsteher des Johannishospitals und Handelsmann in Leipzig
Mutter: Maria geb. Lesche
Nachdem Michael Brummer in Leipzig eine schulische Ausbildung erfahren hatte, wurde er 1625 von seinem Vater nach Paris geschickt, um dort nicht nur Erfahrungen als Händler zu sammeln, sondern vor allem, um die französische Sprache zu erlernen. Nach seiner Rückkehr diente er drei Jahre im Handelsgeschäft seines Vaters. Während dieser Zeit erwarb er Kenntnisse der italienischen Sprache. Im Jahr 1631 zog er – wieder im Auftrag seines Vaters – nach Thorn (heute Toruń, Polen) in Preußen, wo er beim Handelsmann Balthasar Hornauer diente und nebenbei Polnisch lernte.
Zurück in Leipzig nahm er eine Stelle bei Johann Zipfel an. 1639 gründete er gemeinsam mit Heinrich Cramer, den er seit seiner Frankreichreise gut kannte, eine eigene Handelsgesellschaft. Kurz darauf verloren sie während der Wirren des Dreißigjährigen Krieges zeitweise fast ihre ganze Habe, konnten aber das Geschäft erhalten und 24 Jahre erfolgreich weiterführen. Im Jahr 1663 entschloss man sich Hans Georg Cramer in die Gesellschaft aufzunehmen.
1656 wurde er zum Kramermeister gewählt.
Am 24. Juni 1640 heiratete er Maria Conrad, Tochter des Geraer Bürgermeisters und Handelsmann Balduin Conrad, und zeugte mit ihr sechs Kinder - drei Söhne und drei Töchter.
Quellen: Reinhart, Elias Sigismund, Versicherte Gewissens-Cur im Leben und Tode: Enthalten in den Worten Davids ... In deine Hände befehl ich meinen Geist ... und Bey ... Leichen-Begängnüße Deß ... Michael Brummers, ... Leipzig [1669]
geb. 26. Aug. 1647 in Leipzig
gest. 2. Okt. 1684 in Leipzig
Vater: Michael Brummer, Handelsmann und Kramermeister in Leipzig
Mutter: Maria geb. Conrad
Er erlernte Lateinisch und Französisch. 1661 begann er seine Ausbildung im von Heinrich Cramer geführten Geschäft. 1666 reiste er in die Niederlande, um dort den Einkauf für Cramers Geschäft zu übernehmen. Mit dem Einverständnis seiner Eltern unternahm er eine Reise über Amsterdam, durch Brabant, Flandern, England, Frankreich und die Schweiz. Als sein Vater 1669 verstarb, kehrte er nach Leipzig zurück. Daraufhin gründete er 1671 gemeinsam mit Michael Balduin Brummer, seinem Bruder, und Christian Brummer eine Handelsgesellschaft, die aber bereits im folgenden Jahr nach dem Tod des Letzteren wieder aufgelöst wurde. Danach führte er ein Handelsgeschäft gemeinsam mit seinem Bruder.
Am 23. Mai 1676 heiratete er Marie Regine, die zweite Tochter des Andreä Winckler auf Dölitz und Stüntz, Ratsherr und Vorsteher des Hospitals St. Georg. Sie starb am 22. Januar 1678. Aus dieser Ehe entstammten zwei Töchter.
Am 27. Oktober 1679 heiratete Heinrich Konrad ein zweites Mal. Aus der Ehe mit Johanna Regina, Tochter des Leipziger Kramermeisters Gottfried Hennig, gingen zwei früh verstorbene Söhne und eine Tochter hervor.
1683 wurde er als Nachfolger des verstorbenen Heinrich Cramer zum Kramermeister gewählt.
Quelle:
Carpzov, Johann Benedict, Gottes Denckzedel für die Gottesfürchtigen bey Christlicher Leich-bestattung des ... Heinrich Conrad Brummers ... in damahliger Leichen-predigt ... vorgestellet, Leipzig [1684].
Geb. 9. April 1615 in Leipzig
Gest. 8. November 1682 in Leipzig
Vater: David Cramer, Bürger und Schneidermeister in Leipzig
Mutter: Barbara, geb. Zippel
Nach dem Schulbesuch wurde Heinrich Cramer 1627, also mit 12 Jahren, nach Metz in Lothringen zu einem Tuchhändler in die Lehre geschickt, wo er drei Jahre blieb. Dort lernte er auch Französisch.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland diente er zunächst zwei Jahre bei Herrn Ebingen, einem Kramer, und dann bei Johann Zipfel, Handelsmann in Leipzig.
Danach gründete er im Jahr 1639 mit Michael Brummer dem Jüngeren, den er schon aus Frankreich kannte und mit dem er bei Johann Zipfel zusammengearbeitet hatte, eine eigene Handlung. Bereits 22 Tage nach der Gründung verloren sie während der Wirren des Dreißigjährigen Krieges zeitweise fast ihre ganze Habe, konnten aber das Geschäft erhalten und 24 Jahre erfolgreich weiterführen.
Im Jahr 1663 entschloss man sich Hans Georg Cramer in die Gesellschaft aufzunehmen. Nachdem Michael Brummer 1669 verstorben war, wurde 1671 Heinrichs ältester Sohn David Cramer aufgenommen.
Am 12. August 1669 wurde er zum Kramermeister gewählt und nahm damit die Stelle seines verstorbenen Mitgesellschafters Michael Brummer ein.
Am 28. Oktober 1639 heiratete er Elisabeth, Witwe des Leipziger Kramers Hans Weger, und zeugte mit ihr sechs Kinder – zwei Söhne und vier Töchter. Nachdem seine erste Frau am 19. August 1656 verstorben war, ehelichte er im Jahr darauf Anna Marie Maul, Tochter des Händlers Johann Jacob Maul. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor.
Quellen:
Carpzov, Johann Benedict, Der Gerechten behutsame Sicherheit, bey christlicher Leichbestattung ... Heinrich Crahmers ... in damahliger Leichpredigt ... den 13. Novembr. Anno 1682. vorgestellet, Leipzig 1682
Geb. 19. August 1792 in Blankenberg an der Saale
Gest. 11. November 1849 in Leipzig
Vater: Adam Erdmann (1757–1828), Papiermacher in Blankenberg
Mutter: Dorothea (1761–1851), Tochter des Papiermachers Johann Barthold Schleicher in Kasendorf bei Coburg
Flinsch ging in Blankenberg zur Schule, begann 1805 seine Lehre in einem Materialwarengeschäft in Hof und Schleiz. In Leipzig bekam er eine kaufmännische Ausbildung im Bankhaus Küstner.
1819 gründete Flinsch in Leipzig das Papierhandelshaus Flinsch, welches später nach Frankfurt am Main expandierte.
Später übernahm er die Papiermühle Käferstein in Penig, in der er mit neuester Technik große Mengen an standardisiertem, in Stoff, Qualität und Farbe einheitlichem Papier herstellte. Ab 1842 baute er die väterliche Papiermühle in Blankenberg ebenfalls zu einem Produktionsstandort modernster Prägung aus.
Er war in den 1830er Jahren Kramermeister in Leipzig sowie später mehrfach Vorsteher der Handelslehranstalt.
Flinsch gründete die Leipziger Arbeitsnachweisungsanstalt und beteiligte sich an der Gründung der Pestalozzi-Stiftung.
Ab 1820 war Flinsch verehelicht mit Henriette (geb. Winkler). Mit ihr zeugte er drei Söhne.
Quellen:
Kutzner, Hans Georg, "Flinsch, Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 248-249 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133107108.html#ndbcontent [Zugriff am 31.03.2022].
Friedrich W. Süs: Das Handlungshaus Ferdinand Flinsch: Gedenkbuch zu dessen fünfzigjähriger Jubelfeier am 20. April 1869. Mahlau & Waldschmidt, Frankfurt am Main 1869. Digitalisat.
Heino Castorf: Die Patentpapierfabrik zu Penig. Ein Beitrag zur Geschichte des Papiers. Wohlfeld, Magdeburg 1897.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Traugott_Flinsch?_sm_au_=iVVnVRFV6WH1tpq52cB8WLH38fp3q [zugriff am 31.03.2022]
Geb. 1525 in Zwickau
Gest. 24. November 1607 in Leipzig
Vater: Blasius Franck, Tuchmacher und Gastwirt in Zwickau
Mutter: Clara geb. Göppfert
Nach dem Schulbesuch wurde Blasius Franck zunächst Apotheker und arbeitete bei der kurfürstlich-sächsischen Hofapotheke zuerst in Chemnitz und dann in Dresden. Nach einem kurzen Aufenthalt in Schlesien zog er 1553 nach Leipzig und fand eine Anstellung in der Apotheke von Georg Dütter.
Nachdem er das Bürgerrecht erlangt hatte, heiratete er am 21. Oktober 1554 Elisabeth, Witwe von Valentin Gottschalck, Bürger und Kaufmann in Leipzig. Mit ihr zeugte er einen Sohn. 1673, nach dem Tod seiner ersten Frau, heiratete er Eva, die Tochter des Leipziger Schwarzfärbers Johann Beßler. Aus der zweiten Ehe gingen vier Kinder hervor. 1584 folgte seine dritte Ehe mit Catharina, Tochter des Torgauer Kantors Michael Voigt und Witwe von Elias Müller, Bildschnitzer in Leipzig.
Blasius Franck war von 1562 an in verschiedenen kurfürstlichen Ämtern, u. a. als Kornschreiber tätig. Er zeichnete sich durch seine Mildtätigkeit aus, so speiste er beispielsweise zu hohen kirchlichen Festen die Schüler der Thomasschule.
Franck wird von 1577 bis 1604 als Kramermeister erwähnt.
Quellen: Weinrich, Georg, So aus schönen und Trostreichen Sprüchen des Newen Testaments der ..., Leipzig 1618, S. 790-794
Geb. 6. August 1625 in Leipzig
Gest. 18. Oktober 1689 in Leipzig
Vater: Johann Joachim Göring, Handelsmann in Leipzig
Mutter: Kunigunda, geb. Weinmann
Joachim Göring stammt aus einer alten Handelsfamilie, deren Wurzeln im fränkischen Hof liegen. Die Eltern starben beide im Jahr 1638. Er und seine Geschwister wuchsen nun unter der Vormundschaft von Johann Bohn, Handelsmann und späterer Kramermeister in Leipzig, auf. Auf dessen Anraten ging Göring nach Nürnberg, um seine Fertigkeiten im Rechnen und Schreiben zu verbessern. Dort begann er 1641 beim Handelsmann Friedrich Neidhart eine Lehre, die bis 1649 dauerte. Bis 1650 diente er im Auftrag Neidharts in dessen Außenstelle in Venedig und unternahm zahlreiche Seefahrten u. a. nach England und Holland. Bevor er sich 1655 in Leipzig niederließ, bereiste er verschiedene Städte in ganz Europa.
Am 21. Januar 1656 heiratete er Anna Martha, Tochter des Dr. jur. Michael Welsch, Beisitzer des Oberhofgerichts, die allerdings schon am 2. Dezember 1657 verstarb. Gut sieben Jahre später heiratete er erneut, diesmal Margarethe, geb. Packbusch, Witwe des Adam Salomon Planck, Handelsmann in Leipzig. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne und zwei Töchter hervor.
1677 wurde er zum Kramermeister erwählt. Der älteste Sohn Johann Joachim hat die Handlung des Vaters im Jahr 1685 übernommen.
Quellen: Carpzov, Johann Benedikt, Der Heiligen erleuchtete Augen unter der Trübsal/: bey ... Leichbestattung des ... Herrn Joachim Görings ... Handelsmanns und Crahmermeisters in Leipzig/ in damahliger Leich-Predigt über den Spruch 2. Cor. IV, 17. 18. (Unsere Trübsal ist die zeitlich und leicht ist/ [et]c.) den 22. Octobris, Anno 1689. in der Paulinerkirchen vorgestellet…, Leipzig 1689
Geb. 6. Oktober 1637 in Nürnberg
Gest. 11. Februar 1702
Vater: Andreas Gulden (Ratsmitglied in Nürnberg)
Mutter: Magdalena geb. Zunderin
Christoph Andreas wurde zunächst durch Privatlehrer unterrichtet, bevor nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1652 nach Nürnberg ging, um eine achtjährige Lehre bei Georg Reissel, Handelsmann und Beisitzer beim Handelsgericht in Nürnberg, zu beginnen. Im Jahr 1662 kam er nach Leipzig und nahm eine Stelle bei Christian Born an, in der er neun Jahre blieb. Danach übernahm er die Geschäfte der Witwe von Hans Hennig, Bürger und Händler in Leipzig, und heiratete am 5. September deren Tochter Rosine. Er hatte mit ihr vier Söhne und vier Töchter, von denen nur zwei Töchter ihn überlebten.
Er wurde am 30. Oktober 1678 zum Kramermeister gewählt.
Quellen: Ittig, Thomas, Davids vertrauliches Hertzens-Gespräche mit seinem Gott, Aus seinen Worten: Wer bin ich, Herr, Herr! Und was ist mein Hauß, daß du mich biß hieher gebracht hast? 2. Samuel. VII, 18. Bey ansehnlichem Leichen-Begängniß Des WohlEhrenvesten, HochAchtbaren und WohlFürnehmen Herrn Christoph Andreas Guldens, Alten vornehmen Bürgers, weitberühmten Handels-Herrns, und wohlverdienten Cramer-Meisters allhier, Am 14. Februarii im Jahr 1702. in der Pauliner-Kirche vorgestellet Von D. Thomas Ittigen, P. P. Pastore zu S. Nicol. und Superintendenten, Leipzig 1702
Geb. 7. April 1792 in Wahren
Gest. 23. August 1833 in Leipzig
Vater: Hammer, Johann Friedrich Walther (1757 - 1813), Prediger in Wahren
Mutter: nicht bekannt
Seine erste Ausbildung erhielt er durch einen Hauslehrer, bevor er für einige Jahre auf eine Bürgerschule wechselte. Seine Lehrjahre verbrachte er bei Eisenhandlung „G. Wolf und Companie“. Später arbeitete er bei „C. F. Lattermann und Sohn“ und bei „Aug. Schwägrichen und Comp“.
1819 heiratete er Henriette Weichert, Tochter eines Universitätsmechanikers. Zuvor hatte er ein eigenes Bankquiergeschäft gegründet, das zunächst den Namen „Carl Hammer“ trug, nach der geschäftlichen Verbindung mit H. Schmidt 1821 in „Hammer und Schmidt“ umbenannt wurde. Der Geschäftssitz befand sich bei Auerbachs Hof und als Geschäftsbereich wird in den Adressbüchern der 1830er-Jahre das „Wechsel-, Commiss-, Speditionsgeschäft“ angegeben. Das Geschäft soll überregionale Bedeutung erlangt haben.
1827 wurde er zum Kramermeister gewählt. Er war ein Mitbegründer der Leipziger Handelsanstalt und förderte ihre Entwicklung. 1830 wurde er Leipziger Stadtverordneter, darüber hinaus diente er als ein Direktor der Leipziger Lebensversicherungsanstalt. Gemeinsam mit dem Bankhaus „Frege und Comp.“ setzte seine Bank den Plan um, den Zinsfuß der Stadtanleihen von 4 auf 3 Prozent zu reduzieren. 1832 wurde er Besitzer des Handelsgerichts. Kurze Zeit später Deputierter des Handelsstandes beim Landtag.
Quellen: Neuer Nekrolog der Deutschen. Erster Jahrgang 1833. Zweiter Teil, Weimar 1835, S. 577-579
Geb. 10. August 1600 in Torgau
Gest. 15. März 1659 in Leipzig
Vater: Johann Hetzer aus Torgau
Mutter: Magdalena geb. Vogt
Sein Vater starb als er 15 Jahre alt war. Ein Jahr später ging er nach Leipzig und begann eine Lehre beim Moyse Bohlmann, Handelsmann, und blieb acht Jahre als Junge und weitere acht Jahre als Handelsdiener.
Er wurde 1654 zum Kramermeister gewählt.
Im Februar 1634 heiratete er Maria geb. Schmied († 1636), Witwe des Bartholomäus Meyer, Bacc. der Theologie und Diakon zu St. Nikolei in Leipzig. Aus der Ehe ging eine Tochter hervor. Eine zweite Ehe ging er im Juli 1637 mit Susanna, Tochter des Leipziger Rats- und Handelsmann Zacharias Cramer, ein. Zusammen hatten sie sechs Söhne und drei Töchter.
Quelle:
Geier, Martin, Der Gläubigen/ 1. Außerlesene/ 2. Ruhige/ 3. Selige Hoffnung/ Aus dem 39. Psalm/ v. 8. 10. Nun Herr wes sol ich mich trösten/ [et]c., Leipzig 1659.
Geb. 1656 in Merseburg
Gest. 26.10.1705 in Leipzig
Vater:
Mutter:
Seit dem 17. Juni 1683 war er mit Barbara geb. Höffer (1655-1694) verheiratet, der Tochter des Bürgermeisters und Vorsteher des Hospitals in Döbeln. Es war ihre dritte Ehe. Zuvor war sie mit David Papst, Handelsmann in Rochlitz († 1673), und mit Elias Mauffen, Handelsmann in Leipzig († 1682) verehelicht. Friedrich Köhlau zeugte mit ihr fünf Kinder.
Quelle:
Carpzov, Johann Benedict, Außerlesene Trost- und Leichen-Sprüche : bey unterschiedenen begräbnissen Christselig entschlaffener Personen/ in denen damahligen Leichpredigten fleißig erkläret/ und ... zu gemeiner erbawung überlassen…, Leipzig 1697, Nr. XV. Betrübter Christen tägliches Wolleben/ bey Christlicher Leichbestattung Frauen..., S. 518 ff.
Geb. 9. Oktober 1590 in Tages
Gest. 19. Februar 1656 in Leipzig
Vater: Sebastian Otto
Mutter: Clara geb. Kupfer
1601 kam er zum Besuch der Thomasschule nach Leipzig. 1608 begann er eine Lehre beim Leipziger Tuchhändler Hans Schlägel, die für sechs Jahre geplant war, aber bereits nach einem Jahr durch den Tod des Tuchhändlers endete. Es folgte ein einjähriger Aufenthalt in Halle, bevor er sich erneut für sechs Jahre bei Georg Pantzer in Leipzig verpflichtete, die er dann auch abdiente. Weitere vier Jahre war er beim Händler Antonie Sommer angestellt.
Am 20. August 1621 heiratete er Elisabeth, Tochter Kramermeisters Hans Müller. Aus der Ehe gingen sechs Jungen und fünf Töchter hervor
Quelle:
Hülsemann, Johann, Der Himmels-Weg/ Beschrieben im XXXVII. Psalm Davids vers. V. Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auff Ihn/ Er wirds wol machen…, Leipzig 1656.
Geb. 20. Januar 1586 in Ausgburg
Gest. 1. März 1636 in Leipzig
Vater: Georg Pantzer, Bürger und Gubilierer in Augsburg
Mutter: Regina geb. Reyser
Mit 14 Jahren wurde er zur Ausbildung nach Italien geschickt, wodurch er die italienische Sprache erlernte. Er arbeitete u. a. in der Schreibstube eines deutschen Hauses in Venedig. Es folgte ein zweijähriger Aufenthalt in Nürnberg, bevor 1605 nach Leipzig kam und hier bis 1610 bei Magnus Lother und Matthes Müller diente.
1611 heiratete er Elisabeth, Tochter von Handelsmann Wolf Knorr aus Leipzig, mit der er vier Söhne und zwei Töchter zeugte.
Besitzer des Ritterguts Rüben.
Quellen: Hoepner, Johann, Leich-Predigt Uber das Sprüchlein des Propheten Esaiae am 40. Cap. Es spricht eine Stimme: Predige/ und er sprach: [et]c. Leipzig 1636
Geb. 31. Mai 1598 in Belgern (Oberlausitz)
Gest. 8. Juni 1677 in Leipzig
Vater: Johann Pietzsch
Mutter: Agnes geb. Benade
Nach dem Schulbesuch in Bautzen kam er 1612 nach Leipzig, um dort fünf Jahre beim Spezereienhändler Abrosius Richter in die Lehre zu gehen. Es schloss sich 1617 eine Anstellung bei Christoph Schultz und Christoph Dusel als Handelsdiener an. Bis 1629 arbeitete er als Buchhalter und Kassierer bei Christoph Dusen und nach dessen Tod bei seiner Witwe, Frau Catharina, geb. Schöller, die er am 19. April 1631 heiratete. Aus der Ehe gingen vier Söhne und fünf Töchter hervor.
Am 13. Juli 1638 wurde er zum Kramermeister gewählt. Seine Spezereihandlung hat er 1673 an Johann Bernhard übergeben.
Quellen: Carpzov, Johann Benedict, Alter verlassener Leute Trost : Bey Christlicher Begräbniß Des ... Georg ... , Leipzig 1677
Geb. 24. November 1572 in Köln
Gest. 20. Dezember 1654 in Leipzig
Vater: Wynant von Platz, Ratsverwandter und Stadtrichter
Mutter: Agnes geb. Vedderheut
Die Eltern von Johann Platz waren katholischen Glaubens und er wurde entsprechend erzogen. Später wechselte er zum Evangelischen Glauben und verzichtete damit auf das Erbe seiner katholischen Verwandten. Der Vater starb 1594, die Mutter 1585, somit war er im Alter von zwölf Jahren Waise. Von seinem Vormunden wurde er auf eine Lateinschule geschickt, die er allerdings nach drei Jahren vorzeitig verließ, um dann auf eine Rechenschule zu wechseln.
1589 ging er nach Leipzig und wurde beim Kaufmann Simon Ritz in Dienst gestellt, bei dem er zehn Jahre blieb. 1599 gründete er sein eigenes Handelsgeschäft.
Am 24. August 1602 heiratete er Catharina, Tochter des Leipziger Händlers Bartholomäus Gorck, mit der er zwei Söhne zeugte, bevor sie 1606 verstarb. 1607 heiratete er ein zweites Mal, und zwar die Tochter von Heinrich von Ryssel namens Catharina. Mit ihr hatte er weitere vier Söhne und zwei Töchter. 1623 verstarb auch die zweite Ehefrau und er blieb 31 Jahre Witwer.
1630 wurde er zum Kramermeister gewählt.
Quellen: Hülsemann, Johann, Alter Christen-Leut Tagewerck Beten und bauen. [Leipzig] 1655
Geb. 17. März 1606 in Weiden in der Oberpfalz
Gest. 16. April 1678 in Leipzig
Vater: Stephan Plitz, Bürger und Baumeister in Weiden
Mutter: Anna Maria geb. Wolf
Johann Conrad Plitz und seine Geschwister wuchsen bei der Großmutter auf, da ihr Vater 1618 verstarb. Doch bereits 1620 zog Johann Conrad nach Nürnberg und ging dort bei Hans Stahl, Bürger, Handelsmann und Ratsmitglied, in die Lehre. Im Jahr 1625 kam er nach Leipzig und begann seinen sechsjährigen Dienst bei den Materialisten Bernhard Elsasser und Daniel Planck. 1632 wurde er Handelsdiener bei der Witwe von Johann Leonhard Weickmann und half ihrem Geschäft über die wirtschaftlich schwere Zeit während des 30jährigen Kriegs.
Am 20. Mai 1634 heiratete er die Witwe und zeugte mit ihr drei Kinder, die aber alle früh verstarben. Bereits drei Jahre später, also im Jahr 1637, verlor er auch seine Frau und weitere Leipziger Familienmitglieder durch die Pest. Am 26. Februar 1639 heiratete er erneut. Seine zweite Frau war Magdalena, Tochter von Zacharias Finsinger, Handelsmann in Leipzig. Aus dieser Ehe gingen sechs Söhne und zwei Töchter hervor, bevor 1654 auch seine zweite Ehefrau verstarb. Am 7. März 1656 heiratete er als dritte Frau Getraude, die Witwe von Zacharia Kramer, eine geb. Platz.
1634 wurde er zum Leipziger Defensionswerk gezogen und diente als Pikeniere. Erst 1642 konnte er sich durch die Stellung eines Ersatzmanns davon befreien.
24. Juli 1644 wurde er zum Kramermeister gewählt.
Quelle:
Müller, Daniel: Seelen-Stillung und Zufrieden-Stellung Königes Davids/ Auß diesen ... : Bey ... Leichbestattung Des ... Herrn Johann ... , 1679.
Geb. 7. Februar 1803 in Leipzig
Gest. 3. März 1867 in Leipzig
Vater: Poppe, Johann Andreas (1771-1841), Kaffeehausbesitzer
Mutter: Poppe, Maria Sophia, geb. Oehler (1769-1832)
Carl Heinrich Andreas Poppe war der älteste Sohn des Besitzers der berühmten historischen Gaststätte „Zum Arabischen Coffebaum“. Er wuchs in der Großen Fleischergasse in Leipzig auf. Seine ersten geschäftlichen Erfahrungen sammelte er als Teilhaber des Bank- und Kommissionsgeschäfts B. Trinius & Co. sowie der Renger’schen Buchhandlung.
Schon 1836, also mit gerade mal 33 Jahren, wurde er zum Kramermeister gewählt. Das Amt übte er bis zum Lebensende aus, ab 1853 als Kramermeister Senior. Ab 1862 diente er als 1. Präsident der Leipziger Handels- und Gewerbekammer und als 1. Vorsitzender der Handelskammer.
Von 1833 bis 1663 war er Leipziger Stadtverordneter und von 1839 acht Jahre lang Vertreter für Handel und Industrie des zweiten Leipziger Wahlkreises in der Zweiten Kammer des Sächsischen Landtags.
Seine wirtschaftlichen Aktivitäten waren weitgefächert. So war er von 1861 bis 1866 Vorsitzender des Direktoriums der Kammgarnspinnerei Leipzig. Ebenso war er Mitbegründer und Direktoriumsmitglied (1854 Vorsitzender des Direktoriums) der seit 1838 bestehenden Leipziger Bank. Auch außerhalb Leipzigs war er aktiv, etwa als Aufsichtsrat der DiscontoGesellschaft in Berlin.
Ebenso machte er sich als Stifter in Leipzig einen Namen. Für bedürftige Witwen von Leipziger Kaufleuten hinterließ er 15.000 Taler. Carl Heinrich Andreas Poppe erhielt vielfältige Ehrungen und Orden, u. a. Ernennung zum Geheimen Kammerrat, Komthur des Königlich Sächsischen Verdienstordens und Königlicher Ritter-Orden.
Quellen: Neuer Nekrolog der Deutschen 19/1841, 1. Teil, Weimar 1843, S. 146f. Urte Härtwig, Artikel: Heinrich Poppe, in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, saebi.isgv.de/biografie/23927 [Zugriff 5.10.2023]
Geb. 1. September 1652 in Leipzig
Gest. 28. März 1694 in Leipzig
Vater: Johann Rudolf, Bürger und Handelsmann in Leipzig
Mutter: Anna Catharina geb. Blatze
Nach dem Schulbesuch begann er ein Studium der freien Künste, doch nach dem frühen Tod seines Vaters im Jahr 1669 sollte er dessen Geschäfte übernehmen. Mit Unterstützung „eines getreuen Consorten“ gelang es, das Geschäft erfolgreich fortzuführen und Handelsbeziehungen bis nach Italien, Frankreich, Belgien (Spanischen Niederlande), England und Niederlande zu unterhalten.
Er heiratete 22. Januar 1677 Regine Sophie, Tochter des Wurzener Stifts-Rats und Domdechanten zu Zeitz Johann Martin Luther und damit eine Nachfahrin des Reformators. Mit ihr hatte er zwei Kinder. Bereits im Jahr 1679 verstarb Regine Sophie.
Am 27. Februar 1682 ging er mit Amalie, Tochter des Leipziger Ratsmanns und Baumeister Georg Ulrich Welsch, eine zweite Ehe ein, der sieben Kinder entstammten.
Quelle:
Carpzov, Johann Benedict, Der Kinder des lebendigen Gottes Liebe unter sich : bey Christlicher Leichbestattung des ... ... , Leipzig 1694.
Geb. 13. Februar 1569 in Nürnberg
Gest. 13. September 1639
Vater: Hans Schmied, Bürger und Nadler aus Nürnberg
Mutter: Anna Bauer
Nach dem Schulbesuch in Nürnberg ging er 1581 im Alter von 12 Jahren mit dem Vater nach Leipzig und begann daraufhin eine Lehre beim Handelsmann Hans Wolf in der Reichsstraße, die acht Jahre dauern sollte. Ab 1590 arbeitete er insgesamt 16 Jahre bei der Handelsgesellschaft von Peter Heintze aus Leipzig und den Gebrüdern Schmied aus Breslau. Danach gründete er sein eigenes Geschäft.
Am 18. März 1630 wurde er zum Kramermeister gewählt.
Am 18. August 1606 heiratete er Maria († 1627), Tochter des Leipziger Händlers Hans Werchaw, und hatte mit ihr drei Kinder. Nach ihrem Tod heiratete er ein zweites Mal. Am 27. Oktober 1628 fand die Hochzeit mit Lucretia geb. Hanemann, Witwe des Leipziger Händlers Jeremias Schwartz, statt. Diese Ehe blieb kinderlos.
Quellen: Hoepner, Johann, Leichpredigt Uber das Psalm-Sprüchlein Davids, aus dem Beschluß des 25. Psalms: Schlecht und Recht das behüte mich [et]c. : Bey Christlicher Leichbestattung Des ... Herrn Hieronymi Schmids, vornehmen Bürgers und berühmten Handelsmanns allhier, Welcher den 13. Septemb. dieses 1639. Jahrs ... entschlaffen, und den folgenden 16. ... bestattet worden…, Leipzig 1639
Geb. 5. Juli 1573 in Leipzig
Gest. 17. Juli 1637 in Leipzig
Vater: Bartel Scherl d. J. (Mitglied des Leipziger Rats)
Mutter: Susanna geb. König aus Nürnberg
Weil seine Eltern bereit 1585 starben, wurde er von Vormündern erzogen. Nach dem Besuch einer nicht näher genannten Rechenschule folgten sechs Lehrjahre bei Jacob Böhme in Dresden, dessen Geschäft er zeitweise selbst führte. Danach arbeitete 1595 bis 1618 mit Simon Löffler zusammen, der bis 1632 Meister der Leipziger Kramerinnung war. Sie handelten mit Wolle, Seide und anderen Waren. Ab 1618 gingen sie getrennte Weg, wobei Scherl den Handel mit Seide übernahm.
Am 23. Oktober 1600 heiratete er Elisabeth (1582–1633), die Tochter des Leipziger Handelsmanns Hans Roch aus Antdorf, mit der er sieben Söhne und sechs Töchter hatte.
Im Jahr 1620 wurde er zum Kramermeister erwählt und blieb bis zum Tod in diesem Amt.
Quellen: Hoepner, Johann, Leich-Predigt Uber das Evangelische Trost-Sprüchlein S. Pauli I. Cor. ... : Bey ... Leib-bestattung Des ... Herrn ... , Leipzig 1637
Geb. 27. Oktober 1601 in Leipzig
Gest. 18. Januar 1642 in Leipzig
Vater: Christian Scherl der Ältere, Bürger und Kramermeister in Leipzig
Mutter: Elisabeth geb. Koch
Christian Scherl besuchte die Nikolausschule in Leipzig und wurde darüber hinaus durch Privatlehrer unterrichtet. Später ging er nach Hanau zu Carl Savagen, wo er besonders in Schreiben, Rechnen, Buchhaltung und französischer Sprache Unterricht erhielt. Im Dienst eines gewissen Herrn Stephan Fernondt reiste er nach Nürnberg, Augsburg und Lyon. Als er nach Leipzig zurückkehrte, übernahm er zunächst die Verwaltung der väterlichen Geschäfte. Nach dessen Tod erbte er diese und führte sie erfolgreich fort.
1638 wurde er zum Kramermeister gewählt.
Am 30. Oktober 1627 heiratete er Catharina, die Tochter des Leipziger Händlers Quirin Schacher, mit der er zwei Töchter und einen Sohn zeugte.
Quellen: Christliche Leich-Predigt über das Trostreiche Sprüchlein aus der Epistel Jacobi ... : Bey Christlicher Leichbestattung Des Ehrnvesten vnd Ehrnwolgeachten Herrn Christian Scherlls/ Bürgers vnd Cramer-Meisters allhier/ Welcher den 18. Januarii dieses 1642. Jahrs ... selig verschieden/ vnd den 20. ejusdem ... begraben worden / Gehalten von Johanne Höpnero, SS. Theol. Doct. Profess. P. ad Div. Nicol. Pastore & Superintendente, Leipzig 1642
Geb. 8. August 1631 in Leipzig
Gest. 25. August 1693 in Weimar
Vater: Schubert, Martin, Bürger und Handelsmann in Leipzig
Mutter: Schubert, Regina, Tochter von Christoph Hennig, Bürger und Handelsmann in Leipzig
Nachdem der Vater bereits 1637 verstarb, heiratete die Mutter den Vorsteher des Hospitals St. Johannis und Leipziger Handelsmann Friedrich Conrad. Gewissermaßen war damit Georgs berufliche Laufbahn als Händler vorbestimmt. Mit 16 Jahren ging er zunächst nach Nürnberg zum Händler Andreas Eggern, um in dessen Schreibstube eine Ausbildung zu erhalten. Bereits 1648 wechselte er zum Nürnberger Händler Andreas Ammon. Dort blieb er sechs Jahre als Handlungsjunge. 1655 kehrte er nach Leipzig zurück und trat insgesamt drei Jahre in die Dienste der Kramermeister Heinrich Cramer und Michael Brummer. Ab 1658 unternahm er eine Bildungsreise u. a. nach Hamburg, Holland, Flandern, Frankfurt a. M., Straßburg, Genf, Paris und England. Im August 1660 gründete er zusammen mit dem Kramermeister Gottfried Henning und Heinrich Hammermüller eine Handelsgesellschaft. Später folgte als Geschäftspartner Christoph Neuhof, bevor 1692 Georgs Sohn Heinrich Teilhaber wurde.
Am 17. September 1661 heiratete er Elisabeth Barwasser, die Tochter des Leipziger Juweliers Tilemann Barwasser, die allerdings bereits ein Jahr später verstarb. Am 22. November 1664 heiratete er erneut. Die zweite Ehefrau war die Tochter des Juweliers und Stadtfähnrichs im Petersviertel Johann Heinrich Reinhard mit Namen Marie. Aus der Ehe gingen acht Söhne und sechs Töchter hervor, von denen aber vier vor dem Vater verstorben sind.
Am 17. November 1684 wurde er zum Kramermeister gewählt. Er verstarb auf einer Geschäftsreise in Weimar und wurde dort beerdigt.
Quelle: Carpzov, Johann Benedict, Apostolischer Wechselbrieff/ Phil. I, 21. (Christus ist mein leben/ sterben ist mein gewin.): bey des ... Georg Schuberts/ Wohlbenahmten Bürgers und berühmten Handels-Manns/ wie auch wohlverdienten Crahmer-Meisters in Leipzig/ welcher den 25. Augusti, Anno 1693. in ... Weymar selig verschieden/ auch daselbst ... ruhet/ zu Leipzig in der Paulinerkirchen/ den 30. Augusti darauff angestellten Christlichem Leichbegängniß schrifftmäßig zubetrachten vorgestellet, Leipzig 1692.
Vater: Heinrich von Seelen, Bürger und Handelsmann
Mutter: Anna geb. Nossemann
Nach dem frühen Tod seiner Eltern - die Mutter verstarb 1622, der Vater 1626, zog er nach Amsterdam zu seiner Stiefschwester, deren Mann ein angesehener Seidenhändler war. Ursprünglich wollte Heinrich sechs Jahre bei diesem als Handelsjunge dienen, aber sowohl seine Stiefschwester als auch ihr Mann fielen 1629 einer Pestepidemie zum Opfer. Danach verpflichtete er sich dem Amsterdamer Handelsmann Heinrich Repmacher und unternahm in dessen Auftrag viele Reisen, u. a. auch nach Leipzig. Bei seinen Handlungsreisen war sehr hilfreich, dass er seit seiner Kinderzeit Niederländisch und Französisch beherrschte.
Er heiratete am 27. Januar 1640 Ottilie, Witwe von David Mörlin, Handelsmann und Stadtfähnrich in Leipzig und zeugte mit ihr zwei Söhne und zwei Töchter.
1666 wurde er als Nachfolger von Carl Günther Born zum Kramermeister gewählt.
Quelle:
Carpzov, Johann Benedict. Ein wohlerfahrner Geistlicher Kauffmann, über den Spruch des XC. Ps. v. 13. Lehre uns bedencken, daß wir sterben müssen, auff daß wir klug werdenUntertitelbey ... Leichbestattung Des... Heinrichs von Selen, wohlbenahmten Bürgers, berühmten Kauff- und Handelsmanns, und Cramermeisters zu Leipzig, den 24. Mai, Anno 1674, Leipzig 1674.
Geb. 25. September 1677 in Leipzig
Gest. 1. November 1752 in Leipzig
Vater: Heinrich Winckler (Ratsmitglied, Baumeister, Vorsteher zu St. Nikolei in Leipzig)
Mutter: Anne Sibylle geb. Hennig
Hartmann wurde 1690 mit gerademal 13 Jahren nach Nürnberg zu Veit Richter geschickt, um dort eine erste Ausbildung zu erfahren. 1692 wechselte er nach Augsburg, um bei Benedict Winckler in einer „größeren Handlung“ zu dienen, wo er vier Jahre blieb. Die nächste Station seiner Ausbildung war Lucca in der Toskana. Hier war ein gewisser Andreas Guitotti sein Lehrmeister. Von dort aus unternahm er Reisen durch Italien. 1698 kehrte er nach Leipzig zurück, um bald darauf eine Reise durch die Niederlande zu unternehmen. In Leipzig arbeitete er zunächst beim Kramermeister Christoph Andreas Gulden, dessen Geschäfte er nach seinem Tod gemeinsam mit seinem Bruder Daniel Winckler übernahm. 1712 wurde er zum Kramermeister gewählt. Der Stadt diente er zunächst als Stadtfähnrich, dann als Leutnant im Hallischen Viertel und ab 1726 als Ratsmitglied. 1728 wurde er Hauptmann im Petersviertel, 1731 Vorsteher des Willigen Almosens und des Lazaretts und 1734 Baumeister der Stadt. Schließlich wurde er 1743 zum Deputierten der Einnahmestube bestellt.
1704 heiratete er Johanna Sophia, Tochter des Paul Wincklers, Ratsherr, Vorsteher des Hospitals St. Johannis und Besitzer zahlreicher Rittergüter im Leipziger Umland. Mit ihr hatte er acht Söhne und eine Tochter.
Quelle:
Entwurf des rühmlich geführten Wandels Herrn Hartmann Wincklers des ältern des Raths und Baumeisters wie auch Vorstehers des willigen Almosens zu Leipzig, hrsg. von Ulrich Christian Saalbach, Leipzig 1753.
Geb. 12. Oktober 1628 in Leipzig
Gest. 15. November 1704 in Leipzig
Vater: Georg Winckler, Kramermeister in Leipzig, Besitzer des Ritterguts Dölitz
Mutter: Ursula, geb. Schacher
Wegen der kriegerischen Ereignisse rund um Leipzig, die im Zusammenhang mit dem Dreißigjährigen Krieg standen, beschlossen Heinrichs Eltern, ihn nach Schleusingen aufs Gymnasium zu schicken, um dort seine schulische Ausbildung zu beenden. Da geplant war, dass er das Geschäft seines Vaters übernehmen sollte, wurde er zur Lehre zunächst für drei Jahre nach Nürnberg und danach nach Augsburg geschickt. Daraufhin ging er weitere anderthalb Jahre nach Lucca in Italien und dann nach Venedig, wo er im sogenannten Deutschen Haus lebte. Nachdem er auch Livorno, Rom und Neapel besucht hatte, kehrte er 1646 nach Leipzig zurück, um in die Geschäfte seines Vaters einzusteigen. Nach sein Vaters Tod im Jahr 1651 übernahm er zunächst gemeinsam mit seinem älteren Bruder, Andreas Winckler, Ratsherr und Rittergutsbesitzer, und nach dessen Tod mit dessen hinterlassenen Sohn, Georg Winckler, die Leitung der Geschäfte.
Im Jahr 1663 wurde er zum Kramermeister gewählt. Außerdem erhielt er einen Sitz im Leipziger Rat und war mit der Verwaltung des „willigen Almosen“, des Lazaretts und des Baumeisteramts beauftragt. Darüber hinaus war er Vorsteher der Kirche und der Schule St. Nikolai.
Heinrich Wickler war dreimal verheiratet. Am 22. Mai 1654 heiratete er Susanne Meier, Tochter des Augsburger Handelsmanns Christoph Georg Meier. Aus dieser Verbindung gingen zwei Söhne hervor: Heinrich, der später seinem Vater im Amt des Vorstehers des Willigen Almosens und des Lazaretts folgte sowie als Viertelshauptmann in Leipzig diente, und Christoph Georg, später Handelsmann und Stadtleutnant in Leipzig. Nach dem frühen Tod der ersten Ehefrau heiratete er am 7. Februar 1660 Johanna Magdalena von der Burg, Tochter des Rittergutsbesitzers in Stötteritz. Sie zeugten vier Söhne und zwei Töchter. Die Töchter heirateten in die Familie des Ratsherrn Gottfried Auerbach und in die Familie des Handelsherrn Arnold Rosenfeld. Daniel, der einzige Sohn, der das Mannesalter erreichte, und spätere Kramermeister, heiratete Regine Gulden. 1669 verstarb auch die zweite Frau, woraufhin er am 12. November 1670 zum dritten Mal heiratete, und zwar die Tochter des Handelsmanns Johann Henning mit Namen Anna Sybille, mit der er dann 35 Jahre zusammenlebte. Auch die Nachkommen aus dieser Ehe heirateten in Rats- und Händlerfamilien ein.
Insgesamt hatte er an seinem Todestag 17 Kinder, 65 Enkel und 12 Urenkel, also insgesamt 94 Nachkommen, von denen zu diesem Zeitpunkt aber schon 38 verstorben waren.
Quellen: Ittig, Thomas, Gläubiger Christen Hertz Als eine geistliche Medaille oder Müntze … Darauf Jesus als der Weg, die Wahrheit, das Leben, und der einige Mittler eingepreget ist, Aus dem Macht-Spruch Joh. XIV, 6. ; bey ansehnlicher Leichen-Bestattung Des ... Herrn Heinrich Wincklers des Aeltern, Vornehmen des Raths und hochverdienten Bau-Meisters ... d. 20. Novemb. A. C. 1704, Leipzig 1704.
Geb. 12. april 1599 in Gohlis nördl. v. Riesa
Gest. 20. august 1672 in Leipzig
Vater: Andreas Weißhahn, Pfarrer in Gohlis
Mutter: Anna geb. Schutze aus Großenhain
Johannes Weißhahn erblickte am 12. April 1599 als Sohn des Gohliser Pfarrers Andreas Weißhahn und der Anna, Tochter des Thomas Schulze, Kantor in (Großen)Hain, das Licht der Welt. Nachdem der Vater früh verstorben war, wurde er von der Mutter erzogen, die aber auch vor Vollendung seines 15. Lebensjahres verstarb. 1613 kam er zur Lehre beim Zuckerbäcker Gottfried Pfeiffer nach Leipzig. Seine Lehrzeit dauerte sechs Jahre. Danach begann er eine fünfjährige Dienstzeit bei den Händlern Bernhard Elsasser und Daniel Plancken. 1624 nahm er das Leipziger Bürgerrecht an und eröffnete sein eigenes Geschäft, einen Spezerei-Handel. Gleichzeitig trat er der Kramerinnung bei.
Bald darauf, am 14. August 1625, heiratete er die Tochter des Leipziger Bürgers und Kramers Johann Christ mit Namen Marie. Seine Frau verstarb 1660 nach 35 Jahren Ehe. Aus ihr gingen elf Kinder, zwei Söhne und neun Töchter, hervor. Bei seinem Tod waren noch ein Sohn und drei Töchter am Leben. Der Sohn wurde Händler in Breslau. Eine der Töchter heiratete den Leipziger Kramer Urban Dietrich.
Während des Dreißigjährigen Krieges leistete er einen sechseinhalb jährigen Kriegsdienst. Dies und die Kriegshandlungen insgesamt erschwerten seine Geschäfte. 1640 wurde er zum Kramermeister erwählt. Neben anderen Kramermeistern seiner Zeit ist er Mitunterzeichner einer Vereinbarung der Kramer mit der Innung der Tuchhändler von 1663, die in den folgenden Jahren immer wieder vom Landesherrn bestätigt wurde.
Quellen: Lehmann, Georg, Die Freudigkeit des weissen Hahnes …aus dem Spruch St. Pauli zum Röm. am VIII, v. 31/ 32/ 33/ 34 ... Bey Christlicher Leich-Bestattung/ Des ... Herrn Joh. Weißhahns ... Cramer-Meisters allhier/ Welcher im LXXIV. Jahr seines Alters ... selig verschieden ..., Leipzig 1672. Der Stadt Leipzig Ordnungen: Wie auch Privilegia und Statuta, Leipzig, 1701, S. 212-228.