Der Vertrieb über digitale Plattformen ist seit Jahren auf dem Vormarsch. Die Corona-Situation hat dieser Entwicklung zusätzlichen Schub verliehen. Mit „Leipzig vernetzt“ hat die Stadt Leipzig eine Initiative zur nachhaltigen, digitalen Vernetzung ortsansässiger Unternehmen ins Leben gerufen.
Der B2B-E-Commerce nimmt weiter Fahrt auf. Immer mehr Unternehmen, ob Hersteller oder Händler, befassen sich damit, wie sie ihre Produkte und Dienstleistungen über digitale Vertriebskanäle verkaufen können. Und wie sich diese Kanäle nutzen lassen, um den Verkauf über die klassischen Wege zu unterstützen.
Laut
Gefordert ist der Blick aufs Ganze
Die Umsetzung der speziellen Anforderungen in den verschiedensten Kanälen ist für viele Händler, Hersteller und Dienstleister eine große Herausforderung. Oft unterschätzt wird dabei der Blick aufs „große Ganze“. Strategische Überlegungen, der Einfluss auf die bisherigen Vertriebsstrukturen, die Auswirkungen auf Mitarbeitende und Kunden oder auch das Konkurrenzverhalten müssen im Vorfeld diskutiert werden. Erst, wenn hier Klarheit herrscht, sollte man an die Umsetzung gehen.
Unternehmen, die ihre Produkte online anbieten möchten, sollten als Erstes mit einem Experten eine fundierte interne und externe Bestandsaufnahme durchführen. Denn erst nach gründlicher und fachkundiger Analyse kann man etwa die Nutzbarkeit der vorhandenen Produktdaten für den E-Commerce einschätzen – und gegebenenfalls klären, was zu tun ist, um diese Daten beispielsweise in ein Shop-System einzuspielen oder auf einem digitalen Marktplatz zu nutzen. Der Aufwand für diese Themen wird immer wieder unterschätzt und führt dann oft zu einem nicht kalkulierten Mehraufwand.
Die Ergebnisse der genannten Studie zeigen ebenfalls, dass vor allem Datenmanagement und -qualität über Erfolg oder Misserfolg eines E-Commerce-Projekts entscheiden. Die häufig noch manuellen Prozesse führen hier sowohl zu einem erhöhten Aufwand als auch zu erhöhter Fehleranfälligkeit. Standardisierung ist hier aber auch nicht das Allheilmittel, ermöglicht doch gerade die individuelle Umsetzung der Produktdatenpflege, sich vom Wettbewerb abzuheben.
E-Commerce-Plattform der Wirtschaftsregion Leipzig
Individualität und lokalen Bezug bietet die B2B-Plattform „Leipzig vernetzt“ (www.leipzig-vernetzt.de), die im Juli 2020 ins Leben gerufen wurde. Die technische Infrastruktur stellt die Mercateo Gruppe mit ihrem B2B-Netzwerk Unite. Mit „Leipzig vernetzt“ erhalten Händler,
Produzenten und Geschäftskunden aus Leipzig die Möglichkeit, sich für katalogisierbare Produkte ganz unkompliziert einen digitalen Vertriebsweg zu erschließen – und so auch Teil eines wachsenden, branchenübergreifenden Netzwerks zu werden. Interessierte Unternehmen können ihre Produkte unter der genannten Webadresse vermarkten. Parallel können sich potenzielle Kunden über die Angebote und Produkte Leipziger Firmen informieren.
Dabei im Netzwerk
Wie kann mein Unternehmen ein digitales Netzwerk beziehungsweise digitale Vertriebskanäle aufbauen? Diese Frage beschäftigte Angela Clemenz schon seit Längerem. Die Geschäftsführerin der DACO Leipzig GmbH war bereits im Rahmen einer Veranstaltung von „Gemeinsam für Leipzig“ auf „Leipzig vernetzt“ aufmerksam geworden. „Schon damals fand ich die Idee prima, eine gemeinsame Plattform zu schaffen, auf der sich die lokale Wirtschaft gut vernetzen kann.“
Nicht zuletzt der coronabedingte zweite Lockdown führte dann dazu, dass die Etablierung einer digitalen Vertriebsmöglichkeit noch einmal höhere Priorität bekam. „Ich hatte noch die Kontaktdaten von Mercateo, rief dort an und dann ging alles ganz schnell“, berichtet Angela Clemenz, deren Unternehmen sich nunmehr in der Phase der technischen Anbindung an die B2B-Plattform befindet. „Mein persönlicher Ansprechpartner bei Mercateo nimmt sich dafür viel Zeit, beantwortet alle Fragen und geht ausführlich auf meine spezifischen Bedürfnisse als künftigem Netzwerkteilnehmer ein, was mir besonders wichtig ist“, sagt Angela Clemenz und ergänzt: „Der Fokus auf Leipzig und die Region ist deckungsgleich mit dem Tätigkeitsfeld der DACO GmbH. Daher sehe ich hier einen sehr effizienten Weg zur Gewinnung und weiteren Betreuung von Neukunden.“
Peter Ledermann, Vorstand der Mercateo Gruppe, kann das bestätigen: „Der erste Schritt ist, die bestehenden Kundenbeziehungen für das digitale Zeitalter fit zu machen. Und natürlich erschließt Digitalisierung auch eine ganz neue Reichweite.“
Einfacher Einstieg in die Digitalisierung
Die Anbindung an die B2B-Plattform „Leipzig vernetzt“ ist intuitiv angelegt, sodass jedes Unternehmen damit einen einfachen Einstieg in die Digitalisierung findet. Kunden kaufen direkt in den sogenannten Business-Shops der Händler und Hersteller ein. Der Unterschied zu ähnlichen Modellen ist, dass sich in „Leipzig vernetzt“ auch persönliche Geschäftsbeziehungen abbilden lassen – etwa über einen persönlichen Kontakt, den jeder Händler. Statt also anonym bei irgendwem irgendwo einzukaufen, weiß man bei „Leipzig vernetzt“ genau, bei wem man einkauft. Und man kann sich in Beratungs- oder Servicefragen direkt an einen persönlichen Kontakt wenden, der sogar in derselben Stadt sitzt.
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