Ausbildungsregelung über die Berufsausbildung Fachpraktiker für Industriemechanik/Fachpraktikerin für Industriemechanik
vom 23.05.2016
Die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig erlässt aufgrund des Beschlusses des Berufsbildungsausschusses vom 23.05.2016 als zuständige Stelle nach § 66 Abs. 1 BBiG in Verbindung mit § 79 Abs. 4 BBiG vom 23. März 2005 (BGBl. I S. 931), zuletzt geändert durch Art. 22 des Gesetzes vom 25. Juli 2013 (BGBl. I S. 2749), folgende Ausbildungsregelung für die Ausbildung von behinderten Menschen zum Fachpraktiker für Industriemechanik/zur Fachpraktikerin für Industriemechanik.
§ 1 Ausbildungsberuf
Die Berufsausbildung zum FFachpraktiker für Holzverarbeitung/zur Fachpraktikerin für Holzverarbeitung erfolgt nach dieser Ausbildungsregelung.
§ 2 Personenkreis
Diese Ausbildungsregelung regelt die Berufsausbildung gemäß § 66 BBiG für Personen im Sinne des § 2 SGB IX.
§ 3 Dauer der Berufsausbildung
Die Ausbildung dauert drei Jahre und sechs Monate.
§ 4 Ausbildungsstätten
Die Ausbildung findet in ausbildungsrechtlich anerkannten Ausbildungsbetrieben und Ausbildungseinrichtungen statt.
§ 5 Eignung der Ausbildungsstätte
- Behinderte Menschen dürfen nach dieser Ausbildungsregelung nur in dafür geeigneten, anerkannten Betrieben und Ausbildungseinrichtungen ausgebildet werden.
- Neben den in § 27 BBiG festgelegten Anforderungen muss die Ausbildungsstätte hinsichtlich der Räume, Ausstattung und Einrichtung den besonderen Erfordernissen der Ausbildung von behinderten Menschen gerecht werden.
- Es müssen ausreichend Ausbilderinnen/Ausbilder zur Verfügung stehen. Die Anzahl der Ausbilderinnen/Ausbilder muss in einem angemessenen Verhältnis zur Anzahl der Auszubildenden stehen. Dabei ist ein Ausbilderschlüssel von in der Regel höchstens eins zu acht anzuwenden.
§ 6 Eignung der Ausbilder/Ausbilderinnen
- Ausbilderinnen/Ausbilder, die im Rahmen einer Ausbildung nach § 66 BBiG tätig werden, müssen neben der persönlichen, berufsspezifisch fachlichen sowie der berufs- und arbeitspädagogischen Eignung (AEVO u. a.) eine mehrjährige Erfahrung in der Ausbildung sowie zusätzliche behindertenspezifische Qualifikationen nachweisen.
- Anforderungsprofil
Ausbilderinnen/Ausbilder in Betrieben und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation müssen eine rehabilitationspädagogische Zusatzqualifikation nachweisen und dabei folgende Kompetenzfelder abdecken:
- Reflexion der betrieblichen Ausbildungspraxis
- Psychologie
- Pädagogik, Didaktik
- Rehabilitationskunde
- Interdisziplinäre Projektarbeit
- Arbeitskunde/Arbeitspädagogik
- Recht
- Medizin
Um die besonderen Anforderungen des § 66 BBiG zu erfüllen, soll ein Qualifizierungsumfang von 320 Stunden sichergestellt werden.
3. Von dem Erfordernis des Nachweises einer rehabilitationspädagogischen Zusatzqualifikation soll bei Betrieben abgesehen werden, wenn die Qualität der Ausbildung auf andere Weise sichergestellt ist. Die Qualität ist in der Regel sichergestellt, wenn eine Unterstützung durch eine geeignete Ausbildungseinrichtung erfolgt.
4. Ausbilderinnen/Ausbilder die im Rahmen einer Ausbildung nach § 66 BBiG bereits tätig sind, haben innerhalb eines Zeitraumes von höchstens fünf Jahren die notwendigen Qualifikationen gemäß Absatz 2 nachzuweisen.
Die Anforderungen an Ausbilderinnen/Ausbilder gemäß Absatz 2 gelten als erfüllt, wenn die behindertenspezifischen Zusatzqualifikationen auf andere Weise glaubhaft gemacht werden können.
§ 7 Struktur der Berufsausbildung
- Findet die Ausbildung in einer Einrichtung statt, sollen mindestens 36 Wochen außerhalb dieser Einrichtung in einem anerkannten Ausbildungsbetrieb/mehreren anerkannten Ausbildungsbetrieben durchgeführt werden.
- Von der Dauer der betrieblichen Ausbildung nach Absatz 1 kann nur in besonders begründeten Einzelfällen abgewichen werden, wenn die jeweilige Behinderung oder betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung erfordern. Eine Verkürzung der Dauer durch die Teilnahme an einer überbetrieblichen Ausbildungsmaßnahme erfolgt nicht.
§ 8 Ausbildungsrahmenplan, Ausbildungsberufsbild
- Gegenstand der Berufsausbildung sind mindestens die im Ausbildungsrahmenplan (Anlage) aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit). Eine von dem Ausbildungsrahmenplan abweichende Organisation der Ausbildung ist insbesondere zulässig, soweit die jeweilige Behinderung der Auszubildenden oder betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung erfordern.
- Die Berufsausbildung zum Fachpraktiker für Industriemechanik und zur Fachprak- tikerin für Industriemechanik gliedert sich wie folgt (Ausbildungsberufsbild):
Abschnitt A – Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
- Planen und Organisieren der Arbeit, Bewerten der Arbeitsergebnisse
- Unterscheiden, Zuordnen und Handhaben von Werk- und Hilfsstoffen
- Herstellen von Bauteilen und Baugruppen
- Warten von Betriebsmitteln
- Steuerungstechnik
- Anschlagen, Sichern und Transportieren
- Kundenorientierung
- Herstellen, Montieren und Demontieren von Bauteilen, Baugruppen und Systemen
- Sicherstellen der Betriebsfähigkeit von technischen Systemen
- Instandhalten von Technischen Systemen nach Vorgaben
- Aufbauen von elektrotechnischen Komponenten
- Geschäftsprozesse und Qualitätssicherungssysteme im Einsatzgebiet..
Abschnitt B – Integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
- Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht;
- Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes;
- Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit;
- Umweltschutz;
- Betriebliche und technische Kommunikation
Die Qualifikationen nach Absatz 2 sind mindestens in einem der folgenden Einsatzgebiete anzuwenden und zu vertiefen:
- Feingerätebau,
- Instandhaltung,
- Maschinen- und Anlagenbau,
- Produktionstechnik.
Das Einsatzgebiet wird von den Betrieben und Bildungseinrichtungen festgelegt. Andere Einsatzgebiete sind zulässig, wenn in ihnen die Qualifikationen vermittelt werden können.
§ 9 Zielsetzung und Durchführung der Berufsausbildung
- Die in dieser Ausbildungsregelung genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit) sollen so vermittelt werden, dass die Auszubildenden zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne von § 1 Abs. 3 des Berufsbildungsgesetzes befähigt werden, die selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren (berufliche Handlungskompetenz) einschließt. Diese Befähigung ist auch in den Prüfungen nach den §§ 10 und 11 der gestreckten Abschlussprüfung nachzuweisen.
- Die Ausbildenden haben unter Zugrundelegung des Ausbildungsrahmenplanes für die Auszubildenden einen individuellen Ausbildungsplan zu erstellen.
- Die Auszubildenden haben einen schriftlichen Ausbildungsnachweis zu führen. Ihnen ist Gelegenheit zu geben, den schriftlichen Ausbildungsnachweis während der Ausbildungszeit zu führen. Die Ausbildenden haben den schriftlichen Ausbildungsnachweis regelmäßig durchzusehen und abzuzeichnen.
Die Auszubildende/der Auszubildende kann nach Maßgabe von Art oder Schwere ihrer/seiner Behinderung von der Pflicht zur Führung eines schriftlichen Ausbildungsnachweises entbunden werden.
§ 10 Teil 1 der Gestreckten Abschlussprüfung
- Die Abschlussprüfung besteht aus den beiden zeitlich auseinanderfallenden Teilen 1 und 2. Durch die Abschlussprüfung ist festzustellen, ob der Prüfling die berufliche Handlungsfähigkeit erworben hat. In der Abschlussprüfung soll der Prüfling nachweisen, dass er die dafür erforderlichen beruflichen Fertigkeiten beherrscht, die notwendigen beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt und mit dem im Berufsschulunterricht zu vermittelnden, für die Berufsausbildung wesentlichen Lehrstoff vertraut ist. Die Ausbildungsregelung ist zugrunde zu legen.
Dabei sollen Qualifikationen, die bereits Gegenstand von Teil 1 waren, in Teil 2 nur soweit einbezogen werden, als es für die Festlegung der Berufsbefähigung erforderlich ist. - Bei der Ermittlung des Gesamtergebnisses wird Teil 1 mit 30 Prozent, Teil 2 mit 70 Prozent gewichtet.
- Zur Ermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit ist Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung durchzuführen. Sie soll vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres stattfinden.
- Der Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung erstreckt sich auf die in der Anlage für die ersten 18 Ausbildungsmonate in
Abschnitt A unter laufender Nummer: 1 a-g, 2 a-b, 3 a-e, 4 a-c, 8 a-c, 9 e
Abschnitt B unter laufender Nummer: 5 a-c
aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie auf den im Berufsschulunterricht entsprechend dem Rahmenlehrplan zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist. - Für die komplexe Arbeitsaufgabe bestehen folgende Vorgaben:
5.1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er
a) technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen, Arbeitsabläufe planen und abstimmen, Material und Werkzeug auswählen,
b) Fertigungsverfahren auswählen, Bauteile durch manuelle und maschinelle Verfahren fertigen, Unfallverhütungsvorschriften anwenden und Umweltschutzbestimmungen beachten,
c) die Sicherheit von Betriebsmitteln beurteilen,
d) Prüfverfahren und Prüfmittel auswählen und anwenden, Einsatzfähigkeit von Prüfmitteln feststellen,
e) Arbeitsergebnisse dokumentieren und bewerten kann.
Diese Anforderungen sollen durch Herstellen einer Baugruppe nachgewiesen werden.
5.2 Der Prüfling soll eine komplexe Arbeitsaufgabe durchführen, die situative Gesprächsphasen und schriftliche Aufgabenstellungen beinhaltet.
5.3 Die Prüfungszeit beträgt höchstens acht Stunden, wobei die situativen Gesprächsphasen insgesamt höchstens zehn Minuten umfassen sollen.
5.4 Die Aufgabenstellungen sollen einen zeitlichen Umfang von höchstens 90 Minuten haben, die Ergebnisse sind aus vorgegebenen Lösungsvorschlägen auszuwählen.
§ 11 Teil 2 der Gestreckten Abschlussprüfung
- Zur Ermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit ist Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung durchzuführen.
- Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung erstreckt sich auf die in der Anlage für den 19–42 Ausbildungsmonat in
Abschnitt A unter laufender Nummer: 1 h-i, 4 d, 6 a-b, 7 a, 8 d-g, 9 a-d, 10 a-b, 12 a-g,
Abschnitt B unter laufender Nummer: 5 d-g
aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie auf den im Berufsschulunterricht entsprechend dem Rahmenlehrplan zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist. - Teil 2 der Abschlussprüfung besteht aus den Prüfungsbereichen:
3.1 Arbeitsauftrag,
3.2 Auftragsplanung und Funktionskontrolle,
3.3 Fertigungstechnik und
3.4 Wirtschafts- und Sozialkunde. - Für den Prüfungsbereich Arbeitsauftrag bestehen folgende Vorgaben:
4.1 Der Prüfling soll im Prüfungsbereich Arbeitsauftrag zeigen, dass er
a) Informationen für die Auftragsabwicklung beschaffen, auswerten und nutzen, sicherheitsrelevante Vorgaben beachten;
b) Arbeitsabläufe nach fertigungstechnischen Kriterien festlegen, einen Arbeitsplan erstellen;
c) Aufträge, insbesondere unter Berücksichtigung von Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Terminvorgaben, durchführen;
d) Arbeitsergebnisse und -durchführung bewerten und dokumentieren kann.
Diese Anforderungen sollen durch Herstellen, Einrichten oder Ändern eines mechanischen Systems nachgewiesen werden.
4.2 Der Prüfling soll zum Nachweis der Anforderungen im Prüfungsbereich Arbeitsauftrag eine Arbeitsaufgabe durchführen; in die Arbeitsaufgabe sind situ- ative Fachgespräche integriert.
4.3 die Prüfungszeit beträgt 12 Stunden; innerhalb dieser Zeit soll das Fachgespräch in höchstens 15 Minuten durchgeführt werden;
- Für den Prüfungsbereich Auftragsplanung und Funktionskontrolle bestehen folgende Vorgaben:
5.1 Der Prüfling soll nachweisen, dass er
a) technische Unterlagen lesen und ergänzen,
b) die Durchführung eines Arbeitsauftrages planen, Abläufe festlegen,
c) das Einrichten des Arbeitsplatzes unter Berücksichtigung von Arbeitssicherheit und Umweltschutz planen sowie technische Regelwerke, Richtlinien und Prüfvorschriften anwenden,
d) Prüfverfahren und Prüfmittel festlegen und
e) Arbeitsergebnisse dokumentieren kann.
5.2 der Prüfling soll im Prüfungsbereich Auftragsplanung Aufgaben und Funktionskontrolle Aufgaben schriftlich unter Zuhilfenahme praxisüblicher Unterlagen bearbeiten und die Ergebnisse aus vorgegebenen Lösungsvorschlägen auswählen.
5.3 Die Prüfungszeit beträgt 60 Minuten. - Für den Prüfungsbereich Fertigungstechnik bestehen folgende Vorgaben:
6.1 Der Prüfling soll nachweisen, dass er
a) Werkzeuge, Materialien und Maschinen zuordnen,
b) Fertigungsverfahren von Bauteilen und Baugruppen beurteilen,
c) einen Auftrag bearbeiten kann.
6.2 Der Prüfling soll im Prüfungsbereich Fertigungstechnik Aufgaben schriftlich unter Zuhilfenahme praxisüblicher Unterlagen bearbeiten und die Ergebnisse aus vorgegebenen Lösungsvorschlägen auswählen.
6.3 Die Prüfungszeit beträgt 60 Minuten. - Für den Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde bestehen folgende Vorgaben:
7.1 Der Prüfling soll nachweisen, dass er allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt darstellen und beurteilen kann.
7.2 Der Prüfling soll Aufgaben schriftlich bearbeiten und die Ergebnisse aus vorgegebenen Lösungsvorschlägen auswählen.
7.3 Die Prüfungszeit beträgt 60 Minuten.
§ 12 Gewichtungsregelung
Die Prüfungsbereiche sind wie folgt zu gewichten:
Prüfungsbereich komplexe Arbeitsaufgabe: 30 Prozent,
Prüfungsbereich Arbeitsauftrag: 40 Prozent,
Prüfungsbereich Auftragsplanung und Funktionskontrolle: 10 Prozent,
Prüfungsbereich Fertigungstechnik: 10 Prozent,
Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde: 10 Prozent.
§ 13 Bestehensregelung
- Die Abschlussprüfung ist bestanden, wenn die Leistungen
1.1 im Gesamtergebnis von Teil 1 und Teil 2 mit mindestens „ausreichend“,
1.2 im Ergebnis von Teil 2 der Abschlussprüfung mit mindestens „ausreichend“,
1.3 in mindestens drei der Prüfungsbereiche von Teil 2 mit mindestens „ausreichend“ und
1.4 in keinem Prüfungsbereich von Teil 2 mit „ungenügend“ bewertet worden sind. - Auf Antrag des Prüflings ist die Prüfung in einem der mit schlechter als „ausreichend“ bewerteten Prüfungsbereiche, in denen Prüfungsleistungen mit eigener Anforderung und Gewichtung schriftlich zu erbringen sind, durch eine mündliche Prüfung von etwa 15 Minuten zu ergänzen, wenn dies für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Bei der Ermittlung des Ergebnisses für diesen Prüfungsbereich sind das bisherige Ergebnis und das Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis von 2 : 1 zu gewichten.
§ 14 Übergang
Ein Übergang von einer Berufsausbildung nach dieser Ausbildungsregelung in eine entsprechende Ausbildung nach § 4 BBiG ist von der/dem Auszubildenden und der/dem Ausbildenden kontinuierlich zu prüfen.
§ 15 Bestehende Berufsausbildungsverhältnisse
Berufsausbildungsverhältnisse, die bei Inkrafttreten dieser Ausbildungsregelung bestehen, können unter Anrechnung der bisher zurück gelegten Ausbildungszeit nach den Vorschriften dieser Verordnung fortgesetzt werden, wenn die Vertragsparteien dies vereinbaren.
§ 16 Fortsetzung der Berufsausbildung
Die erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung zum Fachpraktiker für Industriemechanik/zur Fachpraktikerin für Industriemechanik kann mit bis zu zwei Jahren auf die Ausbildung zum Industriemechaniker/Industriemechanikerin angerechnet werden.
§ 17 Prüfungsverfahren
Für die Zulassung zur Abschlussprüfung und das Prüfungsverfahren gilt die Prüfungsordnung für die Durchführung von Abschluss- und Umschulungsprüfungen der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig.
§ 18 Abkürzung und Verlängerung der Ausbildungszeit
Soweit die Dauer der Ausbildung abweichend von dieser Ausbildungsregelung verkürzt oder verlängert werden soll, ist § 8 Abs. 1 und 2 BBiG entsprechend anzuwenden.
§ 19 Inkrafttreten
Diese besondere Rechtsvorschrift tritt nach ihrer Verkündung in der Wirtschaft – Das Magazin für die Mitglieder der IHK zu Leipzig – als Veröffentlichungsorgan der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig, in Kraft.
Die besonderen Rechtsvorschriften „Metallbearbeiter/Metallbearbeiterin“ vom 11. September 1991 der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig wird damit außer Kraft gesetzt.
Leipzig, den 23.05.2016
Anlage zu § 8
Ausbildungsrahmen für die Ausbildungsregelung zum Fachpraktiker für Industriemechanik und zur Fachpraktikerin für Industriemechanik
Abschnitt A: Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Lfd. Nr. | Teil der Ausbildungsberufsbildes | Zu vermittelnde Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten | Zeitliche Richtwerte in Wochen | |
1.-18. Monat | 19.-42. Monat | |||
1 | Planen und Organisieren der Arbeit, Bewerten der Arbeitsergebnisse |
| 12 | |
| 7 | |||
2 | Unterscheiden, Zuordnen und Handhaben von Werk- und Hilfsstoffen |
| 6 | |
3 | Herstellen von Bauteilen und Baugruppen |
| 28 | |
4 | Warten von Betriebsmitteln |
| 8 | |
| 4 | |||
5 | Steuerungstechnik |
| 4 | |
6 | Anschlagen, Sichern und Transportieren |
| 6 | |
7 | Kundenorientierung |
| 4 | |
8 | Herstellen, Montieren und Demontieren von Bauteilen, Baugruppen und Systemen |
| 14 | |
| 38 | |||
9 | Sicherstellen der Betriebsfähigkeit von technischen Systemen |
| 10 | |
| 2 | |||
10
| Instandhalten von Technischen Systemen nach Vorgaben |
| 12 | |
11 | Aufbauen von elektrotechnischen Komponenten |
| 2 | |
| 2 | |||
12 | Geschäftsprozesse und Qualitätssicherungssysteme im Einsatzgebiet |
| 12 |
Abschnitt B: Integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Lfd. Nr. | Teil der Ausbildungsinhalte | Zu vermittelnde Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten | Zeitliche Richtwerte in Wochen | |
1.-18. Monat | 19.-42. Monat | |||
1 | Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht |
| während der gesamten Ausbildung zu vermitteln | |
2 | Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes |
| ||
3 | Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit |
| ||
4 | Umweltschutz | Zur Vermeidung betriebsbedingter Umweltbelastungen im beruflichen Einwirkungsbereich beitragen insbesondere
| ||
5 | Betriebliche und technische Kommunikation |
| 6 | |
| 5 | |||
Summe Wochen | 78 | 104 |