Europawahlforum der sächsischen IHKs: Wirtschaftspolitische Fragen an Kandidatinnen und Kandidaten
+++ Unternehmerinnen und Unternehmer diskutierten mit Politikerinnen und Politikern über wirtschaftliche Rahmenbedingungen auf EU-Ebene +++ Vertreter der sechs großen Parteien anwesend +++ IHKs sehen Brüssel bei der Schaffung günstiger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen in der Pflicht +++
Leipzig, 22. Mai 2024. Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, die in Sachsen Gültigkeit besitzen und somit richtungsweisend für die hiesigen Unternehmen sind, werden vielfach nicht in den regionalen Stadträten oder Landesparlamenten, sondern in Brüssel und Straßburg beschlossen.
Um einen direkten Dialog auf europäischer Ebene zu fördern, haben die Sächsischen Industrie- und Handelskammern am heutigen Nachmittag ein Europawahlforum unter Einbeziehung von Kandidatinnen und Kandidaten der sechs großen Parteien in Leipzig abgehalten. Das Konzept: in Form eines „World Cafés“ konnten Unternehmerinnen und Unternehmer einzeln mit den potenziellen zukünftigen Europaabgeordneten ins Gespräch kommen und ihre wirtschaftspolitischen Erwartungen direkt an sie weitergeben.
„Wir wollen den Unternehmerinnen und Unternehmern eine Plattform bieten, um den Kandidatinnen und Kandidaten für das EU-Parlament sagen zu können, wo der Schuh drückt – live und mit direktem Bezug zur unternehmerischen Praxis.“ so Dr. Fabian Magerl, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig. „Anhand der Gespräche können die Teilnehmerinnen und Unternehmer sich ein differenziertes Urteil darüber bilden, wer ihre Interessen in Europa künftig vertreten soll. Und auch für die Kandidatinnen und Kandidaten ist diese Veranstaltung eine Chance: nur wer die Anliegen und Interessen seiner Wählerschaft kennt, kann sich mit Überzeugung für dieselben stark machen.“
Unsere europäischen Anrainerstaaten sind für unser Unternehmen von großer Bedeutung.“, ergänzte Martin Röhrenbeck, geschäftsführender Gesellschafter der Papierverarbeitung Golzern GmbH. „Die Nachfrage nach unseren Produkten in den Nachbarländern steigert nicht nur unseren Umsatz, sondern hilft uns dabei, heimische Konjunkturschwankungen auszugleichen. Dank unserer europäischen Partner ist es uns überdies möglich, dringend benötigte Rohstoffe auch in Zeiten von Lieferkettenproblemen zu akquirieren. Außerdem haben wir außerordentlich gute Erfahrungen mit der Rekrutierung von europäischen Mitarbeitern gemacht – was angesichts des sich zusehends verschärfenden Arbeitskräftemangels ungemein wertvoll ist. Vor diesem Hintergrund möchten wir Unternehmerinnen und Unternehmer ermutigen, proaktiv auf ihre (potentiellen) Interessenvertreter auf der europäischen Politikbühne zuzugehen und ihnen anhand ihrer eigenen Unternehmensgeschichten sowohl Probleme, aber auch Chancen für die wirtschaftliche Entfaltung aufzuzeigen. Das heutige Wahlforum stellt eine optimale Gelegenheit dafür dar.“
Mit rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus zahlreichen Branchen war die Veranstaltung gut besucht. Als Kandidatinnen und Kandidaten waren Matthias Ecke (SPD), Oliver Schenk (CDU), Martin Schirdewan (DIE LINKE), Anna Cavazzini (DIE GRÜNEN), Stefan Richter (FDP) sowie Siegbert Droese (AfD) anwesend.