MENSCHEN DER WIRTSCHAFT | Simone Dake
MENSCHEN DER WIRTSCHAFT

Simone Dake

12. Juni 2024

In unserer Serie „Menschen der Wirtschaft“ stellen wir Persönlichkeiten vor, die der regionalen Wirtschaft Impulse geben. In dieser Woche ist dies Simone Dake, Inhaberin und Impulsgeberin von Dake Prinzip.

Mit ihrer Agentur ist sie seit 1994 aktiv im Kultursektor, beeinflusst jedoch mittlerweile auch maßgebend gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Prozesse in der Region und darüber hinaus. So organisiert Simone Dake mit ihrem Team beispielsweise das Rudolstadt-Festival, steht hinter dem Neujahrssingen, dem Traumzauberbaum und Künstlern wie Stoppok. Gerade auch im Wirtschaftssektor schafft sie mit ihren Freundinnen und Freunden beim MACHN-Festival bleibende Momente der Vernetzung und des Aufbruchs und engagiert sich in der Organisationsstruktur des EURO 2024 Festivals (Fanzone Augustusplatz).

Wirtschaft ist für mich …

… das Miteinander von unzähligen Akteuren und Entscheidern, gemeinschaftliche Verantwortung, Offenheit, Antrieb und Bewegung. Wirtschaft ist nichts Abstraktes, sondern beeinflusst unser tägliches Leben. So auch die Kultur- und Kreativwirtschaft.

Welches war mein größter Erfolg in meiner unternehmerischen Karriere?

Es gab seit Gründung der Agentur vor 30 Jahren so einige Höhepunkte. In jüngster Vergangenheit verbuche ich als Erfolg, in der Pandemie nicht aufgegeben, sondern diese Zeit genutzt zu haben, vorausschauend geplant zu haben, neuen Ideen Raum gegeben und das Team gesichert zu haben.

Was würde ich aus heutiger Sicht anders machen und warum?

Vermutlich gar nicht so viel. Im Nachhinein betrachtet, hatte alles seine Berechtigung oder ergab Sinn. Auch Fehlentscheidungen und dem Scheitern eines weiteren Firmenkonstrukts kann ich mittlerweile etwas abgewinnen und diese Geschehnisse als Chance betrachten. Das forderte mich immens, brachte jedoch auch wertvolle Erkenntnisse, als ich mich dem konstruktiv stellen konnte. Diese Entwicklung war ein steiniger Weg, aber auch solche Momente gehören zu einer unternehmerischen Laufbahn. Rückwirkend hätte ich gern früher verinnerlicht, dass Bauch und Intuition oft klüger sind als der Verstand und gelernt, schneller loslassen zu können. Auf jeden Fall bereue ich auf meinem beruflichen Werdegang nichts. Es ist alles gut so, wie es war und ist.

Wenn ich in entscheidender Struktur der Politik und Verwaltung agieren würde, wo und wie würde ich nachjustieren? Welche Hebel würde ich drücken?

Der Mittelstand muss gestärkt werden. Und ein Fokus läge auf der (Neu-)Strukturierung von Institutionen und Verwaltungen. Für notwendige Veränderungsprozesse, Perspektivwechsel und Effektivierungsmaßnahmen würde ich die Kompetenzen und Erfahrungen aus der Kreativwirtschaft mehr einbinden und Kraft in die Überarbeitung von bestehenden Regelungen investieren, die Kosten für effektiveres und nachhaltigeres Arbeiten bereitstellen und diese dadurch ermöglichen.

Bei wem wollte ich mich immer einmal schon bedanken auf meinem Weg?

Bei meinem ersten Chef, Ulrich Doberenz. Er schenkte mir als 22-jährige Vertrauen und bot mir Entwicklungsmöglichkeiten. Mit ihm gründete ich die Agentur, die ich nach einigen Jahren allein weiterentwickelte. Er war lieber „Labelboss“, ich wollte managen, touren, kreieren und initiieren. Immer wieder sprang ich in neue Gewässer, die Hauptsache war, keine Routine aufkommen zu lassen. Das wiederum war möglich, weil die ersten Auftraggeber und Projekte, wie das Rudolstadt-Festival, die damalige Oberbürgermeisterin und Dezernentin der Stadt Nordhausen und Firmen, für die wir Events organisierten, für uns langjährige Partner waren und ich mit diesen Jobs als Finanzierungsgrundlage Bands und Künstler fördern und später eigene Kultur- und Musikprojekte auf den Weg bringen konnte. Es sind viele mehr, aber allen voran danke ich meiner mich stets unterstützenden Familie, Freunden und im Augenblick besonders meiner fast 90-jährigen Mutter, die sich alle Mühe gibt und viel Kraft aufwendet, um mich zu schonen.

Woraus schöpfe ich Kraft?

Aus Neugier und Mut zu Veränderungen, aus der Realisierung und dem Erleben der Projekte, aus den beseelten Menschen auf und vor den Bühnen, aus dem Drang, noch immer etwas bewegen zu wollen. Wichtig und inspirierend sind für mich Begegnungen und Austausch. Bei allen Herausforderungen empfinde ich mein Arbeitsleben als Bereicherung und habe noch immer ein Gefühl von Freiheit. Ich liebe noch immer, was ich tue. Das ist Motivation, auch in herausfordernden Zeiten.

Dake Prinzip

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