MENSCHEN DER WIRTSCHAFT | Rebecca Ullmann
MENSCHEN DER WIRTSCHAFT

Rebecca Ullmann

29. Mai 2024

In unserer Serie „Menschen der Wirtschaft“ stellen wir Persönlichkeiten vor, die der regionalen Wirtschaft Impulse geben. In dieser Woche ist dies Rebecca Ullmann, Gründerin und Geschäftsführerin von Networking Queens/Networking Queens & Friends und der Marke: Networking Queen.

Bekannt wurde Rebecca Ullmann mit ihren Pokerturnieren für Unternehmerinnen, Unternehmer, Start-ups und Menschen in Führungspositionen namens „Pokerface & Abendgarderobe“. Neben anderen Business-Netzwerkveranstaltungen organisiert sie auch die kulinarischen Afterwork- und Prework-Formate „Tasting & Netzwerken“ und agiert als Speakerin sowie Autorin von Beiträgen über „Netzwerken für Introvertierte“. Rebecca Ullmann engagiert sich in Wirtschaftsvereinen, wie den Wirtschaftsjunioren, beim Club International, im BVMW, dem BNI Chapter Via Regia, dem Marketing Club Leipzig sowie dem Easy Business Club. Auch ehrenamtlich ist Rebecca Ullmann unter anderem im Freundes- und Förderverein des Zoos Leipzig und als Wahlhelferin tätig.

 

Wirtschaft ist für mich …

… eine faszinierende Mischung aus Innovation, Vernetzung und kontinuierlichem Lernen, die es ermöglicht, nachhaltige Erfolge zu erzielen und die Zukunft aktiv mitzugestalten.

Welches war mein größter Erfolg in meiner unternehmerischen Karriere?

Das ist eine gar nicht so leicht zu beantwortende Frage. Denn in den letzten acht Monaten gab es so viele verschiedene Höhepunkte, die alle genau in dieser Reihenfolge passieren mussten, um genau dort anzukommen, wo ich jetzt stehe. Bis August letzten Jahres habe ich mich geweigert, aus meinem Hobby, dem Netzwerken, einen Beruf zu machen. Vor einem Jahr, als die erste Anfrage als Speakerin von Booking.com über LinkedIn kam, hätte ich nicht im Traum daran gedacht, dass ich nur zwölf Monate später ein eigenes Netzwerk (Networking Queens/Networking Queens & Friends) und zwei Unternehmen gegründet habe. Geschweige denn, dass ich inzwischen als LinkedIn- und Business Netzwerk-Expertin gehandelt werde und eine eigene Marke „Networking Queen“ eintragen lasse.
Von daher würde ich sagen, ist der IST-Stand meiner Karriere und meiner Unternehmen mein derzeitiger Höhepunkt.

Was würde ich aus heutiger Sicht anders machen und warum?

Aus heutiger Sicht würde ich meine Entscheidungen weitgehend genauso treffen, da sie mich dorthin geführt haben, wo ich heute stehe. Wenn ich jedoch einen Aspekt ändern könnte, würde ich darauf achten, noch gelassener und unabhängiger auf äußere Einflüsse zu reagieren.
Dies hätte mir möglicherweise geholfen, meine Ziele noch klarer und fokussierter zu verfolgen. Zusätzlich habe ich kürzlich auf der OMR in Hamburg erkannt, wie wertvoll es ist, sich über regionale Grenzen hinaus zu vernetzen. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass ein stärkerer Fokus auf überregionale Netzwerke von Anfang an noch wertvoller gewesen wäre.

Wenn ich in entscheidender Struktur der Politik und Verwaltung agieren würde, wo und wie würde ich nachjustieren? Welche Hebel würde ich drücken?

Wenn ich die Möglichkeit hätte, Einfluss auf Politik und Verwaltung zu nehmen, würde ich mich gerne für Verbesserungen im Bereich der Schulbildung, Ausbildung und der Unterstützung von Berufsanfängern einsetzen.
Mir liegt besonders am Herzen, dass Unternehmen und Lehrende ein größeres Verständnis und mehr Sensibilität für die Bedürfnisse neurodiverser Kinder und Jugendlicher entwickeln. Dadurch könnten wir sicherstellen, dass diese jungen Menschen nicht als Einzelkämpfer oder Außenseiter wahrgenommen werden.
Ebenso halte ich es für wichtig, das Bewusstsein für Hochbegabung zu stärken. Es gibt aktuell zu wenige Anlaufstellen für Eltern, und Lehrkräfte sind oft nicht ausreichend geschult, um hochbegabte Kinder angemessen zu fördern. Diese Kinder haben oft einen nicht geradlinigen Lebenslauf und stoßen im Berufsleben häufig auf Vorurteile, obwohl sie über außergewöhnliche Talente verfügen. Ein größeres Verständnis und eine gezielte Unterstützung könnten dazu beitragen, dass sie ihr volles Potenzial entfalten und unsere Gesellschaft bereichern. Darüber hinaus sollten solche Angebote nicht bei der Volljährigkeit enden. Auch für junge Erwachsene müssen wir geeignete Programme und Unterstützung bereitstellen, um ihnen den Übergang in das Berufsleben zu erleichtern und ihnen zu ermöglichen, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
Dies würde nicht nur den Betroffenen helfen, sondern auch unserer Gesellschaft insgesamt zugutekommen, indem es vielseitige und talentierte Individuen fördert.

Bei wem wollte ich mich schon immer einmal bedanken auf meinem Weg?

Ich möchte mich herzlich bei all den wundervollen Menschen bedanken, die schon sehr lange an meiner Seite sind und mich durch die dunkelsten Stunden begleitet haben. Gleichzeitig gilt mein Dank auch jenen großartigen Personen, die ich im letzten Jahr durch das Netzwerken kennenlernen durfte. Daraus sind nicht nur berufliche Partnerschaften, sondern auch wertvolle Freundschaften entstanden. Ich danke allen, die an mich und meine Vision geglaubt und mich auf meinem Weg in vielfältiger Weise unterstützt haben.

Woraus schöpfe ich Kraft?

Meine Kraft schöpfe ich aus verschiedenen Quellen. Eine wichtige Rolle spielen für mich Netzwerkveranstaltungen. Während viele Menschen beim Netzwerken ihre soziale Batterie entladen, erlebe ich als Mensch mit ADHS oft, dass ich selbst an schlechten Tagen durch diese Events neue Energie und gute Laune gewinne.
Darüber hinaus finde ich Unterstützung und Erholung in der Zeit, die ich mit meinem Mann und meinem engen Freundeskreis verbringe. Einige Stunden in ihrer Gesellschaft lassen die Welt meist schon wieder in einem besseren Licht erscheinen. Wenn meine Energie doch einmal erschöpft sein sollte, bringen mich ein paar Tage in einem guten Spa wieder in Topform und lassen mich erneut erfrischt und voller Tatendrang sein.

Networking Queen im Netz

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