Lass Dir Zeit!
22. Januar 2024Die IHK zu Leipzig steht unter anderem auch für die Verbindung von Kunst und Wirtschaft, der Kultur- und Kreativszene, der Gastronomie- und Tourismusbranche und der Vernetzung diverser Protagonisten untereinander. Hier bieten sich gerade Ausstellungen im Foyer im Hauptgebäude der IHK zu Leipzig, Goerdelerring 5 in Leipzig, an, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Ab Mitte Februar stellt hier die in Omsk in Sibirien geborenen Leipziger Künstlerin und Immobilienmaklerin Tatjana Saffier aus. Wir sprachen mit ihr.
WIRTSCHAFT ONLINE: Ab dem 16. Februar 2024 stellen Sie Ihre Fotografien im Foyer der IHK zu Leipzig aus. Welche Themen bearbeiten Sie denn fotografisch?
Tatjana Saffier: Seit meiner Kindheit verbringe ich viel Zeit in der Natur. Besondere Momente und Stimmungen halte ich gern fotografisch fest. In dieser Ausstellung möchte ich ausgewählte Landschaftsmotive aus Thüringen vorstellen, die eine Weite und Offenheit in sich tragen und so eine ungehinderte Gedankenreise für jeden von uns bedeuten können.
WIRTSCHAFT ONLINE: Ihre Bilder finden auch Nachhall, unter anderem in Ihrem Buch „Lass Dir Zeit“. Dabei sind den Fotografien Mandalas hinzugesellt. Wieso Mandalas? Und wo kommen diese her? Wurden sie auch von Ihnen entworfen?
Tatjana Saffier: Das Zeichnen von Mandalas, eine weitere Leidenschaft von mir, hat eine beruhigende und inspirierende Wirkung, welche dadurch verlängert wird, dass die fertigen Skizzen ausgemalt werden können. Die Idee, beides, Bilder und Mandalas, miteinander zu verbinden, um das Fotobuch nicht nur einmal betrachten zu können, sondern immer wieder zur Hand zu nehmen, habe ich in meinem Buch „Lass Dir Zeit!“ verwirklicht.
WIRTSCHAFT ONLINE: Geboren wurden Sie in Omsk in Sibirien. Wie kam es, dass Sie nach Leipzig zogen?
Tatjana Saffier: Nach Deutschland kam ich Mitte der 90er-Jahre im Zuge der Familienzusammenführung. Da war ich gerade 17, mit meinem erst wenige Tage alten Schulabschluss in der Tasche. Danach folgten Sprachkurse, das Abitur und schließlich das Studium an der Berufsakademie. Ich hatte mich sowohl für die Immobilienwirtschaft als auch für die Stadt Leipzig entschieden, beiden bin ich seit mehr als 20 Jahren treu geblieben.
WIRTSCHAFT ONLINE: Bei der Recherche zu Ihren Hintergründen stolperte ich über den Begriff „Home Staging“ und das von Ihnen gegründete Unternehmen WOHNGRAD. Was hat es denn mit diesem Home Staging auf sich und wie sieht es derzeit bei WOHNGRAD aus?
Tatjana Saffier: Als gelernte Diplom-Betriebswirtin, Fachrichtung Immobilienwirtschaft, arbeite ich seit vielen Jahren im Bereich Immobilien, wobei die künstlerische Seite immer wieder zum Vorschein kommt. So gründete ich 2009 in Leipzig ein Unternehmen, welches sich auf die aufwendige Aufbereitung von Immobilien (das sogenannte Home Staging) spezialisierte. Ziel ist es, Immobilien für möglichst viele potenzielle Interessenten ansprechend zu gestalten und ihre Stärken zu betonen, um diese anschließend gewinnbringend und in kürzerer Zeit zu vermarkten. Das Thema habe ich im Rahmen von Vorträgen, Messen, Interviews sowie TV- und Radioauftritten den Immobilienverkäufern nähergebracht, da es noch so neu und erklärungsbedürftig war. Schließlich fand ich vor etwa einem Jahrzehnt als Immobilienmaklerin eine perfekte Möglichkeit, Kreatives und den Verkauf miteinander zu verbinden, und das bis heute.
WIRTSCHAFT ONLINE: Wird es denn zur Ausstellung eine Vernissage geben? Und was planen Sie, falls Sie eine Vernissage planen?
Tatjana Saffier: Mit Unterstützung der IHK zu Leipzig wird es am Donnerstag, dem 22. Februar um 18:00 Uhr eine Ausstellungseröffnung geben, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Auf der Vernissage präsentiere ich die herausgesuchten Werke aus meinem gleichnamigen Buch „Lass Dir Zeit!“ in einem persönlichen, emotionalen Bezug zu Landschaft und Formen. Ich möchte gern, dass Sie dabei nun Ihre eigene Reise durch die Bilder und Farben machen.
WIRTSCHAFT ONLINE: Sie sind Immobilienmaklerin. Wie ist denn derzeit die Lage auf dem Markt? Die Unsicherheiten der Zeit ändern ja auch das Geschäft in der Immobilienbranche.
Tatjana Saffier: Die Nachfrage nach Wohnraum möchte weiterhin bedient werden, auch die von den Kapitalanlegern. Die veränderten Rahmenbedingungen verlangen auch von mir durchdachte und oft kreative Herangehensweisen. Gepaart mit Fachkenntnissen rund um die Immobilie, professioneller Aufbereitung von Wohnungen und Häusern und empathischer Kommunikation lässt mich auch diese Herausforderung optimistisch in die Zukunft blicken.
WIRTSCHAFT ONLINE: Precht sagte kürzlich: „Wer seine Stille in der Natur findet, badet in Drachenblut.“ Sie selbst haben die Natur in Ihrer Kunst zum Mittelpunkt des Schaffens gemacht. Doch die Natur wird ebenfalls permanent verändert, gerade in unserem Kulturland. Was bleibt? In der Kultur, in der Natur und auch sonst? Welche Pfähle halten Ihr eigenes Boot?
Tatjana Saffier: Diese Frage lässt viel Raum zum Nachdenken, so wie die Natur es stets tut, wenn man sich darauf einlässt. Wir können sie lieben oder ignorieren, sie verändern oder ihr helfen, doch wir brauchen sie zwingend. Ein Innehalten, in der Natur und in sich selbst, kann große Veränderungen zum Guten bewirken, für beide Seiten. Probieren Sie es aus! Für den Anfang gern in meiner Ausstellung!
WIRTSCHAFT ONLINE: Danke, Frau Saffier, für Ihre Zeit und Ihre Bilder.
Tatjana Saffier: Ich danke Ihnen für das Gespräch!