Konkrete Ideen zur Stärkung des Handels
14. Juni 2023Im Gespräch: Prof. Dirk Thärichen, IHK-Ausschussvorsitzender
Im Ehrenamt engagieren sich viele Menschen bei der IHK zu Leipzig. So gibt es unterschiedlichste Ausschüsse, die wir gern vorstellen möchten. Einer dieser Ausschüsse der IHK zu Leipzig ist der Handelsausschuss, dessen Vorsitzender Prof. Dirk Thärichen uns einige Fragen beantwortet:
WIRTSCHAFT ONLINE:Seit wann sind Sie im Ausschuss, seit wann Ausschussvorsitzender und seit wann Unternehmer?
Prof. Dirk Thärichen: Meine erste Gewerbeanmeldung datiert aus dem Jahr 1994, damals war ich 24 Jahre alt. Seit 2014 engagiere ich mich im Handelsausschuss und wurde 2021 zum Vorsitzenden gewählt. Im selben Jahr hat mich die IHK-Vollversammlung auch zu einem der acht Vizepräsidenten der IHK zu Leipzig bestimmt.
WIRTSCHAFT ONLINE:Wo sehen Sie den Hauptzweck des Handelsausschusses und wie wird dieser durch den Ausschuss und seine Mitglieder umgesetzt?
Prof. Dirk Thärichen: Wir wollen der Interessenvertreter der Handelsunternehmen im Kammerbezirk sein. Das heißt konkret, dass wir uns zu wirtschaftspolitischen Einzelfragen, die für den Handel relevant sind, positionieren. Dafür werden entsprechende Vorlagen im Kammerbezirk, beispielsweise aus dem Leipziger Stadtrat, den Kreistagen im Landkreis Leipzig und im Landkreis Nordsachsen oder auch dem sächsischen Landtag bei uns im Ausschuss diskutiert und gegebenenfalls auch so weit wie möglich interveniert.
WIRTSCHAFT ONLINE: Wie viele Mitglieder hat der Handelsausschuss und wie setzt er sich zusammen? Und wie oft treffen Sie sich miteinander?
Prof. Dirk Thärichen: Es finden mindestens vier Sitzungen im Jahr statt. Wir stimmen uns aber auch kurzfristig und außerhalb von turnusmäßigen Sitzungen zur Meinungsbildung ab. Zurzeit arbeiten 18 Mitglieder aktiv mit. Wir haben insgesamt 12.800 Handelsunternehmen (ohne Betriebsstätten) mit mehr als 52.000 Beschäftigten. Von diesen wiederrum haben über 600 Betriebe mehr als 10 Mitarbeitern. Wir freuen uns, wenn sich noch weitere Mitstreiter engagieren.
WIRTSCHAFT ONLINE:Welche Erfolge hat der Ausschuss schon verzeichnen können?
Prof. Dirk Thärichen: Die einzelnen Sitzungen bestehen aus einer Vielzahl von Themen. Hier einzelne herauszuheben, fällt schwer und wäre auch ungerecht. In der letzten Sitzung haben wir uns sehr intensiv mit der Ausgestaltung der Zentrenfonds in Leipzig beschäftigt. Insgesamt stehen hier 950.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung, um Einzelprojekte mit bis zu 80.000 Euro zu unterstützen. Unsere Mitgliedsunternehmen haben also jetzt die Möglichkeit, konkrete Ideen zur Stärkung des Handels zu entwickeln, um zum Beispiel bestehende Leerstände zu aktivieren oder die Angebotsvielfalt zu steigern.
WIRTSCHAFT ONLINE: Welches sind Ihre nächsten Ziele mit dem Ausschuss?
Prof. Dirk Thärichen: Wir wollen in einem „Netzwerk für den Handel“ unsere Kräfte gemeinsam mit wichtigen Partnern bündeln, um unsere Durchsetzungskraft und Kampagnenfähigkeit weiter zu erhöhen. Ziel ist es, in einem abgestimmten Prozess, zum Beispiel mit dem Handelsverband Sachsen zu überprüfen, ob einzelne Verordnungen rechtskonform und wirtschaftlich sinnvoll sind. Ein erstes Treffen mit Vertretern des sächsischen Wirtschaftsministeriums sowie den Mitgliedern der Handelsausschüsse der IHK zu Chemnitz und Dresden hat bereits im letzten Jahr, auf unsere Initiative hin, in Leipzig stattgefunden. Für eine erfolgreiche Arbeit freuen wir uns auch sehr über Anregungen unserer Mitgliedsunternehmen. Ein wichtiger Schritt dafür ist es, dass wir die Kommunikation untereinander verstärken. Dafür benötigen wir die aktive Einwilligung, um mit unseren Handelsunternehmen per Mail kommunizieren zu können.
Weitere Informationen zum Handelsausschuss finden Sie hier: www.leipzig.ihk.de/handelsausschuss