WIRTSCHAFT

Gesundes und strategisch zukunftsfähiges Wirtschaften funktioniert wie ein Zahnradgetriebe. Gerade im suburbanen bis ländlichen Raum müssen unterschiedliche Unternehmen miteinander agieren. Dies beinhaltet auch, dass sie voneinander wissen. Nahversorgung ist hier der Begriff der Stunde. Regionale Lieferketten, die unabhängig von globalen Krisenentwicklungen sicher und vertrauensvoll ineinandergreifen, sind die Lösung. Die Sächsische Agentur für Regionale Lebensmittel (AgiL) agiert unter dem Motto „Regionales auf den Teller“ genau hier, an der Schnittstelle zwischen Produzenten und Handel. Seit Beginn 2022 unterstützt das Team um die beiden Teamleiterinnen Dr. Ina Volkhardt (Schwerpunkte: Bioökonomie, regionale Lebensmittel und Gastronomie sowie Veranstaltungen) und Heike Delling (Schwerpunkte: systemische Prozessbegleitung und Direktvermarktung) den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten in Sachsen. Sinnvolle Logistik „Es gibt ja Gründe, weshalb nicht die gesamte Wertschöpfungskette – zum Beispiel vom Getreide über die Mühle, den Bäcker bis hin zu Logistik und Einzelhandel – regional ist. Wo sind die Lücken? Diese versuchen wir zu identifizieren und Lösungen zu finden, sie zu schließen. Das kann durch den Anbau neuer Sorten sein, die Unterstützung beim Bau einer Verarbeitungsanlage, beim Herstellen einer sinnvollen Logistik von Unternehmen A zu Unternehmen B und so fort“, sagt Heike Delling im Gespräch mit der WIRTSCHAFT. Dabei sind die „AgiLen“ Ansprechpersonen für Landwirtschaftsbetriebe, das Lebensmittelhandwerk, den Frischegroßhandel und Lebensmitteleinzelhandel sowie für Logistikunternehmen. Sie informieren, beraten und vernetzen bei Veranstaltungen, digitalen Sprechstunden, der Regionalmarketing-Akademie (einer Info- Video-Serie in bis dato neun Folgen) und zu ähnlichen Themen wie alternative Finanzierungsinstrumente, Dorfbegegnungs- und Regionalläden oder neue Wege der Nahversorgung. Mehr Bezug zum Unternehmen vor Ort „Regional zu produzieren und zu handeln, hat ja mehrere Vorteile“, sagt Dr. Ina Volkhardt. „Für die Umwelt, wenn Wege gespart werden, für den Erhalt der Kulturlandschaft, für die Strukturen gerade im ländlichen Raum. Wenn Arbeitsplätze erhalten oder gar geschaffen werden im ländlichen Raum, dann stärkt das die Region. Auch, wenn dadurch wieder ein Stück Heimat und Verbundenheit transportiert sowie mehr Bezug zum Lebensmittel und zum Landwirt und den Unternehmen vor Ort hergestellt wird. Schlussendlich geht es auch hier um Transparenz und Vertrauensbildung.“ Gerade diese Aspekte müssen immer wieder hervorgehoben werden, wie Heike Delling zusammenfasst: „Wenn eine bewusste unternehmerische Entscheidung für regionale und transparente Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung sowie eine Kaufentscheidung bewusst durch die Konsumierenden getroffen wird, dann erreichen wir eine stabile Nahversorgung mit Wertschätzung und Zukunftstauglichkeit.“ Das komplette Gespräch mit vielen Informationen und Hinweisen, beispielsweise zu innovativen Lebensmitteln, lesen Sie unter: www.leipzig.ihk.de/wirtschaft Die Teamleiterinnen Heike Delling (links) und Dr. Ina Volkhardt Ansprechpartner: Jörg Schulze Umweltberatung joerg.schulze@leipzig.ihk.de 0341 1267-1262 6 IHK zu Leipzig – wirtschaft Sommer 2023 Aus den Landkreisen In der Region. Aus der Region. Für die Region. Lücken in Lieferketten finden und schließen

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