WIRTSCHAFT

„ “ IHK zu Leipzig – wirtschaft Frühjahr 2023 9 Der neue Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig WIRTSCHAFT: Guten Tag, Herr Dr. Fabian Magerl. Am 1. Mai 2023 treten Sie Ihre neue Tätigkeit als Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig an. Was werden Sie als Erstes tun? Dr. Fabian Magerl: Ich werde die erste Zeit intensiv nutzen, um mit den Kolleginnen und Kollegen viele Gespräche zu führen. Wichtig ist mir dabei, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter näher kennenzulernen. Es gilt, mir einen Überblick zu verschaffen. Ich möchte mich mit allen Abteilungen zusammensetzen, um festzustellen, wie deren derzeitige Situation ist, wo Verbesserungen notwendig sind und wo es Synergien geben könnte. Ich möchte nahbar sein und zuhören, denn die Kolleginnen und Kollegen der IHK zu Leipzig bringen sehr viel Expertise und Erfahrung mit und ein. Perspektivwechsel sind immer hilfreich, auch um die eigene Positionierung zu hinterfragen. Und nur mit einem motivierten Team, das weiß, dass ich auf sein Know-how baue, und dessen Meinung mir wichtig ist, werden die kommenden Aufgaben zu bewältigen sein. Wir haben engagierte und erfahrene Kolleginnen und Kollegen im Haus. Diese möchte ich fördern und ihnen Freiraum bei der Erfüllung ihrer Aufgaben geben. Ich möchte, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Job gern machen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihnen und darauf, gemeinsam die IHK zu Leipzig mit vielen Ideen und kreativen Projekten weiterzuentwickeln und für die Zukunft gut gewappnet aufzustellen. WIRTSCHAFT: Welche Kompetenzen aus Ihrer derzeitigen Tätigkeit als Geschäftsführer der BARMER Landesvertretung Sachsen möchten Sie in Ihrer neuen Funktion einbringen beziehungsweise weiterentwickeln? Dr. Fabian Magerl: Ich bin der BARMER für zwölf großartige Jahre sehr dankbar. Die wichtigste Lehre, die ich mitnehme, ist: Alles wird von Menschen gemacht. Und damit diese gut zusammenarbeiten können, ist Kommunikation, insbesondere der kollegiale persönliche Austausch, das A und O. Des Weiteren ist ebenfalls entscheidend, was unsere Kundinnen und Kunden, unsere Mitgliedsunternehmen wollen. Hier gilt der alte Spruch des Heraklit von Ephesus: Nichts ist so beständig wie der Wandel. Was heute noch das Ei des Kolumbus ist, kann morgen schon kalter Kaffee sein. WIRTSCHAFT: Gern wird gesagt: Neue Besen kehren gut! Welchen neuen Schwung können die Mitgliedsunternehmen durch Sie erwarten? Dr. Fabian Magerl: Heute gilt mehr denn je, dass wir für die Interessen unserer Mitgliedsunternehmen kämpfen müssen. Energiekosten, Inflation und Fachkräftemangel sind leider zu riesigen Herausforderungen für die regionale Wirtschaft geworden. Ich bin dem Ehrenamt, an der Spitze Kristian Kirpal, sehr dankbar, dass hier mit klarer Sprache gesprochen wird. Und auch hier kann man wie an vielen anderen Stellen resümieren: Miteinander reden und nach pragmatischen Lösungen suchen, hilft uns allen meistens weiter. WIRTSCHAFT: Sie engagieren sich auch ehrenamtlich im Medienrat der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM). Wie befruchtet dieses Engagement Ihre Arbeit? Dr. Fabian Magerl: Mir sind zwei Aspekte besonders wichtig: Zum einen ist die Wirtschaftspolitik in unserer Gesellschaft leider oft zum ungeliebten Stiefkind verkommen. An der Revidierung dessen müssen wir alle gemeinsam arbeiten. Konkret heißt das: Wir müssen Stellenwert und Wahrnehmung der Wirtschaft in Gesellschaft und Öffentlichkeit mit allen Kräften verbessern. Zum anderen: Die Medienwirtschaft hat seit Jahren schwer zu kämpfen. Gute Recherche und guter Journalismus sind aber nicht zum Nulltarif zu bekommen. Die Kolleginnen und Kollegen, gerade im Lokaljournalismus, leisten tagtäglich einen extrem wichtigen Beitrag für das Funktionieren unserer Gesellschaft. Das muss weit mehr wertgeschätzt werden. Im Mittelpunkt der Arbeit der IHK zu Leipzig müssen grundsätzlich die Bedürfnisse unserer Mitglieder sowie Kundinnen und Kunden stehen. Deren Interessen, gerade die der kleinen und mittelständischen Unternehmen, müssen wir besonders deutlich und in alle Bereiche der Gesellschaft vermitteln. Dr. Fabian Magerl

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