können wir die Textilindustrie in Deutschland auch in Zukunft sichern. Hier möchten wir auch noch einmal die große Bedeutung und Notwendigkeit von Fördermitteln, wie dem ZIM vom BMWK unterstreichen, denn nur mit Unterstützung dieser Mittel können sich die kleinen KMU dieser Aufgabe zielstrebig stellen. Sie haben das Innovationsnetzwerk „IndiaNatureTex“ mit ins Leben gerufen. Was waren die Gründe? Steffi Volland: Die großen Herausforderungen des Klimawandels können wir nur global und gemeinsam bewältigen. Die Textilindustrie ist eine maßgebliche Komponente im internationalen Welthandel und ein wichtiger Faktor im globalen Veränderungsprozess. Gleichzeitig verändern sich die Anforderungen der Kunden, nachhaltige Produkte, Substitution von erdölbasierten Materialien und natürliche, biobasierte Materialien werden zukünftig nachgefragt. Hier stehen wir wieder vor großen Herausforderungen und Veränderungen in der Textilbranche. Neue Wege, neue Kooperationen und nachhaltige Lieferketten sind mehr denn je gefragt. Seit 1997 haben wir den Kontakt zu unserem Partner aus Indien gepflegt und ein sehr enges und vertrauensvolles Verhältnis aufgebaut. Dies ist die Grundlage, dass wir uns nun erneut an eine internationale Kooperation wagen. Auch hier unterstützt das ZIM-Programm der Bundesregierung mit Fördermitteln den Aufbau von internationalen Kooperationsnetzwerken und Forschungsprojekten. Was plant das Netzwerk? Was ist das Ziel Ihrer Aktivitäten? Steffi Volland: Das Ziel unserer Aktivitäten ist der Aufbau einer internationalen Kooperation, im ersten Schritt mit dem Schwerpunkt Textilindustrie, wo die Partner gemeinsam ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen können und voneinander lernen. Im besten Falle gilt es, gemeinsame Forschungsprojekte zu entwickeln, um neue klimaverträgliche Materialien zu erschließen, welche zukünftig für Textilien Anwendung finden und erdölbasierte Materialien ersetzen können, wie z. B. Bananenfasern oder landwirtschaftliche Reststoffe, welche bisher nicht genutzt werden. Deutschland und Europa haben sehr hohe Auflagen für die Textilindustrie im Bereich Umwelt- und Klimaschutz. Hier können indische Partner von den deutschen Partnern lernen und Erfahrungen austauschen. Umwelt- und Klimaschutz ist eine internationale Aufgabe und kann nicht nur von Regierungen gelöst werden, hier gilt es auch, Verständnis und Verständigung zwischen Unternehmen und Menschen international zu schaffen. Nur mit gegenseitigem Vertrauen kann dies gelingen, hierbei möchten wir mit unserem Netzwerk und den Partnern aus IndiaNatureTex einen kleinen Beitrag leisten. Die Fragen stellte Sandra Lange. LUVO-Netzwerkmanager Frank Schuster (l.) bei einem Treffen mit Netzwerkpartnern in einer indischen Textilfirma Die Mitglieder der Innovationsnetzwerke KliWaTex und CirNaTex bei einem Treffen in Schöneck 2024 16 Außenwirtschaftsnachrichten 1 | Februar/März 2025 Weltweit erfolgreich
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