Deutschland und Dänemark: Energie-Partnerschaften für die Zukunft Dänemark hat früh ehrgeizige Pläne zur CO2-Reduktion entwickelt und sich das Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß bis 2030 um 70 Prozent zu reduzieren. Bis 2045 will das Land unabhängig von fossilen Brennstoffen sein. Unter anderem mit dem Bau mehrerer Offshore-Parks will Dänemark dies erreichen und seine Position als Weltmarktführer für Offshore-Wind ausbauen. Langfristig sollen die Parks gemeinsam zwölf Gigawatt Strom liefern und zehn Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Ein Teil des erzeugten Stroms soll auch nach Deutschland geliefert werden. Dabei ist für deutsche Unternehmen nicht nur der Strom für die Haushalte von Interesse. Auch der aus dem Strom gewonnene grüne Wasserstoff wird in Zukunft eine Schlüsselrolle spielen. Dänemark soll damit zu einem wichtigen Lieferanten von grüner Energie für die energieintensive Industrie in Deutschland werden. Wasserstoffinfrastruktur bindet Dänemark und Deutschland zusammen Im April 2024 wurde bereits eine Einigung über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine dänische Wasserstoffinfrastruktur veröffentlicht. Diese wurde durch eine große Mehrheit des dänischen Parlaments beschlossen und in der Energiebranche mit Spannung erwartet. Ziel der Regierung ist es, die Rentabilität der Infrastruktur und eine Unterstützung der entstehenden Wasserstoffwirtschaft in Einklang zu bringen. Konkret geht es um die Finanzierung eines Wasserstoffübertragungsnetzes in Jütland. Hier soll insbesondere Windstrom eingesetzt werden, um grünen Wasserstoff zu erzeugen und diesen dann in Richtung Deutschland zu leiten. Der Zugang zum deutschen Absatzmarkt ist zentral für derzeitige Projekte. Dänemark als Abnehmer für deutsches CO2 Nicht nur die Wasserstoffinfrastruktur, sondern auch CarbonCapture and Storage (CCS)-Projekte sind für die Deutsch-Dänische Zusammenarbeit von großem Interesse. Deutschland mit seiner energieintensiven Industrie soll hier als Lieferant von CO2 für dänische CCS-Projekte fungieren. Mit dem Pilotprojekt „Greensand” planen die Dänen ab 2025/2026 anderthalb Millionen und ab 2030 acht Millionen Tonnen CO2 pro Jahr im Meeresboden zu lagern. Darüber hinaus wurde im Juni 2024 die Genehmigung von der dänischen Regierung erteilt, auch in drei Gebieten auf dänischem Festland die Möglichkeit zu prüfen, CO2 im Boden zu speichern. CCS soll einen weiteren Pfeiler auf dem Weg zur Klimaneutralität bilden – insbesondere für die hard-todecarbonize Industriebranche. Foto: Sven Huls – Pexels.com Offshorewindpark in Dänemark Der Strand von Henne an der dänischen Nordsee Foto: Alexander – stock.adobe.com 3 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Titelthema | Weltweit erfolgreich
RkJQdWJsaXNoZXIy ODM4MTk=