Außenwirtschaftsnachrichten 04/2024

Ostseeregion: Klimawandel als Chance begriffen 2024 4 AußenwirtschaftsNachrichten Weltweit erfolgreich – Seite 5 Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Wasserstoffpotenzial – Finnland hat, was Deutschland braucht Weltweit erfolgreich – Seite 8 Große Investition in grünen Zement Tipps für die Außenwirtschaftspraxis – Seite 27 Einfuhr in die EU im Überblick

Inhalt Weltweit erfolgreich 3 Deutschland und Dänemark: EnergiePartnerschaften für die Zukunft 5 Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Wasserstoffpotenzial – Finnland hat, was Deutschland braucht 8 Große Investition in grünen Zement 10 MAN schickt Wasserstoff-Lkw nach Norwegen 12 Mit Qualität den skandinavischen Markt überzeugt 14 Grüne Innovatoren aus Estland, Lettland und Litauen Veranstaltungen, Weiterbildungen und Messen 17 Markt- und Länderveranstaltungen 17 Online-Weiterbildungsangebote für die Außenwirtschaft 18 Präsenz-Weiterbildungsangebote für die Außenwirtschaft 18 Messen und Unternehmerreisen Zoll- und Außenwirtschaftsrecht 21 Länderinformationen Geschäftsverbindungen 23 Aktuelle Kooperationsangebote ausländischer Unternehmen Tipps für die Außenwirtschaftspraxis 26 Einfuhr in die EU im Überblick Ansprechpartner | Impressum 28 Ansprechpartner 28 Impressum Foto: ThomBal – stock.adobe.com

Deutschland und Dänemark: Energie-Partnerschaften für die Zukunft Dänemark hat früh ehrgeizige Pläne zur CO2-Reduktion entwickelt und sich das Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß bis 2030 um 70 Prozent zu reduzieren. Bis 2045 will das Land unabhängig von fossilen Brennstoffen sein. Unter anderem mit dem Bau mehrerer Offshore-Parks will Dänemark dies erreichen und seine Position als Weltmarktführer für Offshore-Wind ausbauen. Langfristig sollen die Parks gemeinsam zwölf Gigawatt Strom liefern und zehn Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Ein Teil des erzeugten Stroms soll auch nach Deutschland geliefert werden. Dabei ist für deutsche Unternehmen nicht nur der Strom für die Haushalte von Interesse. Auch der aus dem Strom gewonnene grüne Wasserstoff wird in Zukunft eine Schlüsselrolle spielen. Dänemark soll damit zu einem wichtigen Lieferanten von grüner Energie für die energieintensive Industrie in Deutschland werden. Wasserstoffinfrastruktur bindet Dänemark und Deutschland zusammen Im April 2024 wurde bereits eine Einigung über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine dänische Wasserstoffinfrastruktur veröffentlicht. Diese wurde durch eine große Mehrheit des dänischen Parlaments beschlossen und in der Energiebranche mit Spannung erwartet. Ziel der Regierung ist es, die Rentabilität der Infrastruktur und eine Unterstützung der entstehenden Wasserstoffwirtschaft in Einklang zu bringen. Konkret geht es um die Finanzierung eines Wasserstoffübertragungsnetzes in Jütland. Hier soll insbesondere Windstrom eingesetzt werden, um grünen Wasserstoff zu erzeugen und diesen dann in Richtung Deutschland zu leiten. Der Zugang zum deutschen Absatzmarkt ist zentral für derzeitige Projekte. Dänemark als Abnehmer für deutsches CO2 Nicht nur die Wasserstoffinfrastruktur, sondern auch CarbonCapture and Storage (CCS)-Projekte sind für die Deutsch-Dänische Zusammenarbeit von großem Interesse. Deutschland mit seiner energieintensiven Industrie soll hier als Lieferant von CO2 für dänische CCS-Projekte fungieren. Mit dem Pilotprojekt „Greensand” planen die Dänen ab 2025/2026 anderthalb Millionen und ab 2030 acht Millionen Tonnen CO2 pro Jahr im Meeresboden zu lagern. Darüber hinaus wurde im Juni 2024 die Genehmigung von der dänischen Regierung erteilt, auch in drei Gebieten auf dänischem Festland die Möglichkeit zu prüfen, CO2 im Boden zu speichern. CCS soll einen weiteren Pfeiler auf dem Weg zur Klimaneutralität bilden – insbesondere für die hard-todecarbonize Industriebranche. Foto: Sven Huls – Pexels.com Offshorewindpark in Dänemark Der Strand von Henne an der dänischen Nordsee Foto: Alexander – stock.adobe.com 3 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Titelthema | Weltweit erfolgreich

Wie gelingt eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Dänemark? Trotz der geografischen Nähe der zwei Länder zeigen sich in den Arbeitsstilen deutliche Unterschiede. Um erfolgreich mit Dänemark zusammenzuarbeiten – sei es bei Energieprojekten oder in anderen Branchen, gibt es eine Menge Tipps und Tricks, die auf Erfolgskurs bringen können. Während in Deutschland oft klare Regeln und Abläufe gelten, zeichnet sich die dänische Arbeitskultur durch eine pragmatische Herangehensweise und flache Hierarchien aus. Diese Unterschiede führen mitunter zu bemerkenswerten kulturellen Kontrasten. In der dänischen Geschäftskultur ist ein informeller und gleichberechtigter Umgangston gang und gäbe. Titel und Hierarchien sind weniger wichtig als Effizienz und Teamarbeit. Dementsprechend wird auf die formelle Ansprache komplett verzichtet und es wird sich immer geduzt. Dänen schätzen direkte und klare Kommunikation. Es sollte vermieden werden, um den heißen Brei herumzureden, und man sollte offen sein für konstruktive Kritik. Darüber hinaus ist es ratsam, die Geschäftszeiten zu beachten. Die Work-Life-Balance wird in Dänemark großgeschrieben, was mitunter zu kürzeren Arbeitszeiten führen kann. Weitere Tipps und Informationen zur Arbeitskultur in Dänemark stehen auch im Buch „Geschäftskultur Dänemark“ von Reiner Perau, dem ehemaligen Geschäftsführer der Deutsch-Dänischen Handelskammer. Andreas Wenzel/AHK Dänemark KONTAKT Deutsch-Dänische Handelskammer Andreas Wenzel | Geschäftsführer Kongens Nytorv 26, 3. Stock 1050 Kopenhagen Telefon: +45 3391 3335 E-Mail: info@handelskammer.dk www.handelskammer.dk Wasserstoffpipeline Foto: Yingyaipumi – stock.adobe.com Foto: AHK Dänemark 4 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Weltweit erfolgreich | Titelthema

Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Wasserstoffpotenzial – Finnland hat, was Deutschland braucht Finnland ist bekannt für seine unzähligen Seen und Saunen – doch was hat das EU-Land wirtschaftlich zu bieten? Finnland hält seit vielen Jahren Spitzenränge in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Mit diesen Kompetenzen sind finnische Firmen interessante Partner für deutsche Unternehmen. Hinzu kommt ein enormes Potenzial für die Produktion und den Export von grünem Wasserstoff. Digitales weites Finnland Rund 5,6 Millionen Finnen leben auf einer Fläche so groß wie Deutschland. Das „Land der tausend Seen“ hat über 180.000 Binnengewässer und ist das meist bewaldete Land der EU. Naturnähe und teils sehr dünne Besiedlung außerhalb der Ballungsräume machen Nachhaltigkeit einerseits und Konnektivität andererseits für die finnische Gesellschaft und Wirtschaft so bedeutend. Große Distanzen erhöhen z. B. die Bedarfe an Fernwartungen und mobilem Service. Dadurch hat Finnland seit Jahrzehnten seine Stärken im IT- und IKT-Sektor ausgebaut. Bedeutendster Wasserstoff-Akteur im Ostseeraum Eine aktuelle Studie sieht Finnland als wichtigsten Lieferanten für grünen Wasserstoff aus dem Ostseeraum. Das Beratungsunternehmen DNV hat für den deutschen Gasnetzbetreiber Gascade die potenziellen Erzeugungskapazitäten und -bedarfe an erneuerbaren Energien von sechs Ostseeanrainern prognostiziert. Dabei zeigt Finnland den größten Überschuss an erneuerbaren Energien und damit großes Potenzial zur Produktion von grünem Wasserstoff: 2040 stünden 69,1 TWh erneuerbare Energien zur Verfügung, 2050 wären es 96,8 TWh. Finnland könnte drei- bis viermal so hohe Überschüsse produzieren wie die Ostseeanrainer Schweden, Estland, Lettland, Litauen und Polen zusammen. Viel Natur, aber auch viele digitale Technologien und Nachhaltigkeit zeichnen Finnland aus. Foto: Studio Ochi – unsplash.com Reizvoll gelegen: Hamina, Hafenstadt am Finnischen Meerbusen Foto: Irina Sen – stock.adobe.com INFORMATIONEN Fünf Finnland-Fakten – Spitzenplätze in der EU und weltweit 1. Digitalstes Land der EU: Seit vielen Jahren ist Finnland führend im Digital Economy and Society Index (DESI). Dort funktionieren 100 Prozent der öffentlichen Verwaltungsdienste für Unternehmen digital. Zudem hat der finnische Mittelstand im EU-Vergleich die besten digitalen Skills. 2. Finnland belegte Rang eins im UN-Nachhaltigkeits-­ Report, und das bereits zum vierten Mal in Folge (2021 – 2024). 3. Mit 7,6 Prozent IT-Experten auf dem Arbeitsmarkt hält Finnland Platz drei in der EU-Statistik von 2023. 4. Finnland gehört zu den Innovationsführern in der EU. Laut dem European Innovation Scoreboard 2023 belegt das Land Rang drei. Die Region Helsinki-Uusimaa liegt auf Rang zwei der innovativsten Regionen Europas. 5. Größtes Potenzial für grünen Wasserstoff im Ostseeraum: Laut aktueller DNV-Studie könnte Finnland im Jahr 2050 rund 97 TWh Überschüsse an Strom aus erneuerbaren Quellen produzieren. Dieser Strom kann zur Produktion von grünem Wasserstoff genutzt werden. 5 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Weltweit erfolgreich

Daraus produzierter grüner Wasserstoff könnte über mehrere Pipelines nach Deutschland transportiert werden. Deutsche Gasnetzbetreiber wie ONTRAS und Gascade wollen sich am Ausbau der nötigen Infrastruktur beteiligen. Deutsche Quantencomputer aus Finnland Finnisches Know-how bringt Deutschland voran, dies belegen zahlreiche Kooperationen zwischen finnischen und deutschen Unternehmen. Jüngstes besonderes Beispiel: Das Start-up IQM mit Hauptsitz in Finnland hat im Juni einen Quantencomputer ins Leibniz-Rechenzentrum nahe München integriert. Finnland und Deutschland haben damit einen Meilenstein errungen – die weltweit erste Vollintegration eines Quantencomputers in einen klassischen Supercomputer. Friedrich von der Hagen/AHK Finnland KONTAKT Deutsch-Finnische Handelskammer Dr. Jan Feller | Geschäftsführer Unioninkatu 32 B 00100 Helsinki Telefon: +358 9 612 2120 E-Mail: jan.feller@dfhk.fi www.ahkfinnland.de/kontakt Quantencomputer von IQM Foto: IQM Quantum Computers Foto: AHK Finnland 6 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Weltweit erfolgreich

SAVE THE DATE OSTSEE-FORUM 2024 IN DRESDEN 7. November 2024 im Rudolf-Harbig-Stadion Key-Speaker: Botschafterin der Republik Estland in Berlin Marika Linntam Titelbild: stock.adobe.com - ThomBal | Bearbeitung IHK Dresden QR-Code und Link führen zur Anmeldung Ansprechpartner: Industrie- und Handelskammer Dresden Langer Weg 4 01239 Dresden Referat Außenwirtschaft Katja Hönig +49 351 2802-186 hoenig.katja@dresden.ihk.de Tobias Runte +49 351 2802-184 runte.tobias@dresden.ihk.de www.ihk.de/dresden FORUM 2024 https://events.dresden.ihk.de/ ostseeforum2024

Große Investition in grünen Zement Heidelberg Materials, einer der größten Zementhersteller der Welt, ist neuer Premium-Partner der AHK Norwegen. Das Unternehmen konzentriert sich seit Langem auf eine umweltfreundliche Zementproduktion. Das erregt auch internationale Aufmerksamkeit. Beton für die Zukunft Eine Welt ohne Beton ist kaum vorstellbar. Ob für den Bau von Krankenhäusern, Schulen, Eisenbahnen oder Straßennetzen: Alle sind auf Beton angewiesen, um die notwendigen Infrastrukturen und Gebäude der Zukunft zu schaffen. Dabei macht der enthaltene Zement nur rund 14 Prozent des Betongewichts aus, dennoch entstehen mehr als 90 Prozent des CO2-Fußabdrucks von Beton bereits während der Zementherstellung. Das bedeutet, dass etwa sieben Prozent der weltweiten CO2Emissionen mit der Zementherstellung verbunden sind. Energiequellen und Rohstoffe können optimiert werden, um diese Emissionen zu verringern, aber um echte Einsparungen zu erzielen, sind die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung die offensichtliche und beste Option. Im Jahr 2020 initiierten die norwegischen Behörden das Longship-Projekt, ein Demonstrationsprojekt zum Bau der weltweit ersten großtechnischen Anlage zur Kohlenstoffabscheidung in der Zementindustrie. Die Anlage zur Kohlenstoffabscheidung befindet sich im Zementwerk von Heidelberg Materials im norwegischen Brevik. Die CO2-Emissionen aus der Produktion werden im Zementwerk von Heidelberg Materials im norwegischen Brevik Im Zementwerk von Heidelberg Materials wurde eine Anlage zur Kohlenstoffabscheidung installiert. Fotos: Brevik CCS / Dag Jenssen 8 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Weltweit erfolgreich

Schornstein aufgefangen, bevor sie auf ein Schiff verladen werden, das das Treibhausgas nach Øygarden bei Bergen transportiert. Dort wird das Treibhausgas 2.600 Meter unter dem Meeresboden verpresst. CCS Brevik stößt auf deutsches Interesse Nach vierjähriger Entwicklungszeit steht die Anlage zur Kohlenstoffabscheidung kurz vor der Fertigstellung. Sie erregt international große Aufmerksamkeit, nicht zuletzt in Deutschland. Im Jahr 2023 besuchte Vizebundeskanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck die Fabrik in Brevik. Wenige Monate nach seinem Besuch kündigte er eine Kehrtwende in der deutschen Klimapolitik an: Die bis dato verbotene Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid sollen in Deutschland legal werden. Der nötige Gesetzesentwurf liegt bereits dem Bundestag und Bundesrat vor. Für den deutschen Baustoffhersteller Heidelberg Materials ist die Anlage zur Kohlenstoffabscheidung in Brevik auch ein wichtiger Lern- und Inspirationsfaktor für die zahlreichen Anlagen des Konzerns in mehr als 50 Ländern. Wirtschatliche Nachhaltigkeit Für den grünen Wandel muss die Kohlendioxidabscheidung finanziell tragfähig sein. Als einer der weltweit größten Hersteller von Baumaterialien trägt Heidelberg Materials einen Großteil der Verantwortung für die Dekarbonisierung der Branche. Das Unternehmen ist sich dieser Verantwortung bewusst und hat die ehrgeizigsten Nachhaltigkeitsziele der Branche. Bis 2030 wird das Unternehmen 1,5 Mrd. Euro in mehrere Projekte zur Abscheidung, Nutzung und Speicherung von Kohlendioxid (CCUS) investieren. Pia Prestmo, Government Relations Officer bei Heidelberg Materials Norway, betrachtet das Werk in Brevik als Flaggschiff, das ähnlichen Projekten in der ganzen Welt den Weg bereitet. Anfang 2024 brachte Heidelberg Materials den weltweit ersten Zement auf den Markt, der mit Kohlenstoffabscheidung und -speicherung hergestellt wird, evoZero. Für klimabewusste Bauherren spielt dieser Zement eine wichtige Rolle beim Erreichen ihrer eigenen Nachhaltigkeitsziele. Heidelberg Materials in Schweden Eines der interessantesten Projekte zur Kohlenstoffabscheidung nach Brevik CCS ist Slite CCS. In dem Zementwerk auf Gotland in Schweden sollen bis zu vier Prozent der gesamten schwedischen Klimaemissionen abgeschieden werden. Ziel ist es, ab 2030 Netto-Null-Zement zu produzieren und durch den Einsatz von biogenen Brennstoffen negative Emissionen zu erzeugen. BECCS (Bioenergy with Carbon Capture) ermöglicht es, CO2 aus dem natürlichen Kreislauf zu entfernen und so die Emissionen zu reduzieren. Auf diese Weise will das Unternehmen nicht nur Verantwortung für die eigene Baustoffproduktion übernehmen, sondern auch dazu beitragen, die CO2-Belastung für die gesamte Region zu verringern. AHK Norwegen Wirtschaftsminister Robert Habeck (3. v. l.) besucht die Fabrik in Brevik. CO2-Speichertanks 9 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Weltweit erfolgreich

MAN schickt Wasserstoff-Lkw nach Norwegen Bald wird die Zahl der Wasserstoff-Lkw auf Norwegens Straßen zunehmen: MAN Truck & Bus, einer der weltweit führenden LkwHersteller und Mitglied der Deutsch-Norwegischen Handelskammer, will bis 2025 insgesamt 100 wasserstoffbetriebene Lkws nach Norwegen liefern und damit eine vielversprechende Alternative für den emissionsfreien Transport der Zukunft bieten. MAN ist einer der führenden Fahrzeughersteller in Europa und der größte Lkw-Hersteller der Welt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in München beschäftigt weltweit insgesamt 33.000 Mitarbeitende. Die Produktpalette reicht von Großfahrzeugen bis hin zu Lastkraftwagen, Transportern und Bussen. Jahrzehntelange Wasserstoff-Erfahrung Der Fahrzeughersteller forscht schon seit vielen Jahren an Wasserstoff als Kraftstoff. Bereits 1996 wurde der Prototyp eines Wasserstoffbusses auf der Hannover Messe, der größten Industriemesse der Welt, vorgestellt. Der Bedarf an emissionsfreiem Transport ist in den letzten zehn Jahren gestiegen. Im April gaben MAN und das norwegische Wasserstoffforum bekannt, dass das Unternehmen bis 2025 insgesamt 100 Wasserstoff-Lkw nach Norwegen liefern wird. Im selben Jahr sollen weitere Lkw nach Deutschland, Island, in die Niederlande, und in mehrere außereuropäische Länder geliefert werden. Die neuen Lkw tragen den Namen MAN hTGX. Es ist die erste in Europa produzierte Lkw-Baureihe, die mit Wasserstoff als Kraftstoff betrieben wird. Sie sind für den Transport schwerer Güter, für den Bau oder für Tank- und Holztransporte geeignet und von der EU als emissionsfrei zugelassen. Warum Wasserstoff? Der Klimawandel verlangt von der Gesellschaft, sich anzupassen und den menschlichen Verbrauch zu reduzieren. Doch nicht jeder Verbrauch lässt sich ohne Weiteres reduzieren. Ein Beispiel dafür ist die Transportindustrie, die ihre Waren dorthin liefern muss, wo die Menschen leben. Aus diesem Grund sucht die Branche nach emissionsfreien Kraftstoffen. Die norwegische Umweltbehörde schätzt, dass alle Lastkraftwagen bis 2030 mit emissionsfreiem Kraftstoff betrieben werden müssen, um die norwegischen Klimaziele zu erreichen. Wasserstoff ist neben batterieelektrischen Lastkraftwagen und Der neue Wasserstoff-Verbrenner-Lkw basiert auf der bewährten TG-Fahrzeugreihe. Fotos: MAN Truck & Bus 10 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Weltweit erfolgreich

KONTAKT Deutsch-Norwegische Handelskammer Michael Kern | Geschäftsführer Drammensveien 111B 0273 Oslo Telefon: +47 2212 8210 E-Mail: info@handelskammer.no www.norwegen.ahk.de der Brennstoffzellentechnologie eine echte Alternative – seine Verbrennung erzeugt keine Treibhausgase, nur Wasserdampf. Friedrich Baumann, Vorstandsmitglied von MAN Truck & Bus, sieht in batterieelektrischen Lkws die aussichtsreichste Alternative zu fossilen Kraftstoffen in Bezug auf Energieeffizienz, Betriebs- und Energiekosten. Wasserstoff als Kraftstoff ist dagegen eine notwendige Alternative bei Bedingungen, die für batterieelektrische Lkws nicht geeignet sind. Dies kann bei besonders schweren Lasten, bei Transporten in Gebieten, die nicht über ein angemessenes Ladenetz verfügen oder eine spezielle Achskonfiguration erfordern, oder bei Designs, die aus verschiedenen Gründen keinen Platz für Batterien haben, der Fall sein. Wasserstofftankstellen sind noch nicht so weit verbreitet. Im Rahmen des Projekts, Wasserstoff-Lkw nach Norwegen zu bringen, arbeitet MAN auch mit H2-Truck, Vireon und Next Wave zusammen, um mehr Wasserstofftankstellen auf norwegischen Straßen zu errichten. Die Betankung der neuen Lkws mit Wasserstoff dauert 15 Minuten. AHK Norwegen/www.handelskammer.blog Der Wasserstoff-Verbrennungsmotor „H45“ setzt auf die Basis des bewährten D38 Dieselaggregats und wird im Motoren- und Batteriewerk Nürnberg produziert Foto: adobedesigner – stock.adobe.com Foto: AHK Norwegen 11 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Weltweit erfolgreich

Mit Qualität den skandinavischen Markt überzeugt BANG Kransysteme aus Oelsnitz im Vogtland produziert Prozess- und Automatikkrane, die weltweit gefragt sind. Geschäftsführer Christoph Bang erklärt im Interview, warum sich vor allem Partnerschaften zwischen skandinavischen und sächsischen Unternehmen lohnen. Seit wann sind Sie im Auslandsgeschäft aktiv und welche Länder stehen besonders im Fokus? Seit 2005 ist BANG Kransysteme erfolgreich im Auslandsgeschäft tätig. Unsere internationalen Aktivitäten erstrecken sich über zahlreiche Regionen und Länder. In Europa liefern wir unsere Krananlagen in fast alle Staaten. In Mittelamerika sind wir speziell in Mexiko aktiv, wo wir bedeutende Projekte realisieren konnten. Darüber hinaus haben wir in der Türkei und in SaudiArabien unser Geschäft ausgebaut und sind stolz darauf, in diesen wichtigen Märkten vertreten zu sein. Auch in Asien haben wir uns erfolgreich positioniert. In China arbeiten wir mit lokalen Partnern zusammen, um den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden und unsere Produkte und Dienstleistungen optimal anzubieten. Daneben sind auch die USA für uns ein wichtiger Markt mit einer wachsenden Kundenbasis. Kulturelle Nähe, gute Infrastruktur und hohe Kaufkraft – viele Faktoren sprechen dafür, dass sächsische Unternehmen in den nordischen Ländern erfolgreich aktiv sein können. Wie ist Ihnen der Einstieg dort gelungen? In den skandinavischen Ländern schätzt man Qualität „Made in Germany“, die deutsche Ingenieurskunst hat einen extrem guten Ruf und zwischenmenschlich funktionieren Geschäftskontakte sehr unkompliziert und auf Augenhöhe. Die ersten Geschäfte entstanden eher zufällig: Unser schwedischer Partner, mit dem wir noch heute eng verbunden sind, hat gezielt nach einem Lieferanten für Prozesskrane gesucht. Eine Delegation dieser Firma war gerade im Vogtland unterwegs und hatte ein Kranprojekt im Koffer, für das einer unserer damals noch viel größeren Wettbewerber abgesagt hatte. Nun wurde dringend ein Lieferant gesucht. Nach einem Tag intensiver Verhandlung mit Händen und Füßen standen die technische Lösung sowie der Preis fest und der Deal wurde mit Handschlag besiegelt. Unsere Qualität überzeugte und hat sich auf dem nordischen Markt herumgesprochen. Heute sind wir dort Marktführer in unserer Nische und liefern 10 bis 20 Anlagen jährlich. Wo steckt aus Ihrer Sicht das besondere Potenzial für sächsische Unternehmen? Die skandinavischen Länder sind bekannt für ihre Innovationskraft, hohe Technologiestandards und nachhaltige Geschäftspraktiken. Diese Eigenschaften machen sie zu idealen Partnern für sächsische Unternehmen, die ebenfalls Wert auf Qualität und zukunftsorientierte Lösungen legen. Eine Zusammenarbeit mit skandinavischen Unternehmen kann den Zugang zu neuen Märkten eröffnen. Skandinavien zeichnet sich durch eine stabile Wirtschaft und eine hohe Kaufkraft aus, was für sächsische Produkte und Dienstleistungen vielverspre- „Die skandinavischen Länder sind bekannt für ihre Innovationskraft, hohe Technologiestandards und nachhaltige Geschäftspraktiken. Das macht sie zu idealen Partnern für sächsische Unternehmen.“ Christoph Bang Werkzeugtransportkran Christoph Bang, Geschäftsführer der BANG Kransysteme GmbH & Co. KG aus Oelsnitz/Vogtland Fotos: BANG Kransysteme 12 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Weltweit erfolgreich

chend ist. Zudem bieten skandinavische Unternehmen häufig Zugang zu internationalen Netzwerken und globalen Märkten, was die Expansion sächsischer Unternehmen unterstützen kann. Außerdem können sächsische Unternehmen von der Innovationskultur in Skandinavien profitieren. Durch den Austausch von Know-how und Technologien können beide Seiten ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Skandinavien ist führend in den Geschäftsfeldern erneuerbare Energien, IT und Medizintechnik – Bereiche, in denen auch sächsische Unternehmen stark sind. Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte können so die Innovationskraft beider Seiten stärken. Schließlich fördern die skandinavischen Länder nachhaltige Geschäftsmodelle und setzen auf umweltfreundliche Technologien. Dies passt auch gut zu den Bestrebungen vieler sächsischer Unternehmen, ihre Prozesse und Produkte umweltfreundlicher zu gestalten. Eine Partnerschaft ermöglicht den Wissenstransfer und die Implementierung bewährter nachhaltiger Praktiken. Was sind aktuell besondere Herausforderungen auf ausländischen Märkten? Insbesondere die Themen Transportorganisation und Exportregularien wie Zölle stellen besondere Herausforderungen dar, wenn es um den Eintritt in ausländische Märkte geht. Wer einmal nach China exportiert hat, weiß den Euro, die EU und deren 27 Mitgliedstaaten und den Komfort einer Freihandelszone erst richtig zu schätzen. Wichtig ist es, beim Exportgeschäft sich mit den lokalen Steuergesetzen vertraut zu machen, um keine unerwarteten Kosten zu haben. Eine effiziente Transportorganisation ist entscheidend, um Lieferzeiten einzuhalten und Kunden zufriedenzustellen. Zudem sind die Einhaltung von Importregeln und Zollbestimmungen unerlässlich, um reibungslose Geschäftsabläufe sicherzustellen Was empfehlen Sie Exporteinsteigern? Grundlage ist ein solides Produkt, für das auch außerhalb des lokalen Marktes Bedarf erkennbar ist. Für Exporteinsteiger ist es unerlässlich, einen Internet- und Social Media-Auftritt in englischer Sprache anzubieten und offensiv in den Zielmärkten zu werben. Dazu ist es hilfreich, die Beratung der Auslandshandelskammern in Anspruch zu nehmen, besonders für Kontakte zu potenziellen Vertriebspartnern, und für die Details im Bereich Steuern, Import, Versicherung und Haftungsrisiken. Durch die Unterstützung von Experten auf diesen Gebieten können potenzielle Fallstricke vermieden und effektive Strategien entwickelt werden, um erfolgreich in den internationalen Handel einzusteigen. Es fragte Sandra Lange. UNTERNEHMENSPROFIL BANG Kransysteme GmbH & Co. KG wurde 1989 von Werner Bang als Servicewerkstatt für die Reparatur von Hebezeugen und Krananlagen in Adorf im Vogtland gegründet. Das inhabergeführte Unternehmen gehört heute zu den international anerkannten Spezialisten für die Planung, Fertigung, Montage und den Service von Prozesskranen, Automatikkranen und Windensystemen mit Traglasten bis 500 Tonnen und beschäftigt über 170 spezialisierte Fachleute, vom Konstruktionsmechaniker bis zum Softwarespezialisten. Transportkran in einem Coillager Transportkran in der Produktion 13 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Weltweit erfolgreich

Grüne Innovatoren aus Estland, Lettland und Litauen Auf dem Weg in eine vollständig nachhaltige Zukunft gibt es noch viele Herausforderungen. Trotzdem oder gerade deshalb spielen die Umwelttechnologie und die auf diesem Gebiet spezialisierten Unternehmen insgesamt eine immer wichtigere Rolle. Estland, Lettland und Litauen sind als grüne Länder bekannt. Wenn es um Innovation geht, sind alle drei baltischen Staaten im „Global Innovation Index 2023” aufgestiegen. Am besten bewertet wurde Estland mit Platz 16, während sich Litauen auf Platz 34 und Lettland auf Platz 37 platzieren konnten. Im Jahr 2024 verlieh die Deutsch-Baltische Handelskammer den Deutschen Wirtschaftspreis im Baltikum an innovative Unternehmen zum Thema „Grüner Innovator”. Im Magazin „Baltic Business Quarterly”, das von der Deutsch-Baltischen Handelskammer herausgegeben wird, wurden im Sommer 2024 auch die grünen Innovatoren beschrieben. Drei dieser baltischen Unternehmen werden im Folgenden vorgestellt. Estland – Effizienz und Komfort durch KI Die in Tallinn entwickelte softwarebasierte KI-Lösung „R8 Digital Operator Jenny” optimiert die Energieeffizienz und das Raumklima von Gebäuden, so Siim Täkker, CEO von R8tech. Das Unternehmen wurde 2017 gegründet und sein Flaggschiff, R8 Digital Operator Jenny, hat seitdem erhebliche Verbesserungen erfahren. Ursprünglich auf die grundlegende Optimierung des Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagenbetriebes ausgerichtet, nutzt R8 Jenny nun prädiktive Analysen, die den Gebäudebetrieb an Echtzeitänderungen bei Wetter und Belegung anpassen. Dadurch wird nicht nur die Energieeffizienz maximiert, sondern auch der Komfort und die Luftqualität in Gebäuden deutlich verbessert. Die R8-Lösung zeichnet sich durch die Transparenz und Erklärbarkeit der KI aus, die den Kunden ein klares Verständnis dafür vermittelt, wie Entscheidungen getroffen werden. R8 Jenny reduziert den Energieverbrauch in Gebäuden erheblich und hilft so den Kunden, die CO2-Emissionen um über 30.000 Tonnen jährlich zu senken. Das entspricht der Einsparung von mehr als 150.000 Bäumen, die jedes Jahr Kohlenstoff binden. R8 Technologies verwaltet derzeit mehr als vier Millionen Quadratmeter Gewerbeimmobilien in 20 Ländern, besonders auf dem europäischen Markt. Das Unternehmen arbeitet mit über 200 Kunden zusammen. Die Verleihung des Deutschen Wirtschaftspreises 2024 fand im Rahmen des German-Baltic Digital Summits statt, der dieses Jahr in Rostock während der Unternehmertage „Baltic Sea Business Day“ veranstaltet wurde. Siim Täkker, Geschäftsführer von R8Tech. Foto: AHK Baltikum Foto: R8tech Foto: Artinun – stock.adobe.com 14 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Weltweit erfolgreich

R8 Digital Operator Jenny wurde im eigenen Haus entwickelt. Das Unternehmen hat aber auch mehrere Kooperationspartnerschaften mit Hochschulen und Branchenführern aus verschiedenen Bereichen, darunter Finanz- und Regulierungsinstitutionen, Facility-Management-Unternehmen, Energiemärkte und verschiedene Anbieter von Technologiesystemen für Gebäude. Ende 2023 erhielt das Unternehmen von Panasonic Corporation, Encevo und Møller Eiendom beträchtliche Investitionen für die Weiterentwicklung seiner KI-gestützten Lösungen und die Ausweitung der Marktpräsenz. Die nächste Innovation des Unternehmens zielt darauf ab, Finanzinstitute und Immobilien auf einheitliche Standards auszurichten. Die größere Vision des Unternehmens ist es, den KI-Assistenten für Gebäudekonzepte weiter zu verbessern, um die operative Exzellenz der Kunden zu steigern. Lettland – Modernste Wartung auf dem neuesten Stand der Technik Das in Lettland ansässige Unternehmen „Aerones” ist Marktführer bei der Inspektion und Wartung von Windkraftanlagen durch Roboter. Anstelle von Seilzugangstechnikern setzt Aerones Roboter ein, um wichtige Wartungs- und Reparaturarbeiten an Windkraftanlagen durchzuführen. Durch den Einsatz einzigartiger, patentierter Robotertechnologie können wichtige Aufgaben bis zu sechsmal schneller als von Menschenhand ausgeführt werden, bei zehnmal geringeren Ausfallzeiten. Aerones bietet weltweit Inspektions-, Reinigungs-, Beschichtungs- und hochmoderne Reparaturdienstleistungen an. Im Gegensatz zu menschlichen Technikern sind die Roboter von Aerones in der Lage, bessere Daten über den Zustand der Turbine zu liefern. Aerones schult Software und KI-Algorithmen, um die Inspektion der Turbinenblätter effizient durchzuführen. Ohne diese Technologie ist die vorbeugende Instandhaltung nur ein Wunschtraum, der nie Wirklichkeit werden würde. Die modularen Windenroboter von Aerones können Inspektionen, Reinigungen, Beschichtungen und Reparaturen an der Außenseite von Windturbinenflügeln durchführen, während die speziell angefertigten Raupenroboter für Inspektionen in das Innere eines Flügels geschickt werden können. Alle Roboter des Unternehmens werden im eigenen Haus hergestellt, worauf Aerones besonders stolz ist. Die Technologie besteht aus Service- und Reparaturrobotern, dem Windensystem zur präzisen Positionierung und einem Techniker. Der Techniker bedient den Roboter aus der Ferne von einem Transporter am Boden aus, alle mit Starlink-Internetverbindung. Aerones wurde 2018 in Lettland von dem derzeitigen CEO Dainis Kruze und dem derzeitigen CTO Janis Putrams gegründet. Das Unternehmen entwickelte zunächst Schwerlast-Industriedrohnen, die in der Lage sind, Brände zu löschen und hohe Flächen zu reinigen. Einige Zeit später erkannten sie, dass es einen beträchtlichen und wachsenden Bedarf an der Wartung und Reparatur von Windkraftanlagen gab und dass mit Robotertechnologie letztlich die Umstellung auf erneuerbare Energien beschleunigt werden kann. Die Produktionsstätte und der Hauptsitz von Aerones befinden sich im lettischen Riga. Obwohl die EU der Hauptmarkt des Unternehmens ist, ist Aerones dabei, sich weltweit zu etablieren, um die ständig wachsende Nachfrage der Branche zu bedienen. Im Jahr 2023 eröffnete Aerones ein Büro und ein Lager in Dallas, Texas, um das schnell wachsende US-Geschäft zu unterstützen. Darüber hinaus verfügt Aerones über Teams in Südamerika und Australien. Im Jahr 2023 hat das Unternehmen mit seinen weltweit stationierten 30 Robotern Windkraftanlagen in mehr als 27 Ländern auf vier Kontinenten bedient. In Europa ist Deutschland einer der Hauptmärkte für das Unternehmen. Serviceroboter werden per Fernbedienung gesteuert Foto: Aerones 15 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Weltweit erfolgreich

Litauen – Mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft Nando ist ein Biotechnologieunternehmen aus Litauen, das mikrobiologische Produkte und chemische Zusatzstoffe mit hohem Mehrwert für die Landwirtschaft und die Industrie entwickelt und herstellt. Durch Innovation und die Kombination wissenschaftlicher Fortschritte in Biotechnologie, Chemie und Technik entwickelt das Unternehmen Biostimulanzien, Tenside und chemische Produkte für den Einsatz in der Pflanzen- und Tierproduktion und ist damit heute führend in seinem Bereich in der EU. Nando ist davon überzeugt, dass die Zukunft der Biotechnologie nicht nur darin liegt, die menschlichen Fähigkeiten zu verbessern. Es müsse auch sichergestellt werden, dass sich diese Fortschritte unbedenklich in die natürlichen Ökosysteme integrieren lassen. Die Wahl dieses Weges steht im Einklang mit den Grundwerten des Unternehmens und der steigenden Nachfrage der Verbraucher nach Produkten, die nicht nur wirksam, sondern auch umweltbewusst sind. Die Teilnahme am Deutschen Wirtschaftspreis 2024 bot dem Unternehmen eine hervorragende Plattform, um seine innovativen biotechnologischen Lösungen einem breiteren europäischen Publikum zu präsentieren, insbesondere auf dem deutschen Markt, der in der globalen Nachhaltigkeitslandschaft eine zentrale Rolle spielt. Dadurch konnte Nando seine Bekanntheit erheblich steigern und Kontakte zu gleichgesinnten Unternehmen und potenziellen Partnern knüpfen, die sich ebenfalls für Nachhaltigkeit einsetzen. Die Konzentration auf den deutschen Markt ist für Nando auch deshalb von strategischer Bedeutung, weil der ökologische Landwirtschaftssektor in Deutschland ein erhebliches Wachstum zu verzeichnen hat. Das Land verfügt über ein gut etabliertes System der Bio-Zertifizierung und einen starken Inlandsmarkt für Bio-Produkte, der durch die Nachfrage der Verbraucher nach nachhaltigen und umweltfreundlichen Produkten unterstützt wird. Für die Zukunft hat das Unternehmen sich verpflichtet, die Forschung und Entwicklung im Bereich der Biotechnologie fortzusetzen und sich auf die Entwicklung von Produkten zu konzentrieren, die den ökologischen Fußabdruck verringern und die Ressourceneffizienz verbessern. Indem Nando sich die Kraft der Biotechnologie zunutze macht, wollen sie kritische Umweltfragen, wie die Abfallverringerung und die Verbesserung der Bodengesundheit, angehen. Außerdem plant Nando, mit anderen Branchenführern, akademischen Einrichtungen und politischen Entscheidungsträgern zusammenzuarbeiten, um sich für nachhaltige Praktiken einzusetzen. Durch diese Kooperationen wollen sie nicht nur Technologien weiterentwickeln, sondern auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung mitgestalten. Darüber hinaus plant das Unternehmen, mit Gemeinden, Landwirten, Unternehmen und Regierungen zusammenarbeiten, um sie über das Potenzial grüner Technologien aufzuklären und das Bewusstsein für die Vorteile von Green-Tech zu schärfen. Justinas Taruška, Geschäftsführer von Nando Foto: Nando Foto: liliyabatyrova – stock.adobe.com KONTAKT Deutsch-Baltische Handelskammer Florian Schröder | Geschäftsführer Strēlnieku iela 1 – 4 LV-1010 Rīga Telefon: +371 67320007 E-Mail: florian.schroeder@ahk-balt.org www.ahk-balt.org Foto: AHK 16 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Weltweit erfolgreich

Markt- und Länderveranstaltungen Datum Veranstaltung Ort 22.08.2024 Kooperationsgespräche mit Unternehmen aus Georgien Leipzig 05.09.2024 Nachbarschaft nutzen – Doing Czech-German Business Steuern in German-Czech Business online 05.09.2024 Energizing Connections: Denmark's Role in the emerging European Hydrogen Economy online 05.09.2024 Opportunities and Market Entry for Green Energy in Norway online 12.09.2024 Nachbarschaft nutzen – Doing Czech-German Business Mitarbeiterentsendung von Tschechien nach Deutschland online 18.09.2024 Marktchancen in Österreich und der Schweiz Leipzig 23.09.2024 Wirtschaftstag USA Dresden 25.09.2024 Mitteldeutscher Exporttag Leipzig 01.10.2024 Business trifft Afrika Chemnitz 08.10.2024 Nachbarschaft nutzen – Doing Czech-German Business Cross-Border e-commerce online 24.10.2024 Nachbarschaft nutzen – Doing Czech-German Business Mitarbeiterentsendung von Deutschland nach Tschechien online Online-Weiterbildungsangebote für die Außenwirtschaft Datum Veranstaltung Typ 27.08.2024 Exportmanager (ZAW Leipzig GmbH) Zertifikatslehrgang 27.08.2024 Exportmanager (IHK-Bildungszentrum Dresden gGmbH) Zertifikatslehrgang 05.09.2024 Basiswissen Zoll Zertifikatslehrgang 12.09.2024 Auf den Punkt gebracht: Intrahandelsstatistik – Sonderfälle, Tipps und Tricks für die Praxis Seminar 08.10.2024 Exportmanager (ZAW Leipzig GmbH) Zertifikatslehrgang 08.10.2024 Exportmanager (IHK-Bildungszentrum Dresden gGmbH) Zertifikatslehrgang 21.10.2024 Auf den Punkt gebracht: Der Elektronische Zolltarif EZT Seminar 24.10.2024 Auf den Punkt gebracht: Akkreditive im Außenhandel Seminar 25.10.2024 Auf den Punkt gebracht: Die Incoterms® 2020 Seminar 04.11.2024 Auf den Punkt gebracht: Ausfuhrkontrolle Seminar 04.11.2024 Exportmanager (ZAW Leipzig GmbH) Seminar 04.11.2024 Exportmanager (IHK-Bildungszentrum Dresden gGmbH) Zertifikatslehrgang 06.11.2024 Auf den Punkt gebracht: Besser lagern in Zolllagern Seminar 11.11.2024 Exportmanager (ZAW Leipzig GmbH) Seminar 11.11.2024 Exportmanager (IHK-Bildungszentrum Dresden gGmbH) Zertifikatslehrgang 12.11.2024 Handhabung von Zoll und Exportkontrolle für Einkäufer Seminar 13.11.2024 Auf den Punkt gebracht: Intrastat - Grundlagen kompakt Seminar 14.11.2024 Auf den Punkt gebracht: Sanktionslistenprüfung - was ist zu tun? Seminar 17 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Veranstaltungen, Weiterbildungen und Messen

Datum Veranstaltung Typ 25.11.2024 Auf den Punkt gebracht: Lieferantenerklärungen Seminar 02.12.2024 Auf den Punkt gebracht: Präferenzkalkulation Seminar 05.12.2024 Auf den Punkt gebracht: AEO – zugelassener Wirtschaftsbeteiligter Seminar Präsenz-Weiterbildungsangebote für die Außenwirtschaft Datum Veranstaltung Ort 13.08.2024 Tarifierung von Waren im Außenhandel - IHK Chemnitz Chemnitz 22.08.2024 Basics für die Aus- und Einfuhrpraxis im Unternehmen Dresden 03.09.2024 Zollabwicklung kompakt – konfliktfrei durch den Zoll Dresden 04.09.2024 Incoterms® 2020 und ihre Verwendung in der Geschäftspraxis Chemnitz 10.09.2024 Importieren, aber richtig! Chemnitz 17.09.2024 Exportgeschäft kompakt – von A(uftragsbestätigung) bis Z(ahlungseingang) Dresden 18.09.2024 Umsatzsteuer im Außenhandelsgeschäft Dresden 19.09.2024 Import 1: Praktische Hinweise für die Vorbereitung von Importgeschäften Chemnitz 26.09.2024 Importieren, aber richtig! Dresden 01.10.2024 Business trifft Afrika – IHK Chemnitz Chemnitz 08.10.2024 Komplexe Geschäftsvorgänge der Aus- und Einfuhr Dresden 15.10.2024 Zollabwicklung kompakt – konfliktfrei durch den Zoll Chemnitz 21.10.2024 Zoll für Einsteiger - Zollseminar für Exporteinsteiger Chemnitz 22.10.2024 Incoterms® 2020 und ihre Verwendung in der Geschäftspraxis Dresden 22.10.2024 Workshop: ATLAS Einfuhr konkret Dresden 23.10.2024 Workshop: ATLAS Ausfuhr Aktuell Dresden 24.10.2024 Import 2: Zollrechtliche Abwicklung von Importgeschäften – Eigenverzollung oder über Dienstleister Chemnitz 24.10.2024 Unterlagencodierung in ATLAS AES 3.0 Dresden 29.10.2024 Versanddurchführung beim Export und Warenbegleitpapiere Dresden 07.11.2024 Sonderfälle der Zollabwicklung – Geschäftsvorgänge und Zollverfahren Dresden 19.11.2024 Lieferantenerklärungen und Präferenznachweise praktisch handhaben Dresden 10.12.2024 Neuerungen und Änderungen im Zoll und bei der Exportkontrolle 2025 Dresden 17.12.2024 Neuerungen und Änderungen im Zoll und bei der Exportkontrolle 2025 Dresden Messen und Unternehmerreisen Messebeteiligungen 2024 Datum Messe/Branchenschwerpunkte Land/Stadt 21. – 23.08. gamescom – Das weltweit größte Messe- und Event-Highlight für interaktive Spiele und Unterhaltung IT und Kommunikationstechnik, Software, Unterhaltungselektronik, Multimedia, Computer- und Videospiele Deutschland, Köln 18 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Veranstaltungen, Weiterbildungen und Messen

Messebeteiligungen 2024 Datum Messe/Branchenschwerpunkte Land/Stadt 11. – 14.09. Pharmed & Healthcare Vietnam Medizintechnik, Krankenhausausstattung, Pflege, Dentalmedizin und -technik Vietnam, Ho-Chi-MinhCity 24. – 27.09. InnoTrans – Internationale Fachmesse für Verkehrstechnik, Innovative Komponenten - Fahrzeuge – Systeme Bahntechnik; Transport/Verkehr Deutschland, Berlin 14. – 18.10. GITEX Global – Ausstellung für Computer-, Informations- und Kommunikationstechnik Kommunikationstechnik, Software, Netzwerktechnik, Internet, Multimedia, Unterhaltungselektronik VAE, Dubai 16. – 20.10. Internationale Frankfurter Buchmesse Buchhandel, Verlagswesen Deutschland, Frankfurt/M. 05. – 07.11. Smart City Expo World Congress – Internationale Fachmesse und Kongress zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität in Städten Smarte Lösungen in den Bereichen Energie, Transport und Verkehr, Stadtreinigung, Wassertechnik, Entsorgung, Kommunale Dienstleistungen Spanien, Barcelona 07. – 09.11. denkmal – Europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung Handwerk, Bautechnik, Baustoffe, Baumaschinen, Innenausbau Deutschland, Leipzig 11. – 14.11. MEDICA – Weltforum der Medizin Medizintechnik, Pharmazie, Digital Health Deutschland, Düsseldorf 13. – 14.11. Rebuild Ukraine – Trade Show for Building and Construction Bautechnik, Baustoffe, Baumaschinen, Innenausbau, Hoch- und Tiefbau Polen, Warschau 11. – 13.12. SEMICON Japan – Fachmesse für Halbleitertechnik Elektrotechnik, Elektronik, Halbleiter Japan, Tokio Messebeteiligungen 2025 Datum Messe/Branchenschwerpunkte Land/Stadt 17. – 26.01. Grüne Woche Berlin 2025 Lebensmittel, Getränke, Landwirtschaft, Gartenbau Deutschland, Berlin 27. – 30.01. Arab Health 2025 – Internationale Fachmesse für Medizintechnik, Krankenhausausstattung Medizintechnik, Pharmazie, Digital Health VAE, Dubai 07. – 11.02. Christmasworld 2025 Internationale Leitmesse für saisonale Dekoration und Festschmuck Dekoration und Festschmuck, Accessoires, Blumen, Christbaumschmuck, Festartikel, Gartenbedarf, Geflechte, Genussmittel, Geschenkartikel, Glasprodukte, Uhren, Schmuck, Kunsthandwerk Deutschland, Frankfurt/ Main 04. – 06.03. JEC World Composites 2025 Verbundwerkstoffe, Maschinen, Werkzeuge Frankreich, Paris 11. – 14.03. Zuliefermesse Z 2025 Maschinen- und Anlagenbau, Zulieferwirtschaft Deutschland, Leipzig 11. – 14.03. intec 2025 Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik Deutschland, Leipzig 16. – 18.03. ProWein 2025 – Internationale Fachmesse Weine und Spirituosen Weine und Spirituosen Deutschland Düsseldorf 19 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Veranstaltungen, Weiterbildungen und Messen

Messebeteiligungen 2025 Datum Messe/Branchenschwerpunkte Land/Stadt 31.03. – 04.04. HANNOVER MESSE 2025 Maschinen- und Anlagenbau, Fertigungsautomatisierung, Mess-, Regel- und Steuertechnik, Elektrotechnik/Elektronik, Energie, Software/IKT, Zulieferwirtschaft Deutschland, Hannover 08. – 10.04. DMEA 2025 Health-IT Deutschland, Berlin 13.04. BioOst 2025 Bio-Lebensmittel und -Getränke, Naturkosmetik, Naturkost- und Reformwaren Deutschland, Leipzig 02. – 05.06. transport logistic 2025 – Internationale Fachmesse für Logistik, Mobilität, IT und Supply Chain Managament Transport-Logistik: Spedition, LKW-Transport, Güterverkehr, Seefracht, Luftfahrt Deutschland, München 14. – 17.10. interlift 2025 Aufzüge, Komponenten und Zubehör Deutschland, Nürnberg 02. – 04.11. ISS GUT! 2025 – Fachmesse für Gastgewerbe und Ernährungshandwerk Außer-Haus-Verpflegung: Ernährungshandwerk, Caterer, Gastronomie Deutschland, Leipzig November 2025 Save the date: Medica 2025 Medizintechnik, Pharmazie, Digital Health Deutschland, Düsseldorf Unternehmerreisen/Delegationsbesuche 2024 Datum Branchenschwerpunkte Land 27. – 29.08. Geschäftsanbahnungsreise Polen Bahntechnik und Bahninfrastruktur Poznań (Posen), Bydgoszcz und Umgebung 12. – 15.09. Kreativtour nach Bregenz/Österreich Handwerk, Kunsthandwerk, Kultur- und Kreativwirtschaft, Design, Tourismus Österreich, Bregenz und Umgebung 23. – 27.09. Geschäftsanbahnungsreise in das Industriedreieck Rumänien, Slowakei, Ungarn Maschinen- und Anlagenbau, Automobilindustrie, Automatisierungstechnik und Robotik, Metallverarbeitung, Umwelttechnik Oradea/Cluj-Napoca (Rumänien), Košice/ Prešov (Slowakei), Debrecen (Ungarn) 24. – 27.09. Geschäftsanbahnungsreise Österreich Life Sciences, insbesondere Digitalisierung im Gesundheitssektor/E-Health und Diagnostik Österreich, insbesondere Wien 19. – 26.10. Unternehmerreise Japan (Mikro-)Elektronik, Sensorik, Automatisierung Tokio, Tsukuba, Nagoya und Kyoto 23. – 24.10. Markterkundung Irland: Zukunftsweisende Eisenbahninfrastruktur Bahntechnik, Bauwesen Irland, insbesondere Dublin 26.10. – 02.11. Marktsondierungsreise Mexiko Life Sciences, Medizintechnik und -produkte, Pharmazie Tijuana, Baja California, Mexiko-Stadt 04. – 08.11. "SAXONY!visit" – Ein Delegationsbesuch in Sachsen zum Thema Interaktive Technologien (inkl. Gamification, Gamingtechnologien für die Industrie) verschiedene Stationen in Sachsen 20. – 21.11. IOSax.express: Kurzreise für Start-ups zur SLUSH Branchenoffen Finnland, Helsinki voraussichtlich 24. – 28.11. Markterkundungsreise Saudi-Arabien Bauwesen und Infrastruktur, Erneuerbare Energien und Umwelttechnologien, Technologie- und Digitalisierung sowie Zulieferer für das Tourismus- und Gastgewerbe Saudi-Arabien Riad, Dschidda und ggf. Neom 20 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Veranstaltungen, Weiterbildungen und Messen

Länderinformationen CBAM-Webinare Aufzeichnungen von GTAI-Veranstaltungen Germany Trade and Invest (GTAI), der Informationsdienstleister des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), bietet den Zugang zu zwei Webinaraufzeichnungen an, in denen es um den CO2-Grenzausgleichsmechanismus geht. ∙ China und CBAM: Was der CO2-Grenzsausgleichsmechnismus im Umgang mit Lieferanten aus China bedeutet (Juni 2024) ∙ EU: CBAM – Bilanz und Ausblick (Juni 2024) GTAI, 04.07.2024 (c/w.r.) CBAM EU-Kommission veröffentlicht neues Template Die EU-Kommission stellt eine Excel-Vorlage („Template“) zur Verfügung, mit dessen Hilfe Importeure Emissionsdaten bei ihren Lieferanten in Drittländern abfragen können. Nun gibt es eine neue Version mit bereits ausgefüllten Beispielen für die Warenkategorien Zement, Aluminium, Düngemittel, Wasserstoff und Stahl (beispielsweise Schrauben und Muttern). Die Nutzung der ExcelTabelle ist nicht verpflichtend, sondern lediglich eine Empfehlung der EU-Kommission. Außerdem wurde das Informationsangebot auf Deutsch etwas erweitert: Der Leitfaden für Importeure sowie der Leitfaden für Anlagenbetreiber in Drittländern liegen mittlerweile in übersetzter Fassung vor. Letzterer ist zudem in folgenden Sprachen verfügbar: Arabisch, Chinesisch, Hindi, Koreanisch, Ukrainisch sowie Türkisch. Nach wie vor sind fast alle Informationen nur in Englisch verfügbar. Die Webseite kann jedoch mit dem eTranslation-Dienst der EU gut übersetzt werden. Alle Leitfäden und Vorlagen finden Sie auf der CBAM-Webseite der EU-Kommission. GTAI, 28.06.2024 (c/w.r.) China Ausfuhr von Luft und Raumfahrttechnik ist genehmigungspflichtig Seit Juli 2024 unterliegen weitere Waren der Exportkontrolle und dürfen nur mit Genehmigung des Wirtschaftsministeriums MOFCOM ausgeführt werden. Betroffen sind Strukturteile, Software und Triebwerkstechnik für die Luft- und Raumfahrt sowie die erforderlichen Entwicklungs- und Produktionsmittel dafür. Das Antragsverfahren erfolgt analog wie bei Dual-Use-Gütern. Details inklusive der betroffenen Zolltarifnummern (arabische Ziffern) ergeben sich aus der Veröffentlichung des MOFCOM Nr. 21 vom 30. Mai 2024 (nur Chinesisch). GTAI vom 13.06.2024 (c/w.r.) Kenia Freihandelsabkommen mit EU in Kraft Das bilaterale Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA) der EU mit Kenia tritt zum 1. Juli 2024 in Kraft. Gemeinsame Ursprungsregeln werden noch ausgehandelt. Es garantiert Kenias Exporten (außer Waffen) weiterhin und nun dauerhaft einen zoll- und kontingentfreien Zugang zum europäischen Markt. Im Gegenzug liberalisiert Kenia seinen Markt schrittweise über 25 Jahre für insgesamt 82,6 Prozent der wertmäßigen Einfuhren aus der EU. Mit Inkrafttreten sind die Zölle auf 64,4 Prozent der Einfuhren aus der EU beseitigt. Die Einfuhrzölle auf sensible Waren bleiben dauerhaft bestehen. Hierzu gehören verschiedene landwirtschaftliche Erzeugnisse, Wein und Spirituosen, Chemikalien, Kunststoffe, Waren aus Papier und Pappe, Textilien und Bekleidung, keramische Produkte, Glaswaren, Möbel und bestimmte Fahrzeuge. GTAI vom 01.07.2024 (c/w.r.) Saudi-Arabien Konformitätsnachweise für weitere Produkte erforderlich Saudi-Arabien hat den Kreis der technisch regulierten Produkte erweitert. Das bedeutet, dass bei der Einfuhr für diese Produkte Konformitätsnachweise vorgelegt werden müssen. Das saudi-arabische Konformitätsbewertungsprogramm erfasst nahezu alle Konsum- und Industriewaren und unterscheidet zwischen regulierten und nicht regulierten Produkten. Die Bewertung der Konformität der regulierten Waren ist eine Voraussetzung für den Marktzugang. Ob die nach Saudi-Arabien zu exportierenden Produkte reguliert sind oder nicht, kann in der „HS Codes List“ der Plattform Saber anhand der Zolltarifnummer oder der Warenbeschreibung recherchiert werden – www.saber.sa/home/hscodes. Welche europäischen Unternehmen eine Akkreditierung besitzen und Konformitätsbescheinigungen ausstellen dürfen, ist unter „Conformity Bodies“ zu finden – www.saber.sa/home/ CBOrganizations. Neu hinzugekommen sind bestimmte Verpackungsmittel aus Kunststoffen, Schürzen (Schutzkleidung aus Kautschuk), Skischuhe, Schlittschuhe, Formstücke aus Kunststoff, Glas für Son21 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Zoll- und Außenwirtschaftsrecht

15. Mitteldeutscher Exporttag Europas Zukunftspotenziale in der globalen Wirtschaft. Gewinner oder Verlierer? www.mitteldeutscher-exporttag.de 25.O9.2O24 in Leipzig Foto: © Artistic Visions - stock.adobe.com nenbrillen, Sonnenbrillen. Einen ausführlichen Bericht über die neu eingeführte Konformitätsprüfung und Zertifizierung in SaudiArabien hat die GTAI im März veröffentlicht. GTAI vom 09.07.2024 (c/w.r.) GTAI vom 04.03.2024 (c/w.r.) Serbien Freihandelsabkommen mit China in Kraft Zum 1. Juli ist das Freihandelsabkommen zwischen Serbien und China in Kraft getreten. Nach Angaben des serbischen Handelsministers umfasst das Abkommen etwa 10.400 serbische und 8.930 chinesische Waren. Der Zollabbau für die vom Abkommen betroffenen Produkte soll je nach Kategorie schrittweise innerhalb von 5, 10 und 15 Jahren erfolgen. Im ersten Schritt befreit Serbien mit dem Inkrafttreten des Abkommens eine Reihe chinesischer Waren, wie lebende Tiere, mineralische und chemische Düngemittel, bestimmte Maschinenteile sowie bestimmte Hölzer und Metalle, vom Zoll. Für andere Produkte, wie Plastik, Marmor und elektrische Maschinen, wird der Zollsatz in den nächsten fünf Jahren schrittweise gesenkt. Der Handel mit bestimmten Fahrzeugen, Eisenbahnwaggons, Fernsehgeräten und Pflegeprodukten wird innerhalb von zehn Jahren liberalisiert. Der Zeitraum für den Zollabbau für chinesische Fenster und Türen, Kühlschränke, Traktoren, bestimmte Maschinen, Motoren und andere Waren beträgt 15 Jahre. Für eine Reihe von Waren, die als schutzbedürftig eingestuft sind, werden die serbischen Zölle nicht gesenkt. Dazu gehören zum Beispiel E-Autos, Fahrräder, Fleisch, bestimmte Milchprodukte, Sonnenblumenöl, Keramikfliesen und bestimmte Textilien. Mit Inkrafttreten des Abkommens senkt China die Zölle auf frisches Obst und Gemüse, Fleisch, Marmeladen, Bier und Wasser mit Ursprung in Serbien. In den darauf folgenden fünf Jahren sollen die Zölle auf serbischen Wein, bestimmte Obstsorten und Fruchtsäfte gesenkt werden. Zu den betroffenen Industrieprodukten gehören Autoreifen, Keramikfliesen, Klimaanlagen, Gefrierschränke, Wärmepumpen und Gabelstapler sowie Kabel für die Automobilindustrie. GTAI vom 16.05.2024 (c/w.r.) 22 Außenwirtschaftsnachrichten 4 | 2024 Zoll- und Außenwirtschaftsrecht

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