Außenwirtschaftsnachrichten 03/2024

Made in Israel: Von Landwirtschaft in der Wüste zur High-Tech-Hochburg Mit einer Bevölkerung von nur etwa 9,9 Millionen Menschen ist Israel ein wichtiger Akteur in der globalen Wirtschaft und spielt eine bedeutende Rolle im Nahen Osten. Die israelische Wirtschaft vollzog einen eindrucksvollen Wandel hin zu einem der innovativsten Ökosysteme der Welt. Das Land hat eine florierende High-Tech-Industrie, die für Cybersicherheit, Sensorik, Robotik, Biotechnologie und viele andere Bereiche erfolgreiche Lösungen anbietet. Darüber hinaus tragen führende Anbieter aus den Bereichen Landwirtschaft, Verteidigung und erneuerbare Energien – nicht immer klar ersichtlich – die Kennzeichnung „Made in Israel“. Wandel: Wirtschaftswunder Die Wirtschaft Israels hat seit der Gründung des Staates im Jahr 1948 eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Zu Beginn war der Staat von landwirtschaftlichem Anbau geprägt, was aufgrund der klimatischen Bedingungen und der fehlenden Ressourcen, insbesondere Wasser, besonders schwierig war. In den folgenden Jahrzehnten verlagerte sich der Schwerpunkt der Wirtschaft jedoch zunehmend auf die Industrie (Chemie, medizinische Geräte, Halbleiter) und den Dienstleistungssektor (Software, IT). Bereits in den 80er Jahren wurden erste Schritte getan, die dazu führten, dass sich das kleine Land in Nahost zu einem führenden Technologiestandort entwickeln sollte. Die Regierung förderte gezielt die Gründung von High-Tech-Unternehmen und Forschungseinrichtungen, um Innovationen und Technologieentwicklungen voranzutreiben. Diese Bemühungen trugen mit dazu bei, dass Israel zu einem globalen Zentrum für Technologie und Innovation wurde. Gesellschaftliches Mosaik Ein Blick auf Israels Gesellschaft zeigt die vielfältigen Facetten, aus der sie sich zusammensetzt. Die heterogene Herkunft geht auf verschiedene Einwanderungswellen zurück, die bereits vor der offiziellen Staatsgründung begonnen haben. Das prominenteste Beispiel der jüngsten Zeit war die Einwanderung aus Russland in den 1990ern, der unmittelbar eine aus Äthiopien folgte. In dieser kleinen nahöstlichen parlamentarischen Demokratie läuft auf einzigartige Weise eine Vielzahl gesellschaftlicher Gruppen und Lebensformen zusammen: junge Gründer tüfteln in modernen Wolkenkratzern, in arabischen Stadtvierteln ertönt täglich der Muezzin, pulsierende Partyszene, traditionelle Orthodoxie, lautschreiende Gemüsehändler am Gemüsemarkt, talentierte Programmierer, internationale Investoren, ausgezeichnete Akademiker. Die bunte Zusammensetzung gilt übrigens auch für die Bauweise, die lokale Küche, die Zusammensetzung der Armeeeinheiten und der Start-ups, die oftmals eine modernisierte, kreative und manchmal auch nicht nahtlose Adaption originaler frühzeitlicher Überreste an eine moderne Gegenwart und eine erhoffte Zukunft darstellen. Bilaterale Handelsbeziehungen: israelisch-deutsches Dreamteam Israel hat seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen Ende der 60er Jahre auch enge wirtschaftliche Verbindungen zu Deutschland, das an dritter Stelle zu einem der wichtigsten Handelspartner des Landes gehört. Moderne Metropole Tel Aviv Foto: AHK Israel 3 Außenwirtschaftsnachrichten 3 | 2024 Titelthema | Weltweit erfolgreich

RkJQdWJsaXNoZXIy ODM4MTk=