INHALT 1 ›› Im Blickpunkt 3 ›› Sachsen global 5 ›› Länder und Märkte 7 ›› Markt- und Länderveranstaltungen 9 ›› Messen und Messereisen 13 ›› Zoll- und Außenwirtschaftsrecht 15 ›› Fort- und Weiterbildung 19 ›› Geschäftsverbindungen 22 ›› Außenwirtschaftspraxis 23 ›› Sächsische Unternehmer in der Welt 24 ›› Impressum | Ansprechpartner Zentralasien – „besonders spannend“ für die deutsche Wirtschaft Interview mit DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier Nicht zuletzt der russische Angriff auf die Ukraine und die damit zusätzlich befeuerte Polarisierung in der Welt stellen die deutsche Wirtschaft vor neue Herausforderungen. Es gilt, die Lieferketten zu prüfen, krisenbeständiger zu machen und dabei übergroße Abhängigkeiten von Märkten und Lieferanten abzubauen. Dabei rückt die wachstumsstarke zentralasiatische Region als vielversprechender Standort in wichtigen Feldern stärker in den Vordergrund. Mitte September war Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer, in Begleitung von hochrangigen Wirtschaftsvertretern nach Zentralasien gereist. Seine Eindrücke von der Region und seine Einschätzung der Zukunftsmärkte Kasachstan und Usbekistan schildert er im Interview: Herr Treier, Sie waren mit einer deutschen Wirtschaftsdelegation in Kasachstan und Usbekistan. Was ist der Hintergrund: die Suche nach neuen Märkten, nach Rohstofflieferanten, nach Liefer- und Produktionsstandorten? Es ist eine Mischung aus allem. Für uns heißt die große Überschrift Diversifizierung. Das gilt für Bezugsquellen, Absatzmärkte, Transportwege und Produktionsstandorte. Nimmt man all diese vier Bereiche, dann ist Zentralasien gemessen an anderen Regionen besonders spannend. Das hat nicht nur, aber auch mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und all seinen Folgen zu tun. So suchen beispielsweise viele deutsche Unternehmen, die lange von Russland aus agiert haben und die Region nicht verlassen wollen, nach neuen Standorten. Da bietet sich Zentralasien an. Haben die deutsche Wirtschaft und die deutsche Politik Zentralasien zu lange links liegen lassen? Definitiv ist das so. Dafür gibt es Gründe. Solange man auf den Märkten, auf denen man schon unterwegs ist, gute Geschäfte macht und vollauf beschäftigt ist, schenkt man womöglich dem einen oder anderen Faktor nicht die Aufmerksamkeit, der er verdient. Dabei verliert man leicht den Gesichtspunkt aus den Augen, nicht zu sehr abhängig zu werden von einzelnen Märkten und sich gegen in der Zukunft liegende Risiken abzusichern. Das gilt zumal dann, wenn man auf den angestammten Märkten gut zu tun hat. Aber die Welt hat sich geopolitisch verändert. Damit rückt die Region Zentralasien seit einiger Zeit stark in den Fokus. Hinzu kommt, dass die Länder der Region einiges tun, um sich als attraktive Partner anzubieten. Welche Unterstützung erhält die deutsche Wirtschaft auf dem Weg in diese Märkte durch die Politik, die Regierung? DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier Foto: Werner Schuering – DIHK 1 Außenwirtschaftsnachrichten 11/2023 Im Blickpunkt
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