Beauftragte der WFS unterstützen sächsische Unternehmen bei der Internationalisierung Für die sächsische Wirtschaft sind Außenwirtschaft und Internationalisierung von großer Bedeutung. Im vergangenen Jahr konnte Sachsen auch unter Berücksichtigung gestiegener Exportpreise seine Ausfuhren nochmals steigern. Insgesamt wurden Waren im Gesamtwert von 52,7 Mrd. Euro exportiert – vor allem nach China, in die USA und die Nachbarländer Tschechien und Polen. Trotz der guten Zahlen ist das Exportpotenzial der sächsischen Wirtschaft längst noch nicht ausgeschöpft, auch wenn mittlerweile mehr als jeder dritte Euro im Ausland verdient wird. Chancen und Möglichkeiten in diesem Bereich aufzuzeigen und für den Einstieg ins internationale Geschäft zu werben, ist deshalb eine kontinuierliche Aufgabe der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) und der weiteren AWISPartner. In diesem Jahr stehen mehr als 100 außenwirtschaftliche Aktivitäten für rund 40 Länder auf der Agenda, so u. a. Informations- und Beratungsangebote, Unternehmer- und Delegationsreisen sowie Gemeinschaftsbeteiligungen auf internationalen Messen. Eine weitere wichtige Säule der Außenwirtschaftsförderung der WFS sind internationale Beauftragte und Partner für einzelne Länder, die die sächsischen Unternehmen bereits seit vielen Jahren direkt vor Ort unterstützen. Die Beauftragten haben vor allem folgende Aufgaben: ∙ Kostenfreie Erst-Beratung zu Fragen von Absatz-, Beschaffungs- und Kooperationsmöglichkeiten auf dem jeweiligen Markt, wie jüngst während der diesjährigen Außen- wirtschaftstour Sachsen, ∙ Aufbau, Pflege und Vermittlung von Kontakten zwischen regionalen und sächsischen Unternehmen, ∙ Pflege der Zusammenarbeit mit Behörden und Organisationen vor Ort, ∙ Vermittlung von Informationen über den Wirtschaftsstandort Sachsen und zu möglichen Investitionen im Freistaat, ∙ Betreuung von sächsischen Delegationen vor Ort und Unterstützung bei der Umsetzung von sonstigen außenwirtschaftlichen Aktivitäten der WFS. Polen und Tschechien: Aufstieg zu TOP 5-Handelspartnern Die sächsischen Exporte nach Polen und Tschechien sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Mittlerweile gehören die beiden Nachbarländer zu den TOP 5-Handelspartnern für Sachsen. Beide Staaten gelten als dynamische Wirtschaftsregionen innerhalb der EU und weisen eine ähnliche Branchenstruktur wie Sachsen auf. Beschaffungspotenziale für sächsische Unternehmen bestehen insbesondere in den Bereichen Metallbearbeitung, Kunststoffverarbeitung, IT-Dienstleistungen sowie der Verpackungsindustrie. Währenddessen sind auf dem polnischen und dem tschechischen Markt vor allem deutsche Anbieter von Lösungen für E-Commerce, Logistik, IT-Sicherheit, (Tele-)Medizin sowie Advanced Manufacturing, Automatisierung und Digitalisierung gefragt. In Tschechien gibt es zudem Kooperationsmöglichkeiten und Absatzchancen im Bereich der medizinischen und technischen Textilien, die Anfang Mai im Rahmen des Forums health.textil cross border unter dem Fokus „Smart Textiles in der Medizin“ ausgelotet wurden. Das Marktpotenzial unterstreichen zudem die verschiedenen vorgesehenen Veranstaltungen in den beiden Ländern. Genannt seien hier u. a. die geplanten Messeauftritte auf der TRAKO in Danzig (19. bis 22. September 2023), der Warsaw Industry Week (24. bis 26. Oktober 2023), der MSV Brünn (10. bis 13. Oktober 2023) sowie das Jahresprojekt Tschechien zur Kultur- und Kreativwirtschaft. Beauftragte der WFS für Polen ist Frau Anna Sikorska und für die Tschechien Frau Lucie Paulíčková von der DeutschTschechischen Industrie- und Handelskammer. Beide sind bereits seit vielen Jahren für die WFS aktiv und bringen langjährige Erfahrung in der Unterstützung und Begleitung sächsischer Unternehmen mit. Slowakei und Ungarn: Nähere Märkte mit Potenzial Die Slowakei ist ein relativ hoch industrialisiertes und stark exportorientiertes Land. Der industrielle Schwerpunkt liegt in der breit gefächerten Automobilbranche sowie in den Bereichen Elektronik, Metallbearbeitung und Maschinenbau. Über 60 Prozent ihrer Importe bezieht die Slowakei aus anderen EU-Mitgliedstaaten. Bedeutendste Handelsgüter sind dabei Maschinen und Anlagen, Fahrzeuge, Datenverarbeitungsgeräte, Elektronik, Metallerzeugnisse und chemische Produkte sowie Dienstleistungen. Zuletzt gab es Ende März eine Learning Journey „Kreislaufwirtschaft“ der WFS mit dem Schwerpunkt IT- und Textilrecycling nach Bratislava. Ein Gegenbesuch in Sachsen ist bereits in Planung, den Frau Jana Farkašová von der Deutsch-Slowakischen Industrie- und Handelskammer als Beauftragte der WFS mit organisiert. Ungarn verfügt über eine recht moderne Wirtschaft mit einem hohen Anteil des Industriesektors an der Bruttowertschöpfung. Im verarbeitenden Gewerbe dominieren der Fahrzeugbau, die elektronische Industrie und die Lebensmittelindustrie. Rund drei Viertel der produzierten Industriegüter werden exportiert. Dabei sind die Ver3 Außenwirtschaftsnachrichten 06/2023 Sachsen global
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