VON ARDENNE GmbH Firmensitz: Dresden Gründungsjahr: 1991 www.vonardenne.biz 5 Fragen an ... ... Dr. Gunter Drescher, Senior Manager Foreign Trade and Customs der VON ARDENNE GmbH in Dresden 1. Seit wann sind Sie im Auslandsgeschäft und in welchen Ländern sind Sie aktiv? Die VON ARDENNE GmbH ist seit ihrer Gründung 1991 im Auslandsgeschäft tätig. Dafür konnten wir zum Teil an Kontakte ins Ausland anknüpfen, die das Forschungsinstitut Manfred von Ardenne bereits vor der Wende hatte. Unsere Märkte sind getrieben von Investitionen in Produktionsstandorte. Der Export macht seit mehr als zehn Jahren über 90 Prozent unseres Geschäftes aus. Dabei liegen unsere wichtigsten Märkte in China, den USA, Malaysia, Vietnam, Indien und Japan. 2. Haben Sie den internationalen Einstieg geplant und wie sind Sie vorgegangen? Der Markt hat uns den Einstieg bisher oft vorgegeben. Für unsere wichtigsten Kunden mit einem hohen Servicebedarf haben wir in den letzten 15 Jahren mehrfach Vertriebs- und Serviceeinheiten im Ausland gegründet. So können wir schneller den optimalen Support in ihrer Zeitzone und Sprache bieten. Wenn wir einen neuen Markt erschließen, setzen wir auf lokale Partner für den Aufbau einer Gesellschaft und für das Recruiting. Wir waren stets erfolgreich, wenn wir lokale Experten mit an Bord geholt haben. Wir suchen gut vernetzte Profis, die zum Beispiel mit lokalen Zoll- oder Steuerthemen vertraut sind. 3. Worauf führen Sie Ihren Erfolg zurück? Wir definieren unseren Erfolg über den Erfolg unserer Kunden. Daher hören wir genau zu, wo der Kunde aktuell steht und was er erreichen möchte. Die Anlage, die wir ihm liefern, ist dabei das Mittel zum Zweck. Als Lösungsanbieter begleiten wir unsere Kunden in jeder Entwicklungsphase, das heißt vom Labor, über die Pilot-, bis hin zur Serien- produktion. Unsere Kunden schätzen den fachlichen Austausch und die Umsetzung in die technischen Konzepte von Beginn an sehr. An diesem Erfolg wachsen wir gemeinsam. 4. Welche Herausforderungen haben Sie bewältigt und welche sehen Sie aktuell im Auslandsgeschäft? Die starken Reisebeschränkungen während der Coronakrise haben uns sehr herausgefordert. Da unsere Anlagen sehr groß sind, fertigen wir in Dresden Module vor und bauen sie weltweit bei unseren Kunden zusammen. Wir haben in der Zeit stark auf die Fähigkeiten unserer Auslandseinheiten gesetzt und viel Erfahrung im Remote-Support mit ARBrillen gesammelt. Außerdem haben uns die gestörten Lieferketten und begrenzten Materialverfügbarkeiten sehr getroffen. Bereits geschlossene Verträge be- inhalteten eine detaillierte Kostenstruktur und feste Zeitpläne, diese gestalten wir heute viel flexibler. Aktuell sehen wir den Trend zur De-Globalisierung. Viele unserer Kunden investieren, getrieben von Förderprogrammen, in neue Produktionsländer. Wir müssen unser Wachstum nachhaltig managen, das erfordert neben zuverlässigen Lieferketten auch die ausreichende Anzahl an Fachkräften. 5. Was empfehlen Sie Export- Einsteigern? Entscheidend ist immer eine fundierte Marktanalyse, um die Nachfrage für die eigenen Produkte in den Zielländern beurteilen zu können. Dafür ist die Kenntnis der Länder und ihrer Besonderheiten enorm wichtig. Hier sollte man lokale Profis einbinden und vor Ort Partner suchen. Auch eine Lokalisierung sollte man nicht ausschließen. Insbesondere die rechtlichen Rahmenbedingungen für das Auslandsgeschäft – und das betrifft sowohl den Export aus der EU heraus als auch den Import ins Bestimmungsland – müssen geklärt sein. Bewährte Partner sind hier neben den AHKs auch die GTAI sowie spezialisierte Rechtsanwälte mit Partnernetzwerken in den jeweiligen Ländern. Dr. Gunter Drescher Foto: VON ARDENNE GmbH Foto: VON ARDENNE GmbH 23 Außenwirtschaftsnachrichten 06/2023 Sächsische Unternehmer in der Welt
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