Indien – der Riese, der nie schlief? Länder und Märkte Seite 6 Außenwirtschafts- Nachrichten 06 2023 Im Blickpunkt Deutsche Unternehmen im Ausland verhalten optimistisch Seite 1 Sachsen global Beauftragte der WFS unterstützen sächsische Unternehmen Seite 3 Sächsische Unternehmer in der Welt VON ARDENNE GmbH Seite 23
Gemeinsam Wirtschaft stärken Die Gestaltung von fairen und umweltgerechten Lieferketten ist eine der größten Herausforderungen im Nachhaltigkeitsmanagement. Nicht nur das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, sondern auch das geplante EU-Lieferkettengesetz oder die EU-Taxonomie beinhalten strikte Vorgaben, die es im unternehmerischen Alltag zu beachten gilt. Neben großen Unternehmen sollten sich auch kleine und mittlere Unternehmen mit einem nachhaltigen Lieferkettenmanagement beschäftigen. Es ist wichtig, die geltenden Anforderungen zu verstehen und die entsprechenden Prozesse vorzubereiten. Die kostenfreie IHK-Webinar-Reihe richtet sich an Geschäftsführer und Mitarbeiter in den Unternehmensbereichen Einkauf, Beschaffung, Vertrieb, Recht und Versand und informiert zu allen Stufen der Nachhaltigkeit in der Lieferkette. Für eine Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich. Sie erhalten rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn Ihre Zugangsdaten zum Online-Angebot. Ansprechpartner: Tobias Runte 0351 2802-184 runte.tobias@dresden.ihk.de dresden.ihk.de/international Die IHK informiert: Nachhaltiges Lieferkettenmanagement 28.03.2023 Gut vorbereitet: Nachhaltigkeit in der 10:00 - 11:00 Uhr Lieferkette • Nutzen einer nachhaltigen Lieferkette • Aufbau und Bedeutung für Unternehmen • Vorteile einer nachhaltigen Lieferkette bei der Umsetzung des LkSG Weitere Informationen 08.05.2023 Praktisch umgesetzt: Das Lieferkettensorg10:00 - 11:30 Uhr faltspflichtengesetz • Sorgfaltspflichten im Unternehmen • Lieferketten rechtssicher umsetzen • Praktische Tools für die Umsetzung Weitere Informationen 31.05.2023 Tools und Instrumente für das Risiko10:00 - 11:30 Uhr management in der Lieferkette • Informationen zu Unterstützungsangeboten • Tools zur Risikoanalyse und -bewertung entlang der Lieferkette • Umsetzung eines nachhaltigen Lieferketten- managements Weitere Informationen 20.06.2023 Lieferkettengesetz und BAFA: Praxisnah 10:00 - 11:30 Uhr kontrolliert? • Überblick zum Lieferkettengesetz • Berichtspflichten im Unternehmen • Erfahrungsbericht aus der Praxis Weitere Informationen ©gettyimages.com/ake1150sb In Kooperation mit: Eine Initiative der: Nachhaltiges Lieferkettenmanagement – Sinn, Notwendigkeit und praktische Umsetzung Webinar-Reihe Das Lieferkettengesetz in der Praxis SAVE THE DATE! 13.09.2023 Mitteldeutscher Exporttag | IHK Erfurt 10:00 - 16:00 Uhr Welttrends – Routen, Ressourcen, Recruiting Weitere Informationen Gemeinsam Wirtschaft stärken Die Gestaltung vo f ir n und umweltgerechten Lieferk tt n ist eine der größten Herausforderungen im Nachhaltigkeitsmanagem t. Nicht nur das Lieferkettensorgfaltspflicht ngesetz, sondern au das plant EU-Lieferketteng setz oder d e EU-Taxonomie beinhalten strikte Vorgab n, di es im untern hmerisch n Alltag zu beachten gilt. Neben groß Unternehmen sollten sich auch kleine und mittlere Unternehmen mit einem nachhaltigen Lieferkettenmanagement b schäftig n. Es ist wichtig, ie geltend n Anforderungen zu versteh n und die entsprechenden Prozesse vorzubereiten. Die kostenfreie IHK-Webinar-Reihe richtet sich an Geschäftsführer und Mitarbeiter in den Unterne mensbereichen Einkauf, Beschaffung, Vertrieb, R cht und Versand und i for iert zu allen Stufen der Nachhaltigkeit in der Lieferkette. Für eine Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich. Sie erhalten rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn Ihre Zugangsdaten zum Online-Angebot. Ansprechpartn r: Tobias Runte 0351 2802-184 runte.tobias@dresden.ihk.de dresden.ihk.de/international Die IHK informiert: Nachhaltiges Lieferkettenmanagement 28.03.2023 Gut vorbereitet: Nachhaltigkeit in der 10:00 - 11:00 Uhr Lieferkette • Nutzen einer nachhaltigen Lieferkette • Aufbau nd Bedeutung für Unt rn hmen • Vorte le einer nachhaltigen Lieferkette bei de Umsetzung des LkSG Weitere I formationen 08.05.2023 Praktisch umgesetz : Das Lieferkettensorg10:00 - 11:30 Uhr faltspflichtengesetz • Sorgfaltspflichten im Unternehmen • Lieferketten rechtssicher ums tzen Praktische Tools für die Umsetzung Weitere Information n 31.05.2023 Tools und I strume te für das Ris ko10:00 - 11:30 Uhr man gement in der Lieferkette • Informatio en zu Unt rstützungsangeboten • Tools zur Risikoanalyse und -bewertung entlang der Lieferkette • Umsetzung eines nachhaltigen Lieferketten- managements Weitere Informatione 20.06.2023 Lieferkett ngesetz und BAFA: Praxisnah 10:00 - 11:30 Uhr kontrolliert? • Üb rblick zum Lieferke tengesetz • Berichtspflichten im Unternehm • Erfahrungsbericht aus der Praxis Weitere Informationen ©gettyimages.com/ake1150sb In Kooperation mit: Eine Initiative der: Nachhaltiges Lieferkettenmanagement – Sinn, Notwendigkeit und praktische Umsetzung Webinar-Reihe Das Lieferkettengesetz in der Praxis Gemeinsam Wirtschaft stärken Die Gestaltung von fairen und umw ltgerechten Li ferke ten ist eine der größten Herausforderung n im Nac haltigkeitsmanag ment. Nicht nur das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, sondern auch das g pla te E -Lief rke tenges tz der die EU-Taxonomie beinhalt strikt Vorga n, die es im unter ehmerischen Alltag zu beachten gilt. Neb n großen Untern hmen sollten sich auch kl ine und mittlere Untern hmen mit einem nachhaltigen Li f rket nmanage ent b schäftigen. Es ist wichtig, die geltenden Anford rungen zu ver tehen und die ntspr chenden Prozesse vorzubereiten. Die kostenfreie IHK-Webinar-Reihe richtet sich an Geschäftsführ r und Mitarbeiter in den Untern hmensbereic en Einkauf, Beschaffu g, Vertrieb, R cht und V rsand u d in ormiert zu allen Stuf n d r Nac haltigkeit in er Lieferkette. Für eine Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich. Si erhalten rechtzeitig vor Veranstaltungs beginn Ihre Zugangsdat n zum Online-Angebot. Ansprechpartner: Tobias Runte 0351 2802-184 runte.tobias@dresden.ihk.de dresden.ihk.de/international Die IHK informiert: Nachhaltiges Lieferkettenmanagement 28.03.2023 Gut vorb reit t: Nac haltigkeit in der 10: 0 - 11:00 Uhr Lieferkette • Nutz n iner nachhaltigen Lieferkette A fbau u d Bedeutung für Unt n hmen Vorteile einer nachhaltigen Lief rk tte bei der Umsetzung des LkSG Weitere Informationen 08.05.2023 Praktisch umgesetzt: Das Lief rkettensorg10: 0 - 11: 0 Uhr faltspflichte g s t • Sorgfaltspflicht n im Unternehmen • Lieferketten rechtssicher umsetze Praktische Tools für di Umsetzung Wei ere Inf rmation n 31.05.2023 Tools u d Instrumente für das Risiko10: 0 - 11: 0 Uhr manageme t in d r Lie e kette • I formatio e zu Unterstützungsangeboten To ls zur Risikoanalys und -bewertung ent ang der Lieferkett • Umsetzu eines nachhaltigen Lieferketten- manag ments W itere Information n 20.06.2023 Lieferkettengesetz und BAFA: Praxisnah 1 : 0 - 11: 0 Uhr kontrolliert? • Überblick zum Lieferkettengesetz Berichtspflichten im Un rnehmen Erfahru gsbericht aus d r Praxis m ti e ©gettyimages.com/ake1150sb In Kooperation mit: Eine Initiative der: Nachhaltiges Lieferkettenmanagement – Sinn, Notwendigkeit und praktische Umsetzung Webinar-Reihe Das Lieferkettengesetz in der Praxis
Deutsche Unternehmen im Ausland verhalten optimistisch Die deutschen Unternehmen blicken an ihren internationalen Standorten positiver in die Zukunft als noch im Herbst 2022 – aber mit sehr gedämpftem Optimismus. Statt eines kraftvollen Aufschwungs, der nach drei weltweiten Krisenjahren zu erwarten gewesen wäre, weht nur ein laues konjunkturelles Lüftchen. Das zeigen die Auswertungen des aktuellen AHK World Business Outlook. Wie aus der Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter 5.100 Mitgliedsunternehmen der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) hervorgeht, weht nur ein laues konjunkturelles Lüftchen, wo nach drei weltweiten Krisenjahren ein kraftvoller Aufschwung zu erwarten gewesen wäre. Mit Blick auf die Konjunkturentwicklung an ihren jeweiligen internationalen Standorten halten sich die Unternehmen, die für die kommenden zwölf Monaten ein Plus erwarten (28 Prozent), und die, die mit einem Minus rechnen (27 Prozent), in etwa die Waage. Perspektiven in China unsicher Nach dem Ende der Null-Covid-Politik rechnen etwa in China 40 Prozent der dort aktiven deutschen Unternehmen mit einem kräftigen Aufschwung in den kommenden zwölf Monaten, 19 Prozent dagegen mit einer schwächeren Konjunkturentwicklung. Ihre aktuelle Geschäftslage bewerten dort 29 Prozent der Betriebe als gut und 22 Prozent als schlecht. Das ist unter dem Strich sogar eine pessimistischere Lagebeurteilung als noch im Herbst, zum Zeitpunkt der Vorumfrage (32 Prozent gut, 18 Prozent schlecht). Die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung nach dem Ende der Null-CovidPolitik beeinflusst die aktuelle Stimmung der Unternehmen noch negativ. „Zwar hat sich der Anteil der Optimisten damit um 11 Prozentpunkte gegenüber der Vorumfrage erhöht und der Anteil der Pessimisten um 20 Prozentpunkte verringert, die Erwartungen bleiben aber insgesamt sehr verhalten. Von einem echten Boom ist meilenweit nichts zu sehen.“ Volker Treier INHALT 1 ›› Im Blickpunkt 3 ›› Sachsen global 6 ›› Länder und Märkte 8 ›› Markt- und Länderveranstaltungen 9 ›› Messen und Messereisen 13 ›› Zoll- und Außenwirtschaftsrecht 15 ›› Fort- und Weiterbildung 18 ›› Geschäftsverbindungen 21 ›› Außenwirtschaftspraxis 23 ›› Sächsische Unternehmer in der Welt 24 ›› Impressum | Ansprechpartner Grafik: DIHK 1 Außenwirtschaftsnachrichten 06/2023 Im Blickpunkt
„Unwägbarkeiten um die zukünftigen Handelsbeziehungen zu China belasten auch unsere Unternehmen vor Ort“, so Treier. „Die Diskussion über Decoupling, also das Loslösen vom chinesischen Markt, liegt wie Mehltau über dem China-Geschäft der dort aktiven Betriebe.“ Aber positive Aussichten in Amerika In den USA gehen die Unternehmen überwiegend von einer positiven Wirtschaftsentwicklung im laufenden Jahr aus. Lediglich in Mittel- und Südamerika stellen sich die dort vertretenen deutschen Betriebe auf eine schlechtere Konjunktur ein als noch im Herbst. Entsprechend haben sich dort auch die eigenen guten Geschäftserwartungen deutscher Unternehmen im Vergleich zum Herbst etwas abgeschwächt, bleiben aber unterm Strich im positiven Bereich. In Europa hingegen überwiegen noch immer die Pessimisten. Gründe für die insgesamt lediglich gedämpfte Zuversicht der Unternehmen liegen in strukturellen Herausforderungen wie den geopolitischen Unsicherheiten und einem durch steigende Zinsen schwierigen finanziellen Umfeld. Das zeigt sich etwa in den mittelfristigen geopolitischen Herausforderungen und den zahlreichen Geschäftsrisiken, etwa dem Finanzierungsrisiko (von 25 Prozent der Befragten genannt). Insbesondere der Fachkräftemangel entwickelt sich allerdings immer mehr zum Flaschenhals. 40 Prozent der Unternehmen machen sich Sorgen darüber, dass sie an ihren Standorten nicht genügend qualifizierte Arbeitskräfte bekommen – so viele wie noch nie in der Umfrage. Auch die Arbeitskosten steigen an, 34 Prozent der Unternehmen sehen darin ein Risiko. Es gibt aber auch positive Entwicklungen. Die Lieferketten stabilisieren sich; nur noch 24 Prozent der Unternehmen betrachten Störungen in der Lieferkette als Risiko für ihre geschäftliche Entwicklung. Der Druck bei den Energiepreisen hat im Vergleich zur Vorumfrage nachgelassen, auch wenn 35 Prozent der Betriebe darin immer noch ein Geschäftsrisiko sehen. In Europa gehört dies noch zu den Top-Risiken. Geschäftslage und -erwartungen aufgehellt Auch die Geschäftslage bewegt sich konstant im positiven Bereich, was unter anderem auf nachlassende Lieferkettenstörungen und gesunkene Energiepreise zurückzuführen ist. Im Frühjahr 2023 bewerten 50 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage als gut und 40 Prozent als befriedigend. Lediglich 10 Pro- zent berichten von einer schlechten Geschäftslage. Zudem rechnen 47 Prozent der Unternehmen für die kommenden zwölf Monate mit besseren Geschäften am jeweiligen Standort (Herbst 2022: 37 Prozent). Demgegenüber erwarten nur noch 11 Prozent im gleichen Zeitraum eine Verschlechterung ihrer Geschäfte vor Ort (Herbst 2022: 21 Prozent). „Die Zahl der Pessimisten ist damit um zehn Prozentpunkte runter, und die Zahl der Optimisten hat sich zugleich um zehn Punkte erhöht“, sagt DIHKAußenwirtschaftschef Volker Treier. „Noch können die Unternehmen also mit den Herausforderungen umgehen. Damit sie diese weiter meistern können, brauchen die Unternehmen ermutigende politische Rahmenbedingungen. Dazu gehört der Abschluss von Handelsabkommen, wie etwa mit dem Mercosur.“ Sie finden die Gesamtumfrage hier zum Download: DIHK Grafik: DIHK Grafik: DIHK 2 Im Blickpunkt
Beauftragte der WFS unterstützen sächsische Unternehmen bei der Internationalisierung Für die sächsische Wirtschaft sind Außenwirtschaft und Internationalisierung von großer Bedeutung. Im vergangenen Jahr konnte Sachsen auch unter Berücksichtigung gestiegener Exportpreise seine Ausfuhren nochmals steigern. Insgesamt wurden Waren im Gesamtwert von 52,7 Mrd. Euro exportiert – vor allem nach China, in die USA und die Nachbarländer Tschechien und Polen. Trotz der guten Zahlen ist das Exportpotenzial der sächsischen Wirtschaft längst noch nicht ausgeschöpft, auch wenn mittlerweile mehr als jeder dritte Euro im Ausland verdient wird. Chancen und Möglichkeiten in diesem Bereich aufzuzeigen und für den Einstieg ins internationale Geschäft zu werben, ist deshalb eine kontinuierliche Aufgabe der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) und der weiteren AWISPartner. In diesem Jahr stehen mehr als 100 außenwirtschaftliche Aktivitäten für rund 40 Länder auf der Agenda, so u. a. Informations- und Beratungsangebote, Unternehmer- und Delegationsreisen sowie Gemeinschaftsbeteiligungen auf internationalen Messen. Eine weitere wichtige Säule der Außenwirtschaftsförderung der WFS sind internationale Beauftragte und Partner für einzelne Länder, die die sächsischen Unternehmen bereits seit vielen Jahren direkt vor Ort unterstützen. Die Beauftragten haben vor allem folgende Aufgaben: ∙ Kostenfreie Erst-Beratung zu Fragen von Absatz-, Beschaffungs- und Kooperationsmöglichkeiten auf dem jeweiligen Markt, wie jüngst während der diesjährigen Außen- wirtschaftstour Sachsen, ∙ Aufbau, Pflege und Vermittlung von Kontakten zwischen regionalen und sächsischen Unternehmen, ∙ Pflege der Zusammenarbeit mit Behörden und Organisationen vor Ort, ∙ Vermittlung von Informationen über den Wirtschaftsstandort Sachsen und zu möglichen Investitionen im Freistaat, ∙ Betreuung von sächsischen Delegationen vor Ort und Unterstützung bei der Umsetzung von sonstigen außenwirtschaftlichen Aktivitäten der WFS. Polen und Tschechien: Aufstieg zu TOP 5-Handelspartnern Die sächsischen Exporte nach Polen und Tschechien sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Mittlerweile gehören die beiden Nachbarländer zu den TOP 5-Handelspartnern für Sachsen. Beide Staaten gelten als dynamische Wirtschaftsregionen innerhalb der EU und weisen eine ähnliche Branchenstruktur wie Sachsen auf. Beschaffungspotenziale für sächsische Unternehmen bestehen insbesondere in den Bereichen Metallbearbeitung, Kunststoffverarbeitung, IT-Dienstleistungen sowie der Verpackungsindustrie. Währenddessen sind auf dem polnischen und dem tschechischen Markt vor allem deutsche Anbieter von Lösungen für E-Commerce, Logistik, IT-Sicherheit, (Tele-)Medizin sowie Advanced Manufacturing, Automatisierung und Digitalisierung gefragt. In Tschechien gibt es zudem Kooperationsmöglichkeiten und Absatzchancen im Bereich der medizinischen und technischen Textilien, die Anfang Mai im Rahmen des Forums health.textil cross border unter dem Fokus „Smart Textiles in der Medizin“ ausgelotet wurden. Das Marktpotenzial unterstreichen zudem die verschiedenen vorgesehenen Veranstaltungen in den beiden Ländern. Genannt seien hier u. a. die geplanten Messeauftritte auf der TRAKO in Danzig (19. bis 22. September 2023), der Warsaw Industry Week (24. bis 26. Oktober 2023), der MSV Brünn (10. bis 13. Oktober 2023) sowie das Jahresprojekt Tschechien zur Kultur- und Kreativwirtschaft. Beauftragte der WFS für Polen ist Frau Anna Sikorska und für die Tschechien Frau Lucie Paulíčková von der DeutschTschechischen Industrie- und Handelskammer. Beide sind bereits seit vielen Jahren für die WFS aktiv und bringen langjährige Erfahrung in der Unterstützung und Begleitung sächsischer Unternehmen mit. Slowakei und Ungarn: Nähere Märkte mit Potenzial Die Slowakei ist ein relativ hoch industrialisiertes und stark exportorientiertes Land. Der industrielle Schwerpunkt liegt in der breit gefächerten Automobilbranche sowie in den Bereichen Elektronik, Metallbearbeitung und Maschinenbau. Über 60 Prozent ihrer Importe bezieht die Slowakei aus anderen EU-Mitgliedstaaten. Bedeutendste Handelsgüter sind dabei Maschinen und Anlagen, Fahrzeuge, Datenverarbeitungsgeräte, Elektronik, Metallerzeugnisse und chemische Produkte sowie Dienstleistungen. Zuletzt gab es Ende März eine Learning Journey „Kreislaufwirtschaft“ der WFS mit dem Schwerpunkt IT- und Textilrecycling nach Bratislava. Ein Gegenbesuch in Sachsen ist bereits in Planung, den Frau Jana Farkašová von der Deutsch-Slowakischen Industrie- und Handelskammer als Beauftragte der WFS mit organisiert. Ungarn verfügt über eine recht moderne Wirtschaft mit einem hohen Anteil des Industriesektors an der Bruttowertschöpfung. Im verarbeitenden Gewerbe dominieren der Fahrzeugbau, die elektronische Industrie und die Lebensmittelindustrie. Rund drei Viertel der produzierten Industriegüter werden exportiert. Dabei sind die Ver3 Außenwirtschaftsnachrichten 06/2023 Sachsen global
flechtungen mit der europäischen und vor allem der deutschen Wirtschaft sehr eng. Kontakte zu ungarischen Geschäftspartnern konnten sächsische Unternehmen kürzlich im Rahmen des „Internationalen Kooperationsforums“ der WFS auf dem Messetrio Intec/Z/ GrindTec in Leipzig knüpfen. Bei der Vertiefung der Kontakte unterstützt Frau Ilona Balogh mit ihrem Team der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer gern. Großbritannien: Attraktive Geschäftschancen trotz Brexit Seit dem EU-Austritt ist der Zugang zum britischen Markt schwieriger geworden. Er bietet jedoch nach wie vor attraktive Geschäftschancen, zumal das Land weiterhin zu den Top-5 der sächsischen Exportpartner zählt. Dabei machen Erzeugnisse des Kraftfahrzeug- und Maschinenbaus sowie elektrotechnische Erzeugnisse und Waren aus Kunststoffen über 80 Prozent der sächsischen Ausfuhren aus. Konkrete Geschäftsoptionen im Land bieten z. B. der stark wachsende OffshoreWindenergiesektor, mit dem auch die Grundlage für eine Wasserstoffwirtschaft geschaffen werden soll, die nicht nur grün, sondern auf der Basis einer stark wachsenden Chemieindustrie auch blau ist. Milliardeninvestitionen fließen außerdem in große Infrastrukturprojekte, vor allem in das Schienennetz und das Gesundheitswesen. Vor diesem Hintergrund hat die WFS seit diesem Jahr mit Herrn Nick Watson einen Beauftragten für Großbritannien und plant im Sommer einen Wirtschaftsdialog „Doing Business in the United Kingdom“. Dort besteht die Möglichkeit, sich direkt mit dem Beauftragten zu eigenen Chancen auf diesem Markt auszutauschen und Ansätze für weitere Unterstützungsaktivitäten im zweiten Halbjahr zu diskutieren. Zudem wird Ende Oktober im Rahmen eines „SAXONY!visit“-Projekts eine britische Delegation zum Thema Wasserstofftechnologien erwartet. Ukraine, Kaukasus, Zentralasien: Vertiefung der Kontakte Für diese Region ist Herr Lutz Reinhardt Ansprechpartner für sächsische Firmen. Durch den russischen Angriffskrieg sind derzeit Projekte in der Ukraine kaum umsetzbar. Ein wichtiges Signal an die Ukraine war die Beteiligung Sachsens Mitte Februar an der „ReBuild Ukraine“ in Warschau. Sie unterstrich die Bereitschaft der internationalen Partner für die Unterstützung des Wiederaufbaus und legte den Fokus auf Wiederaufbau- und Investitionsprojekte in den Bereichen Infrastruktur sowie Industrie- und Wohnungsbau. Anfang Juli wird eine ukrainische Delegation zum Thema Ökologischer Landbau und Ökologische Lebensmittelproduktion in Sachsen erwartet. Zudem will die WFS ihre Kontakte nach Zentralasien vertiefen. Dazu ist im 2. Halbjahr eine Markterkundungsreise mit dem Fokus Maschinenbau geplant, die das Potenzial für die Zusammenarbeit in Süd- und Zentralkasachstan erkunden soll. Zu Markt- und Kooperationspotenzialen im kaspischen Raum informierten sich Ende Mai bereits Teilnehmer einer Unternehmerreise nach Aserbaidschan, die u. a. die Caspian Oil & Gas und Caspian Power besuchten. China: Sachsens wichtigster Exportmarkt China ist seit vielen Jahren Sachsens wichtigster Exportpartner. Trotz teilweise schwieriger Rahmenbedingungen bleibt das Potenzial für Aktivitäten auf diesem Markt groß. Sachsen hat seit 2007 eine Regionalpartnerschaft mit der Provinz Hubei, die als besonders dynamische Wachstumsregion Chinas gilt. Die Hauptstadt Wuhan ist als Handelszentrum an der Kreuzung großer Handelsrouten und Industriezentrum vor allem für die Automobilindustrie, Elektrotechnik, Optik und Maschinenbau, Stahl- und Textilindustrie von Bedeutung. Hier ist Frau Lianxi Xu die Kontaktpartnerin der WFS vor Ort. Die Anknüpfungspunkte für Zusammenarbeit und Kooperationen sind vielfältig. Ende letzten Jahres gab es z. B. einen virtuellen Erfahrungsaustausch zum Thema neue Energien und vernetzte, intelligente Fahrzeuge. Japan: Innovative Technologien im Fokus Japan gehört zu den größten Volkswirtschaften weltweit und verfügt über Grafik: WFS 4 Sachsen global
eine breit aufgestellte, technologisch hoch entwickelte und exportorientierte Wirtschaftsstruktur. Für Sachsen ist Japan ein wichtiger Handelspartner, mit dem seit Jahren enge wirtschaftliche Beziehungen bestehen, da Qualität und hohe technologische Ansprüche in beiden Ländern sehr geschätzt werden. Für die WFS hat die sächsisch-japanische Zusammenarbeit eine lange Tradition und hohe Relevanz. Bereits seit 1993 gibt es einen eigenen Beauftragten der WFS für Japan. Seit 2021 ist dies Herr Fumihiro Asano. In diesem Jahr plant die WFS ei- nen „Sachsen live“-Gemeinschaftsstand auf der Medical Japan (11. bis 13. Oktober 2023) in Tokio. Die Messe deckt das gesamte Spektrum der Medizintechnik- und Gesundheitsbranche ab und ist somit die ideale Plattform, um relevante Entscheider zu treffen, in den Markt einzusteigen oder das eigene Japan-Geschäft weiter auszubauen. Im Auftrag von Germany Trade & Invest (GTAI) organisiert die WFS zudem Ende November 2023 eine Clustervermarktungsreise auf dem Feld der Robotik und Automatisierungstechnik nach Japan. Neben Unternehmensbesuchen, Gesprächen und Networking mit potenziellen Geschäfts- und Kooperationspartnern in Japan wird die Unterneh- merdelegation auch die weltweit größte Roboterausstellung IREX in Tokio besuchen. Regelmäßig werden ausgewählte Aktivitäten auch von politischer Seite flankiert. So ist für Mitte September 2023 eine Delegationsreise unter Leitung von Wirtschaftsminister Martin Dulig nach Japan und Südkorea geplant. Neben den Metropolen Tokio und Seoul sollen weitere Stationen bereist werden, um sich mit lokalen Partnern zu aktuellen Wirtschaftstrends auszutauschen und für die mitreisenden Unternehmen und Einrichtungen Kontakte auf- und auszubauen. Eine Übersicht der Beauftragten und Partner der WFS mit den jeweiligen Kontaktdaten finden Sie unter folgendem Link: www.standort-sachsen.de > Exportieren und Märkte erschließen > Unser Service > Unsere Partner Einen Überblick zu aktuellen Projekten und Terminen finden Sie in unserem Veranstaltungskalender: www.standort- sachsen.de/veranstaltungen Bleiben Sie auf dem Laufenden und abonnieren Sie den 14-täglichen Newsletter der WFS unter: www.standortsachsen.de/newsletter Sandra Lange Dr. jur. Axel Schober +49 351 8718505 legal@dr-schober.de www.dr-schober.de Spezialisierte juristische Dienstleistungen Vertragsgestaltung, Verhandlungsführung, Rechtsstreitigkeiten, Schiedsgerichtsbarkeit Specialized Legal Services Drafting, Negotiation, Litigation, Arbitration Services Juridiques Spécialisés Contrats, Négociations, Litiges, Arbitrage Die Kanzlei für Ihr internationales Geschäft · Suchen und finden Sie online Veranstaltungen der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH und ihrer Partner. www.standort-sachsen.de/veranstaltungen Anzeige 5 Außenwirtschaftsnachrichten 06/2023 Sachsen global
Indien – der Riese, der nie schlief? Indien ist kontrastreich, vielseitig und für viele Betrachtende umfassend faszinierend. Seien es die Gegensätzlichkeiten, die in der indischen Gesellschaft leicht zu erahnen sind, die traditionsreiche Spiritualität, die vielfältigen Naturräume oder aber die beeindruckende Dynamik des wirtschaftlichen Aufstieges. In der Liste der größten Volkswirtschaften ist Indien bereits eine feste Größe in den Top 10. Eine Überholung der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien in dieser Rangliste ist quasi nur noch eine Frage sehr kurzer Zeit bzw. der Berechnungsmethode. Dennoch gibt es derzeit kein umfassendes Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und Indien. Die EU und Indien haben seit 2007 Verhandlungen über ein umfassendes Freihandelsabkommen geführt. Die Verhandlungen sind jedoch aufgrund von Meinungsverschiedenheiten in verschiedenen Bereichen, wie Marktzugang, Investitionen, geistigem Eigentum und öffentlichem Beschaffungswesen, ins Stocken geraten. Die EU und Indien haben jedoch im Jahr 2021 eine vorläufige Einigung erzielt, um ihre Handelsbeziehungen zu verbessern und den Handel und Investitionen zwischen beiden Ländern zu erleichtern. Dies geschieht im Rahmen der EU-Indien Konnektivitätspartnerschaft. Es wird jedoch erwartet, dass die Verhandlungen für ein umfassendes FTA fortgesetzt werden, um langfristige Handelsbeziehungen zwischen der EU und Indien aufzubauen. So kündigte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen anlässlich ihres Besuchs in Indien am 25. April 2022 an, dass die EU mit Indien wieder über ein Freihandelsabkommen sprechen wird. Die indische Wirtschaft ist durchaus heterogen. Im Wesentlichen dominieren vier Sektoren. Der bei Weitem größte und dynamischste Sektor ist der Dienstleistungssektor, hier insbesondere Bran- chen wie Informationstechnologie, Telekommunikation, Banken, Versicherungen, Tourismus, Handel und Gesundheitswesen. Diese Branchen profitieren vom großen indischen Binnenmarkt und seiner wachsenden Kaufkraft. In Europa häufig in aller Munde ist auch die indische Industrie. Allem voran die Stahlproduktion, der Maschinenbau und die Automobilindustrie. Gerade die große indische Pharmaindustrie steht vor dem Hintergrund der Verfügbarkeit und Umweltbelastung aus europäischer und deutscher Sicht immer wieder im Mittelpunkt von Diskussionen. Ebenfalls mit Umweltproblemen hat der lukrative Bergbausektor zu kämpfen. Die Ausbeutung reicher Vorkommen etwa von Bauxit (ein Aluminiumerz) und Kupfer werde auch in Zukunft mit Blick auf die prognostizierte Weltmarktlage ein attraktives Geschäftsfeld sein. Innenpolitische Diskussionen löste indes der Agrarsektor in Indien aus. Der größte Teil der Bevölkerung arbeitet in der Landwirtschaft, häufig unter widrigen Arbeitsbedingungen und am unteren Ende der Existenz. Zwar stellt die Produktion von Baumwolle, Soja oder Zuckerrohr wichtige Cash-Crops – also Kulturpflanzen, die zu (überregionalen) Verkaufs- oder Exportzwecken und somit zur vorrangigen Gewinnerzielung gepflanzt werden – dar, doch ein beträchtlicher Anteil der indischen Landwirtschaft dient der regionalen Ernährungssicherung. Auch die Subsistenzlandwirtschaft, die der Selbstversorgung dient, ist weit verbreitet. Vor diesem Hintergrund sind auch die über ein Jahr anhaltenden MassenFoto: © muratart – stock.adobe.com 6 Länder und Märkte
proteste der Landwirte gegen ein Liberalisierungsgesetz der indischen Regierung zu verstehen, die letztlich dazu geführt haben, dass die strittigen Gesetze widerrufen wurden. Zwar ist eine Reform der indischen Landwirtschaft angezeigt, jedoch scheint die betroffene Bevölkerung einen anderen, noch auszu- handelnden Pfad beschreiten zu wollen. Trotz der wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte und der Wohlstandzuwächse der letzten Jahrzehnte steht die indische Wirtschaft vor einigen Herausforderungen. Ein gravierendes Beispiel ist die im Land vorhandene und weit verbreitete absolute Armut. Nach Daten des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen sind 230,7 Mio. Menschen im Land von absoluter Armut betroffen. (Gemessen am Multidimensional Poverty Index) Die hiermit einhergehende Ungleichheit von Vermögen führt dazu, dass sich das immense Absatz- und Kaufkraftpotenzial des indischen Binnenmarktes noch weiter entwickeln kann und muss. Ferner stellen Arbeitslosigkeit und Bildungsmangel eine Herausforderung dar. Hierbei gilt zu beachten, dass diese Herausforderungen teils sehr ungleich in der Bevölkerung verteilt sind. Indien gilt gemeinhin als Herkunftsland vieler sehr gut qualifizierter Fach- und Spitzenkräfte. Dies ist unbestritten, es lässt sich aber ein Bildungsgefälle im ländlichen Raum feststellen und wird teils durch kulturimmanente Faktoren verstärkt. Der negative Komplex von Unterprivilegierung in der Bildung, Arbeitslosigkeit und Armut wurde in den letzten Jahrzehnten jedoch deutlich abgebaut. Ein weiteres strukturelles Hemmnis der indischen Wirtschaft ist die Unterentwicklung der Infrastruktur. Insbesondere die Straßeninfrastruktur und das leistungslimitierte Eisenbahnnetz stechen hier hervor. Der Zugang von Haushalten und Unternehmen zu sauberem Wasser und einer geeigneten Sanitär- und Abwasserinfrastruktur ist ebenfalls ausbaubedürftig. Umweltprobleme im Allgemeinen und Luftverschmutzung, Wassermangel und Abfallentsorgung im Speziellen stellen ebenfalls große Herausforderungen dar. Mit Blick auf die wahrscheinlichen Szenarien des Klimawandels in Indien wird deutlich, wie problematisch die Herausforderungen der Ernährungssicherheit, der Wasserversorgung und der Gesundheitsversorgung werden. Bereits im Mai letzten Jahres meldete die indische Hauptstadt Neu-Delhi einen Hitzewert von 49 Grad, knapp unter dem Landesrekordwert bei 51 Grad in Phalodi, Rajasthan aus dem Jahr 2016. In der Metropolregion Delhi leben rund 31 Mio. Menschen. Dies zeigt die Skala, auf der Maßnahmen zum Schutz vor und zur Bekämpfung des Klimawandels im Land getroffen werden müssen. Indiens Wirtschaft ist leistungsfähig, Staat und private Akteure sind in der Lage, nötige Investitionen sukzessive zu tätigen, kennen die Herausforderungen und reagieren. Was sich also auf den ersten Blick als ein Hemmnis für die wirtschaftliche Entwicklung darstellen mag, ist auf den zweiten Blick vor allem eins: ein Geschäftsfeld. Denn die angerissenen Problemstellungen erfordern Lösungen, diese bergen die Chance auf einen direkten oder kooperativen Markteintritt. Über 1.600 deutsch-indische Kooperationen und 600 Joint Ventures sind laut Daten der nationalen indischen Investitionsagentur auf dem indischen Markt vertreten. Der Markteinstieg in ein Land mit solch kultureller Vielschichtigkeit, die sich auch im Geschäftsleben und Bürokratieapparat spiegelt, will jedoch gut vorbereitet und passend besichert sein. Es erfordert gewiss auch einen langen unternehmerischen Atem. Tobias Runte 7 Außenwirtschaftsnachrichten 06/2023 Länder und Märkte
Thema: Aktuelle wirtschaftliche Tendenzen und geschäftliche Möglichkeiten Ihres Unternehmens in Georgien Ablauf: 10:00 Uhr: Geschäftsklima in Georgien ∙ Eckdaten, Branchen, SWAT ∙ Potenzial und Chancen 11:00 Uhr: Markteinstieg in Georgien ∙ Allgemeines zum Markteintritt ∙ Arbeits- und migrationsrechtliche Neuerungen ∙ Steuerliche Aspekte ∙ Vertragsgestaltung und Sicherungsmittel ∙ Fördermöglichkeiten für Investitionsprojekte ∙ Effizientes Handeln in wirtschaftlich schwierigen Zeiten 12:20 Uhr: Diskussion 12:40 Uhr: Networking und Mittagsimbiss ab 13:30 Uhr: Individuelle Beratungsgespräche à 45 Min. Ort: IHK zu Leipzig, Goerdelerring 5, 04109 Leipzig Termin: 29. Juni 2023, 10:00 – 13:15 Uhr: Präsentationen 13:30 –17:30 Uhr: individuelle Beratungsgespräche Entgelt: entgeltfrei Kontakt: Natalia Kutz, Tel.: 0341 1267-1245, E-Mail: natalia.kutz@leipzig.ihk.de (l/n.k.) Georgien | Kaukasus Marktupdate Georgien Thema: Die asiatische Unternehmerdelegation sucht nach Maschinen und Ersatzteilen, Lösungen zur Verbesserung von Energieeffizienz und Arbeitsschutz, Digitalisierungslösungen für den Bergbau sowie Bildungs- und Beratungsdiensten in den Bereichen Ingenieurwesen und Bergbauverwaltung. Ablauf: 10:00 Uhr: Begrüßung 10:05 Uhr: Präsentation „Leipzig und die Region als Wirtschaftsstandort“ 10:30 Uhr: Angebote der IHK zu Leipzig an ausländische Unternehmen 10:45 Uhr: Vorstellung deutscher Unternehmer 11:00 Uhr: B2B 13:00 Uhr: Ende der der Veranstaltung ab 11:30 Uhr: Mittagsbuffet Ort: IHK zu Leipzig, Goerdelerring 5, 04109 Leipzig Termin: 22. Juni 2023, 10:00 – 13:00 Uhr Entgelt: entgeltfrei Kontakt: Natalia Kutz, Tel.: 0341 1267-1245, E-Mail: natalia.kutz@leipzig.ihk.de (l/n.k.) Kasachstan | Kirgisistan | Mongolei B2B mit Bergbau-Unternehmen aus Kasachstan, Kirgisistan und der Mongolei Thema: Dieses Webinar ist Teil der durch die mitteldeutschen Industrie- und Handelskammern initiierten Reihe „Das Lieferkettengesetz in der Praxis“. Bei vielen Unternehmen herrscht Unsicherheit: Was gehört zu den Sorgfaltspflichten? Wie können wir diese umsetzen und was passiert, wenn wir den Sorgfaltspflichten nicht nachkommen können? Darüber hinaus befürchten viele Unternehmen durch die erhöhten Anforderungen große bürokratische und finanzielle Mehraufwände. Das Webinar soll Antworten auf diese Fragen geben und Klarheit für Unternehmen schaffen. Ort: online Termin: 20. Juni 2023, 10:00 – 11:00 Uhr Entgelt: entgeltfrei Kontakt: Tobias Runte, Tel.: 0351 2802-184, E-Mail: runte.tobias@dresden.ihk.de (d/t.r.) Weltweit Lieferkettengesetz und BAFA: Praxisnah kontrolliert? 8 Markt- und Länderveranstaltungen
ISS GUT! Fachmesse für Gastgewerbe und Ernährungshandwerk Leipzig – 5. bis 7. November 2023 Firmengemeinschaftsstände in Deutschland Thema: Für den gesamten „Außer-Haus-Markt“ versteht sich die ISS GUT! als Branchentreff für das Ernährungshandwerk, insbesondere für Fleischer und Bäcker. Das Einzugsgebiet der Messe ist der mitteldeutsche Raum mit den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und sie entwickelt Strahlkraft darüber hinaus in Nachbarregionen wie Nordbayern, Hessen und Brandenburg. Wie finden Produzent und Gastronom zueinander? Welche Erwartungen stellt der Kunde an diese beiden in einer schnelllebigen Zeit, in der Themen wie Regionalität, Herkunft und Authentizität zum Zünglein an der Waage zwischen Erfolg oder Misserfolg werden können? Getragen durch eine breite fachliche Basis von vier DeHoGaRegionalverbänden, dem Sächsischen Fleischer-Innungsverband und der IHK zu Leipzig greift die ISS GUT! aktuelle Fragestellungen und Entwicklungen auf. Insbesondere regionale Wertschöpfungsketten sollen ins Blickfeld rücken und vorangebracht werden. Messethema: Kontakt: Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, Jens Diener, Tel.: 0351 2138-143, E-Mail: jens.diener@wfs.saxony.de (c/s.f.) Ernährungswirtschaft Firmengemeinschaftsstände im Ausland Thema: Die Warsaw Industry Week ist die am schnellsten wachsende internationale Industriemesse für innovative Industrielösungen in Polen. Die Fachmesse greift hochaktuelle Themenfelder, wie Digitalisierung, Automatisierung, Industrie 4.0 und Effizienz in der Produktion, und damit Bereiche auf, bei denen insbesondere deutsch-polnische bzw. sächsisch-polnische Kooperationsmöglichkeiten bestehen. Neben dem Besuch einer speziellen sächsisch-polnischen Fachveranstaltung können dort gezielte B2B-Gespräche geführt werden. Messethemen: Kontakt: Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, Sylvia Sadlo, Tel.: 0351 2138-143, E-Mail: sylvia.sadlo@wfs.saxony.de (c/s.f.) Transport, Automobil, Oberflächenbehandlung, Eisenbahn, Schweißen, Metallurgie, Kunststoffverarbeitung der Metall-, Möbel- und Lack- industrie Warsaw Industry Week 7th Industrial Machines and Equipment Fair Warschau/Polen – 24. bis 26. Oktober 2023 Foto: © Tom Schulze 9 Außenwirtschaftsnachrichten 06/2023 Messen und Messereisen
Alle Messeinformationen im Internet www.chemnitz.ihk.de ➟ International ➟ Messen (OID 504) www.dresden.ihk.de ➟ International ➟ Messen (docID d55517) www.leipzig.ihk.de ➟ International ➟ Messen www.wfs.sachsen.de ➟ Veranstaltungskalender Messeinformationen Web Summit Lissabon: Deutsche Partnerlandbeteiligung Die Koelnmesse organisiert die Beteiligung der Bundesrepublik als Partnerland auf dem diesjährigen Web Summit in Lissabon. Termin ist der 13. bis 16. November 2023. Der Web Summit ist mit rund 70.000 Teilnehmenden eine der größten Tech-Konferenzen in Europa. Mit der Partnerlandbeteiligung Germany@Web Summit 2023 will Deutschland seine vielfältige, innovative Start-up-Szene als Investitionsstandort präsentieren und wichtige Themen, wie Nachhaltigkeit durch Digitalisierung, aufgreifen. „Wir freuen uns, im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums die erste Partnerlandbeteiligung Deutschlands am Web Summit in Lissabon ausrichten zu dürfen und den Digitalstandort Deutschland vor Ort zu präsentieren“, sagt Gerald Böse, CEO der Koelnmesse. Auf insgesamt 648 Quadratmetern rückt der Deutsche Pavillon unter dem Motto „The German Park“ vielfältige Themen und Unternehmen in den Mittelpunkt. Zu den Themen des Rahmenprogramms zählen Nachhaltigkeit durch Digitalisierung, Cybersecurity, Fachkräftemangel und Deutschland als Investitionsstandort. Darüber hinaus erwartet die teilnehmenden Unternehmen ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm mit Pitches, Panels und Keynotes an allen Veranstaltungstagen sowie die politische Unterstützung durch örtliche Delegationen. Die Teilnahme ausstellender Unternehmen wird durch das Auslandsmesseprogramm des Bundes unterstützt. Weitere Informationen: www.koelnmesse.de AUMA Foto: HPB Architekten 10 Messen und Messereisen
Wir nennen es Messe. Unsere Aussteller sagen: #WORLDSTAGE Informieren Sie sich bei den Vertretungen der deutschen Wirtschaft und den deutschen Messegesellschaften in Ihrem Land oder unter: t auma.de C M Y CM MY CY CMY K MMIG_2020_Az_d_DIN_lang_quer.pdf 1 27.08.19 11:15 Förderung für Start-ups: 2024 Unterstützung für über 70 Messen in Deutschland Firmengründer und Jung-Unternehmerinnen können 2024 mit Zuschüssen bei ihrer Messebeteiligung in Deutschland rechnen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat für das Förderprogramm „Young Innovators“ über 70 Messen ausgewählt. Der Dachverband der deutschen Messewirtschaft AUMA hat die Messen jetzt auf seiner Website www.auma.de veröffentlicht. Hendrik Hochheim, Leiter Messen Deutschland im Verband der deutschen Messewirtschaft AUMA: „Eine erste, geförderte Messebeteiligung ist gerade für junge Firmen enorm wichtig. Es gibt kaum einen besseren Weg, um Fuß im Markt zu fassen, um neue Kunden und spannende Geschäftspartner zu finden. Die Förderung gibt gerade in Zeiten hoher Energiekosten und explodierender Materialpreise dringend benötigte Planungssicherheit. Für die jungen Ideengeber ist das ein echter Mutmacher!“ Die Unterstützung richtet sich an junge Firmen aus Industrie, Handwerk oder technologieorientierten Dienstleistungsbereichen. Gefördert wird die Teilnahme an einem Firmengemeinschaftsstand „Innovation made in Germany“ auf Messen aller Branchen. Die Förderung umfasst unter anderem eine bis zu 60-prozentige Erstattung von Standmiete und Standbaukosten bei der Beteiligung als Aussteller an einem Gemeinschaftsstand. Ein Messeprogramm für junge, innovative Unternehmen aus Deutschland gibt es seit 2007. Ziel des Programms ist es, die Vermarktung und insbesondere den Export neuer Produkte und Verfahren von Unternehmen aus Deutschland zu unterstützen. Die dafür nötige Richtlinie hat das Bundeswirtschaftsministerium jetzt bis mindestens 2028 verlängert. Erstmals wurde die Förderung für fünf Jahre festgesetzt, der längste Zeitraum bisher. Die Messeförderung können Start-ups und Gründer auch schon in diesem Jahr in Anspruch nehmen. 47 Messen sind allein 2023 im Förderprogramm enthalten. Eine Übersicht aller relevanten Messen bis 2024, die Förderbedingungen sowie Antragsformulare stehen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und beim AUMA zur Verfügung. AUMA Messeinformationen 11 Außenwirtschaftsnachrichten 06/2023 Messen und Messereisen
Weitere Beteiligungen 2023 und 2024 Intersolar Europe/ees – The Smarter E Weltleitveranstaltung für Energie/Energiespeicherung München/Deutschland – 14. bis 16. Juni 2023 Branche: Umwelttechnik/Energie Ausrichter: WFS EUROBIKE Frankfurt am Main/Deutschland – 21. bis 25. Juni 2023 Branche: Mobilität Ausrichter: WFS Sindex Schweizer Messe für Technologie Bern/Schweiz – 5. bis 7. September 2023 Branche: Maschinen- und Anlagenbau Ausrichter: WFS Pharmed & Healthcare Vietnam 2023 Vietnam International Exhibition on Products, Equipment, Supplies for Pharmaceutical, Medical, Hospital & Rehabilitation Ho-Chi-Minh-Stadt/Vietnam – 13. bis 16. September 2023 Branche: Medizintechnik, Pharmazie, Krankenhausausstattung Ausrichter: WFS TRAKO International Railway Fair Danzig/Polen – 19. bis 22. September 2023 Branche: Mobilität Ausrichter: WFS Anuga Die Leitmesse für die globale Ernährungswirtschaft Köln/Deutschland – 7. bis 10. Oktober 2023 Branche: Nahrungs- und Genussmittel, Gastronomie Ausrichter: WFS MSV Brünn Internationale Maschinenbaumesse Brünn/Tschechien – 10. bis 13. Oktober 2023 Branche: Maschinen- und Anlagenbau Ausrichter: WFS Interlift Augsburg/Deutschland – 17. bis 20. Oktober 2023 Branche: Aufzugstechnik Ausrichter: IHK zu Leipzig Frankfurter Buchmesse Frankfurt am Main/Deutschland – 18. bis 22. Oktober 2023 Branche: Verlagswesen, Kultur- und Kreativwirtschaft Ausrichter: WFS Smart City Expo World Congress Internationale Fachmesse und Kongress zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität in Städten Barcelona/Spanien – 7. bis 11. November 2023 Branche: Energie, Transport und Verkehr, kommunale Leistungen Ausrichter: WFS AGRITECHNICA Weltleitmesse für Landtechnik Hannover/Deutschland – 12. bis 18. November 2023 Branche: Landtechnik Ausrichter: WFS MEDICA Weltforum der Medizin mit COMPAMED Düsseldorf/Deutschland – 13. bis 16. November 2023 Branche: Medizintechnik, Pharmazie, Pflege Ausrichter: WFS Arab Health Internationale Fachmesse für Medizintechnik, Krankenhausausstattung Dubai/V.A.E. – 29. Januar bis 1. Februar 2024 Branche: Medizintechnik, Krankenhausausstattung Ausrichter: WFS Agra 2024 Landwirtschaftsausstellung Leipzig/Deutschland – 11. bis 14. April 2024 Branche: Landwirtschaft Ausrichter: WFS 12 Messen und Messereisen
LÄNDERINFORMATIONEN EU EU-Freihandelsabkommen im Überblick Mit knapp 80 Ländern hat die Europäische Union (EU) bereits Handelsabkommen abgeschlossen; weitere sind in Vorbe- reitung. Das Abkommen mit der Schweiz vom 01.01.1973 war das erste Abkommen, das die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) als Vorläuferorganisation der Europäischen Union (EU) als Staatenverbund geschlossen hatte. Dabei blieb es jedoch nicht. Heute bestehen Handelsabkommen mit 78 Ländern, wovon einige erst vorläufig in Kraft sind. Im Vergleich zum Handelsabkommen zwischen der EU und der Schweiz decken die Abkommen der letzten 15 Jahre weitaus mehr Themen ab. Sie gehen über den Abbau von Handelsbarrieren hinaus und enthalten auch Regelungen zum Investitionsschutz, Urheberrecht, zur Integration von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) auf dem Markt oder zur Harmonisierung von Standards. Unternehmen greifen gern auf Freihandelsabkommen zurück, um beispielsweise von den Präferenzen zu profitieren. Dennoch liegt die Nutzungsrate weiterhin hinter ihren Möglichkeiten. Nur etwa 44 Prozent des EU-Handels werden im Rahmen von Handelsabkommen abgewickelt. Die Gründe, weshalb Freihandelsabkommen wenig oder sogar gar nicht genutzt werden, sind vielfältig: Hohe Kosten durch Bürokratie, geringe Gewinnmargen, unterschiedliche Vorschriften und Vorgehensweisen in den einzelnen Abkommen, fehlende Kenntnisse sowie hohe Haftungsrisiken bei Fehlern in der Ursprungsbestimmung. Freihandelsabkommen der neuen Generation sollen unter anderem die Ursprungsregeln vereinfachen sowie bessere und produktspezifischere Informationen enthalten. Ziel ist außerdem eine bessere Informationspolitik durch die zuständigen Stellen, um Probleme bei der Handhabung schneller abzustellen und so die Unternehmen die wirtschaftlichen Vorteile gezielter nutzen können. Einen Überblick über die aktuellen und geplanten Freihandelsabkommen hat die GTAI veröffentlicht. GTAI vom 02.05.2023 (c/w.r.) Saudi-Arabien Vier neue Sonderwirtschaftszonen angekündigt Im April hat die saudi-arabische Regierung vier neue Sonderwirtschaftszonen angekündigt, die mit Zoll- und Steuervorteilen ausländische Investitionen anlocken sollen. Außerdem sind Zollbefreiungen für importierte Waren, wie Produktionsmaschinen und Rohmaterialien, vorgesehen. Geplant sind folgende Sonderwirtschaftszonen: ∙ Cloud Computing Special Economic Zone in Riad ∙ Jazan Special Economic Zone in der Provinz Jazan ∙ Ras Al-Khair Special Economic Zone in der Ostprovinz ∙ King Abdullah Economic City Special Economic Zone in der Provinz Mekka Der Link zur saudischen Infoseite (auf englisch) ist im GTAIArtikel zu finden. GTAI vom 20.04.2023 (c/w.r.) ALLGEMEINE INFORMATIONEN Ausländisches Wirtschaftsrecht Recht kompakt: USA, Kanada, Frankreich, Katar und Moldau Unter der Überschrift „Recht kompakt“ bietet Germany Trade and Invest (GTAI) aktualisierte und auch neue Zusammenfassungen des Wirtschaftsrechts in verschiedenen Ländern an. Es geht dabei u. a. um Vertragsrecht, Produzentenhaftung, Gewährleistungsrecht, Gesellschaftsrecht, Steuerrecht, Arbeitsrecht – um nur die wichtigsten zu nennen. Seit Jahresanfang sind erschienen: USA (09.02.2023), Kanada (16.03.2023), Frankreich (16.02.2023), Katar (06.02.2023), Moldau 10.01.2023 Der Link zur Übersicht: www.gtai.de > Unser Service > Unser Onlineangebot > Recht und Zoll (c/w.r.) 13 Außenwirtschaftsnachrichten 06/2023 Zoll- und Außenwirtschaftsrecht
Artikel von Germany Trade and Invest (GTAI) finden Sie auf der Startseite von www.gtai.de. Wählen Sie: Trade > Entdecken Sie unser Informationsangebot > Bleiben Sie auf dem Laufenden > Recht und Zoll > Überblick Recht und Zoll > Wissen zu Zoll und Einfuhr > Zollberichte und Meldungen. Hinweise LÄNDERINFORMATIONEN Schweiz Übernahme der EU-Sanktionen gegen Russland Die Schweiz hat auch das zehnte Sanktionspaket der Europäischen Union gegen Russland übernommen. Die aktualisierte (konsolidierte) Fassung der Verordnung 2014/833 (EU) mit Stand vom 05.02.2023 kann über die Seite der EU-Rechtssammlung heruntergeladen werden: www.eur-lex.europa.eu/advanced-search-form.html GTAI vom 11.04.2023 (c/w.r.) Großbritannien Border Target Operating Model (künftige Einfuhr- zollvorschriften) im Entwurf vorgestellt Die britische Regierung hat System der geplanten Einfuhrzollvorschriften als Entwurf vor- und zur Diskussion (Konsultation) gestellt. Unter der Überschrift „Border Target Operating Model“ oder auch nur Target Operating Model (TOM) geht es um die Einfuhr von Waren aus der EU und aus Drittländern, die nach mehreren Übergangsphasen ab 2025 einheitlich behandelt werden sollen. Ein Schwerpunkt sind tierische Erzeugnisse und Pflanzenprodukte (sanitary and phytosanitary products; SPS), werden in drei verschiedene Risikoklassen eingeteilt. Darauf basierend unterscheiden sich die Anforderungen bei der Einfuhr. Für Einfuhren aus der EU gilt folgender Zeitplan: 31.10.2023: Die Vorlage von Veterinärbescheinigungen (Export Health Certificates) und Pflanzengesundheitszeugnissen wird verpflichtend. Diese Anforderung gilt jedoch nur für tierische Erzeugnisse und Pflanzenprodukte mit einem mittleren Risiko. 31.01.2024: Einführung von Kontrollen für tierische Erzeugnisse und Pflanzenprodukte mit einem mittleren Risiko an Grenzkontrollstellen (Border Control Post, BCP). Die Kontrollen umfassen physische Kontrollen und die Prüfung von Dokumenten. Gleichzeitig gibt es einen neuen Ansatz für Kontrollen: Für SPS-Waren mit einem geringen Risiko sind grundsätzlich weder Vorabanmeldungen noch Gesundheitszeugnisse notwendig. Dies gilt sowohl für Einfuhren aus der EU als auch für Waren aus anderen Drittländern. Auch bei den Gesundheitszeugnissen selbst gibt es Änderungen: Hier erfolgt eine schrittweise Umstellung von der Papierform auf digitale Dokumente. GTAI vom 06.04.2023 (c/w.r.) USA Einfuhr von medizinischen Produkten – Übergangsplan der FDA Die Food and Drug Administration (FDA) hatte während der Corona-Pandemie wiederholt medizinischen Produkten mit besonderen Notfallgenehmigungen in einem beschleunigten Zulassungsverfahren (Emergency Use Authorizations – EUA) den Marktzugang gewährt. Nun will sie einen reibungslosen Übergang zu den regulären Marktzugangsverfahren der VorCorona-Zeit sicherstellen. Dazu hat sie Ende März 2023 einen unverbindlichen Leitfaden mit Handlungsempfehlungen für Hersteller und Mitarbeiter der FDA veröffentlicht. Er enthält Hinweise, wie sie nach Ablauf der Gültigkeit besonderer Genehmigungen im Falle eines geplanten Weitervertriebs eines medizinischen Produktes oder im umgekehrten Falle verfahren sollten. Anhand mehrerer Produktbeispiele stellt der Leitfaden jeweils die Verfahrensabläufe dar. Der Food Drug & Cosmetic Act (FD&C Act) gibt vor, dass sich die FDA, wenn eine „Emergency Use Authorization“ (EUA) für ein nicht regulär zugelassenes Produkt außer Kraft tritt, mit dem Hersteller über den angemessenen Umgang mit dem Produkt beraten muss. Soll eine Sondergenehmigung beendet werden, ist der Gesundheitsminister verpflichtet, dies im Voraus im Gesetzblatt Federal Register anzukündigen. Der Marktzugang medizinischer Produkte ist in den USA im Regelfall abhängig von der Gefahrenklasse. Hersteller von Produkten mit niedrigem bis moderatem Sicherheitsrisiko (Klasse I und II) können meist eine Notifizierung (premarket notification) bei der FDA einreichen. Produkte mit hohem Sicherheitsrisiko (Klasse III – zum Beispiel mechanische Herzklappen) benötigen eine Marktzulassung (premarket approval). Dieses Verfahren dauert im Allgemeinen sechs Monate oder länger und ist kostenaufwendig. Unternehmen, die für ein Produkt eine Notifizierung oder Marktzulassung beantragen, müssen sich bei der FDA kostenpflichtig registrieren. Ausländische Hersteller müssen der FDA im Rahmen der Registrierung einen Agenten benennen. Außerdem unterliegen medizinische Produkte komplexen Kennzeichnungsvorschriften. GTAI vom 04.04.2023 (c/w.r.) 14 Zoll- und Außenwirtschaftsrecht
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