Das große Interview Klare Bekenntnisse und ein straffer, verbindlicher Zeitplan Die Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig, Dr. Fabian Magerl und der Handwerkskammer zu Leipzig, Volker Lux, im Interview zu den Verwerfungen mit den städtischen Behörden beim Thema Wirtschaftsverkehr. Die Umgestaltung der Stadt muss alle Beteiligten anhören und einbinden. Geschieht dies nicht, entstehen Verwerfungen und Gegenreaktionen. Gerade die hie- sige Wirtschaft, die mit ihrem Steueraufkommen, ihrem Engagement und den von ihr gestellten Arbeitsplätzen den gesellschaftlichen Zusammenhalt garantiert, hat das Recht, gehört zu werden. In Leipzig ist beim Thema Wirtschaftsverkehr einiges falsch gelaufen. Die beiden Hauptgeschäftsführer Dr. Fabian Magerl (IHK zu Leipzig) und Volker Lux (Handwerkskammer zu Leipzig) berichten vom Stand der Dinge. WIRTSCHAFT Digital: Guten Tag, Herr Volker Lux. Guten Tag, Herr Dr. Fabian Magerl. Im STEP (Stadtentwicklungsplan) Verkehr und öffentlicher Raum der Stadt Leipzig (2015, Seite 27) steht wortgetreu: „Der Wirtschaftsverkehr hat gegenüber dem motorisierten Individualverkehr Priorität. Aufgabe der Verkehrspolitik ist es, dafür infrastrukturell und verkehrsorganisatorisch funktionsfähige Rahmenbedingungen zu sichern …“. Der STEP wurde unseres Wissens vom Stadtrat, der demokratisch legitimierten Instanz im politischen Handeln, bestätigt. Wie sehen Sie den Jetztzustand bei der Umsetzung der Formulierungen und Vorgaben im Bereich Wirtschaftsverkehr? Dr. Fabian Magerl: Seitdem gab es de facto leider keine Fortschritte. Und dabei hatte die IHK zu Leipzig – im unmittelbaren Gefolge des STEP – zur Unterstreichung der Rolle des Wirtschaftsverkehrs 2017 eine umfangreiche Studie in Auftrag gegeben, in der klar aufgezeigt wurde, welche Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur notwendig sind, um dem Bevölkerungswachstum in der Stadt Leipzig und dem steigenden Pendlerverkehr gerecht werden zu können. WIRTSCHAFT Digital: Welches sind die Kritikpunkte der Kammern? Volker Lux: Die Kammern haben sich im August 2017 mit ihrer Initiative „Mobilität 700+“ konstruktiv in den Prozess des STEP eingebracht. Unsere Vorschläge wurDas große Interview 6 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Herbst 2023
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