Ray Dalio „Weltordnung im Wandel – vom Aufstieg und Fall von Nationen“ Im Jahr 2021 steckte die Weltwirtschaft mitten in der Corona-Krise. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, David Folkerts-Landau, rechnete in einem Interview mit Focus-Online mit 1,5 Billionen Euro Kosten, die Deutschland durch Corona entstehen würden. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostizierte im März eine weltweite „unausweichliche“ Rezession. Gleichzeitig veröffentlichte Ray Dalio sein Buch „Weltordnung im Wandel – Vom Aufstieg und Fall von Nationen“, welches ein Jahr später schon in der vierten Auflage in seiner deutschen Übersetzung im Münchner Finanzbuchverlag erschien. Der amerikanische Unternehmer und Hedgefonds-Manager Dalio, der 1975 Bridgewater Associates gründete und dessen Vermögen laut Forbes-Liste 2022 circa 22 Milliarden Dollar betrug, breitet in diesem Buch seine Sicht auf die Weltordnung und ihre großen und kleinen Zyklen aus. Da seine Theorien erwiesenermaßen sehr erfolgreich und gewinnbringend sind, können selbst gewohnheitsmäßige Zweifler ihnen nicht einen gewissen Wahrheitsgehalt absprechen. Dalio erläutert die Ergebnisse seiner mehr als 50-jährigen Gespräche und Forschungen sowie immensen Fakten- und Datensammlungen. Seine Schlussfolgerungen und Prognosen erwachsen aus einem extrem offenen Geist, welcher jegliche Kritik wertfrei in seine Arbeit zu integrieren in der Lage ist. So stellte Dalio seine Ideen und Gedanken permanent einem wechselnden Kreis von Expertinnen und Experten vor und fordert „radikale Transparenz“ und „rücksichtslose Offenheit“ auch sich selbst gegenüber ein. Dieser Ansatz, seine eigene Sicht nicht als das Nonplusultra zu verstehen, sondern sich immer auch in Diskussion zu begeben und zu hinterfragen, verstärkt die Schlussfolgerungen des Buches für den Nutzer beträchtlich. Faktenbasiert und wertfrei Zukunft denken Rezension 26 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Herbst 2023
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