Interview gearbeitet. Daraus sind die IHK-Wahlprüfsteine entstanden: Auf 16 Seiten fassen wir die wirtschaftspolitischen Erwartungen der sächsischen Unternehmerschaft an die neue Staatsregierung zusammen. Sie gingen an alle Kandidaten zum neuen Landtag. Zwei Wochen vor der Wahl veranstalten wir ein Wahlforum, bei dem sich die acht Spitzenkandidaten live den Fragen von rund 200 Unternehmerinnen und Unternehmern in Leipzig stellen. Nach dem 1. September wird es erst richtig spannend. Wir wollen, dass sich die Stimme der Unternehmerschaft in den Verhandlungen zur neuen Regierung und im Koalitionsvertrag wiederfindet. Hierzu wird es Hintergrundgespräche geben, wie wir sie im Interesse unserer Mitgliedsunternehmen nicht nur in Wahljahren, sondern permanent führen. WIRTSCHAFT SPEZIAL: Die IHK zu Leipzig bekennt sich klar zu Rechtsstaatlichkeit und Demokratie und postulierte in einer Pressemitteilung den Schlüsselsatz: „Allen politischen Akteuren stehen wir für einen konstruktiven Austausch und als lösungsorientierter Partner jederzeit zur Verfügung.“ Können Sie das bitte konkretisieren? Fabian Magerl: Als IHK haben wir klare rechtliche Vorgaben für unsere politische Kommunikation. Das heißt, wir sind parteipolitisch absolut neutral und bereit zu Gesprächen mit allen Parteien auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Natürlich ist die Debattenkultur aufgeheizt; umso wichtiger ist der gegenseitige Respekt. Grundsätzlich stehen wir für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie – nicht nur, aber auch, weil sie für das Wirtschaften unserer Mitgliedsunternehmen unverzichtbar sind. Denn wir brauchen in Sachsen mehr Lust aufs Unternehmertum. WIRTSCHAFT SPEZIAL: Vielen Dank für das Gespräch. drei weitere – das BSW, die Freien Wähler und die FDP – die sich gegebenenfalls Chancen auf einen Einzug ausrechnen können. Das haben wir Anfang des Jahres entschieden und ist natürlich eine Prognose; die Ergebnisse können ganz anders ausfallen. WIRTSCHAFT SPEZIAL: Die IHK hat sich dieses Jahr schon zur Europawahl und zu den Kommunalwahlen vielfältig engagiert und ist damit ihrem gesetzlich verbrieften Auftrag zur Interessenvertretung der regionalen Wirtschaft und ihrer Informationspflicht nachgekommen. Welche Aktivitäten ent- wickelt die IHK zu Leipzig zur Landtagswahl? Fabian Magerl: Wir beschäftigen uns als Sächsische IHKs aus Leipzig, Dresden und Chemnitz seit Monaten mit der Landtagswahl und der Interessenvertretung für unsere rund 250.000 Mitgliedsunternehmen. Was erwarten die Unternehmerinnen und Unternehmer von der neuen politischen Führung, wo drückt der Schuh? Dazu haben wir im Herbst eine Umfrage gestartet und aus rund 1.700 Datensätzen fünf wirtschaftspolitische Schwerpunktthemen herausgearbeitet. Die haben wir in unseren IHK-Branchenausschüssen diskutiert und politische Forderungen aus6 IHK zu Leipzig „Wirtschaft spezial - Landtagswahl Sachsen 2024“
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