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Fragen an die Parteien Prof. Dr. Jörg Scheibe | BSW Bündnis Sahra Wagenknecht Jörg Scheibe wurde im Februar 2024 zu einem der beiden Vorsitzenden des Landesverbandes Sachsen der neuen Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) gewählt. In Chemnitz leitet der Ingenieur und Unternehmer eine Firma, welche Klima-, Sanitär-, Heizungs- sowie Bauprojekte in Sachsen, Berlin und beispielsweise auch im Nordirak plant. Er lehrt an der Studienakademie in Glauchau Versorgungs- und Umwelttechnik. 1988 war Jörg Scheibe kurz Mitglied der SED, trat jedoch noch vor der politischen Wende aus dieser Organisation wieder aus. 1. Bis 2030 werden rund zwei Drittel der sächsischen Berufsschul- lehrerinnen und -lehrer altersbedingt ausscheiden. Wie lässt sich dieser Mangel beheben und so die duale Ausbildung sichern? Um den Lehrermangel zu beheben und die duale Ausbildung zu sichern, setzen wir auf attraktive Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung für Lehrkräfte. Zudem fordern wir eine verstärkte Werbung für den Beruf und beschleunigte Ausbildungsprogramme für Quereinsteiger. Investitionen in moderne Lehrmethoden und digitale Infrastruktur sind ebenfalls essenziell, um die Attraktivität des Lehrerberufs zu erhöhen und die Ausbildung zukunftsfähig zu gestalten. 2. Unternehmen in allen Branchen suchen Fachkräfte. Wo muss man ansetzen, um das Beschäftigungspotenzial zu erhöhen? Um das Beschäftigungspotenzial zu erhöhen, müssen wir in Bildung und Weiterbildung investieren, damit die Arbeitnehmer die notwendigen Fähigkeiten erwerben können. Zudem sollten wir die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern und flexible Arbeitsmodelle fördern. Wichtig ist, die Arbeitsbedingungen attraktiver zu gestalten, faire Löhne zu zahlen und Fachkräfte gezielt anzuwerben. Schließlich müssen Bürokratie abgebaut und Existenzgründungen unterstützt werden. 3. Immer mehr Selbstständige gehen in Rente und die Zahlen der Neu- gründungen sinken. Wie ließe sich Unternehmertum wieder attraktiver machen? Um Unternehmertum attraktiv zu machen, müssen bürokratische Hürden abgebaut und der Zugang zu Finanzierung erleichtert werden. Förderprogramme und steuerliche Erleichterungen für Neugründungen sind essenziell. Zudem sollten wir umfassende Bildungsangebote zu unternehmerischen Fähigkeiten und starke Netzwerke aus Mentoren und Unterstützern schaffen. Ein soziales Sicherungssystem für Selbstständige erhöht zusätzlich die Attraktivität des Unternehmertums. 14 IHK zu Leipzig „Wirtschaft spezial - Landtagswahl Sachsen 2024“

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