Fragen an die Parteien Petra Köpping | SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands Petra Köpping wurde 1958 in Nordhausen geboren. Seit 1977 war sie stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Großsteinberg, bis 1987 Mitarbeiterin beim Rat des Kreises Grimma, studierte Staats- und Rechtswissenschaften bis zur Diplom-Staatswissenschaftlerin, war Mitarbeiterin beim Rat der Stadt Leipzig bis 1988 und zwischen 1989 und 19990 und später noch einmal bis 2001 Bürgermeisterin von Großpösna. 2001 wurde sie zur Landrätin des Landkreises Leipziger Land gewählt. Seit 2009 ist sie Mitglied im Sächsischen Landtag und seit 2019 Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Zwischen 2014 und 2019 war sie Staatsministerin für Gleichstellung und Integration. Köpping war Mitglied in der SED und ist seit 2003 in der SPD aktiv. 1. Bis 2030 werden rund zwei Drittel der sächsischen Berufsschul- lehrerinnen und -lehrer altersbedingt ausscheiden. Wie lässt sich dieser Mangel beheben und so die duale Ausbildung sichern? Sachsen hat bereits neue Wege bei der Ausbildung von Berufsschullehrkräften eingeschlagen. Der Studiengang OptLA qualifiziert ingenieurtechnisch und pädagogisch für das Lehramt; und das wohnortnah an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Zwickau, Görlitz und Mittweida. Außerdem gilt es, Seiteneinstieg, Anerkennung und Eingruppierung weiter zu verbessern und die modulare Fortbildung zu stärken. Hier wird die Einrichtung der Dualen Hochschule wichtige Impulse bringen. 2. Unternehmen in allen Branchen suchen Fachkräfte. Wo muss man ansetzen, um das Beschäftigungspotenzial zu erhöhen? Wir müssen die inländische Fachkräftereserve heben und ausländische Fachkräfte gewinnen. Dafür braucht es eine gute und praxisnahe Schulbildung, die jede und jeden bis zum Abschluss führt. Es braucht attraktive Ausbildungsmöglichkeiten, gerade in den ländlichen Räumen. Zudem natürlich eine gute Kinderbetreuung und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ausländische Berufsabschlüsse müssen einfacher anerkannt werden und wir brauchen einen Beschäftigungsvorrang im Aufenthaltsrecht. 3. Immer mehr Selbstständige gehen in Rente und die Zahlen der Neu- gründungen sinken. Wie ließe sich Unternehmertum wieder attraktiver machen? Bei dieser Frage wird das Stichwort Entbürokratisierung oft zuerst genannt. Das ist auch richtig, wir brauchen einfachere Regeln. Hinzu kommt aber noch mehr: Es gilt, jungen Menschen Lust auf Freiheit, Selbständigkeit und Verantwortung zu machen. Das gelingt nicht nur mit einer Ergänzung der Berufsorientierung um das Thema Unternehmergeist oder mit der Stärkung von Schülerfirmen. Es gilt, in der Schule und darüber hinaus Freiräume zu schaffen, Mitbestimmung zu stärken und Initiative zu belohnen. IHK zu Leipzig „Wirtschaft spezial - Landtagswahl Sachsen 2024“ 11
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