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Fragen an die Parteien Franziska Schubert | BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Die Wirtschafts- und Sozialgeografin Franziska Schubert wurde 1982 in Löbau geboren und wuchs in Neugersdorf auf. Ab 2009 hatte sie eine Lehrtätigkeit an der TU Dresden, Institut für Geografie, Forschung und Lehre sowie Lehraufträge an der Hochschule Zittau/Görlitz und der TU Chemnitz inne. 2012 wurde sie ausgezeichnet als Neulandgewinnerin der RobertBosch-Stiftung. Sie engagierte sich als Mitglied im Stadtrat von Ebersbach- Neugersdorf und im Kreistag Görlitz und seit 2014 im Sächsischen Landtag. Zwischen 2015 und 2020 war Franziska Schubert stellvertretende Fraktions- vorsitzende ihrer Fraktion im Landtag, seit 2020 ist sie Fraktionsvorsitzende. 1. Bis 2030 werden rund zwei Drittel der sächsischen Berufsschul- lehrerinnen und -lehrer altersbedingt ausscheiden. Wie lässt sich dieser Mangel beheben und so die duale Ausbildung sichern? Die Studierendenzahl muss verstetigt, die Studienerfolgsquote erhöht und die Lehramtsausbildung in die Regionen gebracht werden. Neben grundständig ausgebildeten Lehrkräften brauchen wir den Seiteneinstieg auf hohem qualitativem Niveau und ermöglichende Behörden. Um eine hochwertige Berufsausbildung zu sichern, muss es weitere Zugangswege zu einer Lehrtätigkeit geben, auch für sogenannte Ein-Fach-Lehrkräfte. 2. Unternehmen in allen Branchen suchen Fachkräfte. Wo muss man ansetzen, um das Beschäftigungspotenzial zu erhöhen? Wir verbessern die Berufsorientierung und bieten die Meisterausbildung kostenneutral an. Rahmenbedingungen müssen die Berufstätigkeit erleichtern: Flächendeckende verlässliche Betreuungs- und Mobilitätsangebote. Wir arbeiten in Sachsen aktiv an der Willkommenskultur, erleichtern Menschen aus Drittstaaten die Arbeitsaufnahme, etablieren Welcome-Center, erweitern die Sprachförderung, vereinfachen Anerkennungsverfahren und unterstützen Kommunen bei der Arbeitsfähigkeit der Ausländerbehörden. 3. Immer mehr Selbstständige gehen in Rente und die Zahlen der Neu- gründungen sinken. Wie ließe sich Unternehmertum wieder attraktiver machen? Indem wir Nachfolge und Gründung durch Frauen gezielt stärken (durch SMJusDEG erfolgt das bereits gezielt); Antragsverfahren vereinfachen, Gründungsberatung praxisorientierter und bedarfsgerecht anpassen, Nebenerwerb berücksichtigen. Mehr Wagniskapital fördern. Für die Digitalisierung gilt es, Behördenkontakte, Statistikpflichten und Steuerangelegenheiten über eine zentrale Plattform abzuwickeln. Die sozialen Sicherungssysteme für Selbstständige müssen gestärkt, der Mutterschutz reformiert und der Betriebsausfall staatlich absichert werden. 10 IHK zu Leipzig „Wirtschaft spezial - Landtagswahl Sachsen 2024“

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