Fachkräftemonitoring 2024

Fachkräftesituation der Sächsischen Wirtschaft | Monitoring 2024 Seite 5 Ausländische Mitarbeiter Der Anteil der Unternehmen mit ausländischem Personal steigt stetig und erreicht mit 42 % einen neuen Höchstwert. (2018: 25 %; 2022: 35 %). Erwartungsgemäß ist der Anteil bei den größeren Unternehmen hier am höchsten. Unter den 4.796 ausländischen Beschäftigten der befragten Betriebe kommen 77 % aus der EU und 23 % aus Drittstaaten. Von den 519 ausländischen Auszubildenden kommen dagegen über die Hälfte (51 %) aus Drittstaaten. Ausländische Facharbeiter besonders gefragt 70 % 40 % 27 % 24 % 19 % Facharbeiter Un-/Angelernte Akademiker Auszubildende Techniker/Meister Bedarf an ausländischen Mitarbeitern nach Qualifikationen – Anteil bei Unternehmen, welche die Einstellung ausländischer Mitarbeiter planen Knapp ein Viertel der Unternehmen (24 %) will in den kommenden 12 Monaten erstmals oder weiteres ausländisches Personal einstellen. Das ist ein Rückgang um 7 Prozentpunkte im Vergleich zu 2022. Die meisten Unternehmen (2022: 68 %) suchen dabei nach wie vor Facharbeiter. Für ungelerntes ausländisches Personal interessieren sich 40 % der Betriebe, während das in der letzten Befragung noch die Hälfte aller interessierten Unternehmen tat. Der Anteil der interessierten Unternehmen, die internationale Akademiker suchen, ist dagegen von 18 % in 2022 auf 27 % angestiegen. Bei internationalen Technikern und Meistern wuchs der Anteil an interessierten Unternehmen von 13 % (2022) auf 19 %. Internationale Auszubildende sind nach wie vor im Handwerk (37 %) am gefragtesten, wobei hier ein deutlicher Rückgang gegenüber 2022 (51 %) zu verzeichnen ist. Noch deutlicher ist dies beim Handel der Fall. Hier ist der Anteil von 45 % im Jahr 2022 auf 8 % im Jahr 2024 gefallen. Sprachbarrieren nach wie vor größte Hürden Nach wie vor sind Sprachbarrieren für die befragten Unternehmen das größte Hindernis bei der Einstellung ausländischer Fachkräfte (83 %). Dieser Wert hat sich im Vergleich zu 2022 (77 %) weiter erhöht. Bürokratische Hürden sind im Vergleich zu den Vorbefragungen den Ergebnissen nach eher auf- als abgebaut worden und liegen weiterhin auf Platz 2 der Einstellungshemmnisse. Darüber hinaus ist trotz umfangreicher rechtlicher Änderungen keines der Hemmnisse deutlich abgebaut worden. Abseits der dargestellten Antworten stellen die zusätzlichen Kosten (Gebühren Visaprozess, Rekrutierung oder Sprachkurse) für viele Unternehmen eine entscheidende Hürde dar. Insgesamt 58 % der Unternehmen halten jegliche finanzielle Aufwendungen für die Beschäftigung ausländischer Mitarbeiter für nicht vertretbar. Bei Betrieben mit weniger als 10 Mitarbeitern ist dieser Anteil mit 73 % am höchsten. Weitere 33 % geben an, maximal 5.000 € in den Prozess investieren zu können, bei den Kleinstbetrieben sind das 27 %. Hindernisse bei der Einstellung ausländischer Mitarbeiter – Anteil der Unternehmen 83 % 45 % 41 % 39 % 39 % 31 % 13 % 7 % 5 % Sprachbarrieren Bürokratischer Aufwand Unsicherheit über Qualifikationsniveau Dauer Genehmigungs-/Anerkennungsprozess Aufenthaltsstatus Kulturelle Unterschiede Zugang zur Zielgruppe Sonstige Erschwernisse „Weiß nicht, wie vorzugehen ist.“ 2024 2022 Schwerbehinderung 43 % der Unternehmen beschäftigen Menschen mit Schwerbehinderung (2022: 41 %). Vor allem aufgrund branchenspezifischer Voraussetzungen ist der Anteil der Unternehmen mit schwerbehinderten Menschen in der Industrie am höchsten (56 %) und im Handwerk am niedrigsten (28 %). Bei einer Auswertung nach Betriebsgrößenklassen liegt der Anteil in Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern bei 81 % und in Betrieben mit mehr als 250 Mitarbeitern bei 100 %. Anforderungen an Arbeitsplätze und zu wenig Bewerber als Einstellungshürden Die spezifischen und teils hohen Anforderungen an die Arbeitsplatzgestaltung stellen nach wie vor die größte Hürde bei der Beschäftigung schwerbehinderten Menschen dar. Rechtliche Regelungen sehen dagegen nur ein Viertel der Betriebe als Hindernis (2022: 29 %; 2018: 45 %). Allerdings gibt mehr als jedes dritte Unternehmen an, keine oder nicht ausreichend viele Bewerbungen von Menschen mit Schwerbehinderung zu erhalten – Tendenz steigend. Dies könnte auch erklären, dass wie auch in der letzten Befragung, nur 3 % der Firmen die Einstellung Schwerbehinderter explizit planen, da Arbeitsplätze im Regelfall nach Qualifikation und nicht nach dem Gesundheitszustand besetzt werden. Hürden bei der Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung – Anteil der Unternehmen 54 % 35 % 26 % 25 % 17 % 11 % 8 % 4 % Anforderungen an Arbeitsplatzgestaltung Bewerbermangel Fachliche Voraussetzungen Rechtliche Regelungen (Kündigung, Urlaub) Bürokratische Hürden Zugang zur Zielgruppe Sonstige Gründe „Weiß nicht, wie vorzugehen ist.“ 2024 2022

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