Fachkräftesituation der Sächsischen Wirtschaft | Monitoring 2024 Seite 4 Betriebliche Personalarbeit Aktive Personalarbeit in fast allen Unternehmen In den Unternehmen ab 10 Mitarbeitern stellt die regelmäßige Kommunikation das meistgenannte Instrument der Personalarbeit dar und hat über alle Betriebsgrößenklassen hinweg an Bedeutung gewonnen. In den Unternehmen bis 49 Mitarbeiter beziehen über die Hälfte der Betriebe ihre Beschäftigten in strategische Entscheidungen ein. Bei Unternehmen ab 50 Mitarbeitern spielen interne Stellenbeschreibungen/Anforderungsprofile vermehrt eine bedeutende Rolle (68 %). Generell gilt: Je kleiner das Unternehmen, desto weniger Instrumente der betrieblichen Personalarbeit werden eingesetzt. So geben insgesamt 33 % aller Unternehmen an, eine eigene Stelle für die Personalarbeit zu haben. Während jedoch von den Unternehmen ab 50 Beschäftigten 78 % eine derartige Stelle haben, sind es bei den Betrieben mit weniger als 10 Mitarbeitern nur 7 %. Im Vergleich zur vorherigen Befragung in 2022 hat sich nur in der Betriebsgrößenklasse ab 50 Mitarbeitern der Anteil leicht erhöht (2022: 73 %), während bei den kleineren Unternehmen keine Veränderung festzustellen ist. Anteil der Unternehmen, die Instrumente der Personalarbeit nutzen (nach Beschäftigtengrößenklassen) Regelmäßige Kommunikation (Meetings, interne Newsletter ...) Mitarbeiterjahresgespräch Gezielte betriebliche Weiterbildung Einbeziehung der Mitarbeiter in strategische Entscheidungen Interne Stellenbeschreibungen und Anforderungsprofile Mitarbeiterbefragung Mitarbeiterstelle für Personalarbeit Betriebliches Gesundheitsmanagement Leistungsbeurteilung Zielvereinbarungen Personalentwicklungskonzept keine 50 % 42 % 35 % 55 % 14 % 28 % 7 % 14 % 15 % 15 % 5 % 16 % bis 9 Mitarbeiter 10 bis 49 Mitarbeiter 70 % 63 % 56 % 52 % 37 % 31 % 26 % 33 % 25 % 22 % 14 % 3 % 50 und mehr Mitarbeiter 81 % 70 % 69 % 37 % 68 % 45 % 78 % 53 % 40 % 43 % 32 % 1 % Zahlreiche Instrumente zur Mitarbeiterbindung Fast alle Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern heute direkte Leistungen an und nutzen zunehmend mehrere Instrumente zur Mitarbeiterbindung. Insbesondere bei der Kostenübernahme für Weiterbildungen, Arbeitsmittel und finanzielle Unterstützung bei der Kinderbetreuung sind deutliche Anstiege im Vergleich zu den Befragungen von 2018 und 2022 zu sehen. So übernehmen zwei von drei Unternehmen die Weiterbildungskosten für ihre Mitarbeiter. Gemeinsame Freizeitaktivitäten, regelmäßige Lohn- und Gehaltserhöhungen sowie Prämien gehören zu den am häufigsten angebotenen direkten Leistungen. Rund 76 % der Unternehmen offerieren ihren Mitarbeitern darüber hinaus Leistungen, die das Ziel verfolgen, die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf zu verbessern. Flexible Arbeitszeitlösungen und Teilzeitlösungen sind am populärsten, während die „4-Tage-Woche“ bisher kaum eine Rolle spielt. Anteil der Unternehmen, die Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung anbieten 60 % 54 % 35 % 14 % 8 % 5 % 3 % 2 % Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf: 76 % Flexible Arbeitszeitlösungen Teilzeitlösungen/verkürzte Arbeitszeit Homeoffice/mobile Arbeit Unterstützung Sport- und Gesundheitskurse „4-Tage-Woche“ Unterstützung Pflege Angehöriger Sonstige Unterstützung Belegplätze in Kitas Direkte Leistungen (Auswahl): 99 % Firmenfeiern/gemeinsame Freizeitaktivitäten Regelmäßige Gehalts- und Lohnerhöhungen Arbeitsmittel (Arbeitskleidung, Mobilgeräte, Tablets ...) Prämien Kostenübernahme Weiterbildung Zuschuss zur betrieblichen Altersvorsorge Sonderleistungen (Gutscheine, Beihilfe ...) Urlaubs-/Weihnachtsgeld/13. Monatsgehalt Freistellung für Weiterbildung Privatnutzung von Firmenwagen Finanzielle Unterstützung Kinderbetreuung Zusätzlicher Urlaub Privatnutzung von Firmenfahrrädern 77 % 69 % 66 % 62 % 61 % 59 % 49 % 49 % 47 % 38 % 30 % 24 % 22 % Erfolgreiche Rekrutierungswege hängen von der gesuchten Qualifikation ab Der Erfolg der einzelnen Personalbeschaffungsmaßnahmen hängt davon ab, welche Bewerbergruppe für die Unternehmen von Interesse ist. Auszubildende werden am häufigsten über Praktika geworben (64 %), während Techniker/Meister und Akademiker am ehesten über Online-Stellenportale gewonnen werden (jeweils 59 %). Über alle Bewerbergruppen hinweg ist eine Abnahme bei der Vermittlung durch die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter zu beobachten. Die sozialen Netzwerke sind vor allem bei der Rekrutierung von Auszubildenden wichtig (47 %), doch auch bei den anderen Bewerbergruppen gibt mehr als jedes dritte Unternehmen an, damit erfolgreich zu sein. Anteil der Unternehmen, die erfolgreich Personal- beschaffungsmaßnahmen nutzen (nach Bewerbergruppen) Empfehlungen/Referenzen Online-Stellenportale Eigene Internetseite Soziale Netzwerke Anbieten von Praktikumsplätzen Vermittlung Agentur für Arbeit und Jobcenter Stellenanzeige regionale/überregionale Presse Regelm. Kontakt zu Schulen/Hochschulen Messen in Präsenz Ausbildung von Lehrlingen/BA-Studenten Abwerbung aus anderen Unternehmen Nutzung von Zeitarbeitsfirmen Personalberatung/kommerz. Stellenvermittl. Digitale Messeformate Un-/Angelernte 40 % 46 % 37 % 39 % 18 % 46 % 30 % 3 % 10 % 5 % 27 % 9 % 3 % Facharbeiter/Gesellen 56 % 56 % 51 % 42 % 9 % 36 % 32 % 6 % 10 % 19 % 20 % 17 % 13 % 6 % 38 % 44 % 47 % 47 % 64 % 28 % 24 % 42 % 37 % 1 % 5 % 9 % Azubis Techniker/Meister 50 % 59 % 49 % 36 % 6 % 19 % 23 % 11 % 11 % 18 % 21 % 6 % 19 % 9 % Akademiker 50 % 59 % 47 % 34 % 15 % 16 % 20 % 33 % 13 % 28 % 22 % 6 % 25 % 8 %
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