Fachkräftemonitoring 2024

Fachkräftesituation der Sächsischen Wirtschaft | Monitoring 2024 Seite 3 Gründe für offene Stellen – Altersabgänge und Fluktuation als dominierende Gründe für die Personalsuche Für nahezu alle personalsuchenden Unternehmen ist der Ersatz von (ausscheidenden) Mitarbeitern das Hauptmotiv für die Personalsuche. Die Altersabgänge liegen dabei an erster Stelle und erreichen im Vergleich zu den vorangegangenen Befragungen einen neuen Höchststand (2018: 43 %; 2022: 45 %), was auf die demografische Entwicklung in der Beschäftigungsstruktur der Unternehmen zurückzuführen ist. Der Verlust des eigenen Personals an andere Arbeitgeber bleibt auf hohem Niveau nahezu konstant (2018: 54 %; 2022: 57 %). Leicht rückläufig ist dagegen der Anteil der zeitweise ausscheidenden Arbeitnehmer (2018: 36 %; 2022: 32 %) und der Mitarbeiter, die vorzeitig in Rente gehen (2018: 27 %; 2022: 21 %). Vor dem Hintergrund der Auswirkungen des demografischen Wandels liegt dieser Anteil jedoch auf einem hohen Niveau. In den befragten Unternehmen sind aktuell mehr als 11 % der Beschäftigten älter als 60 Jahre, was weiterhin hohe Verrentungsverluste bedeuten wird. Einen zusätzlichen Bedarf an Mitarbeitern geben 65 % der sich auf Personalsuche befindlichen Unternehmen an. Damit hat sich diese Zahl im Vergleich zu 2022 (59 %) etwas erhöht, kommt aber noch nicht wieder an den Wert von 2018 (74 %) heran. Erreichen der Regelaltersrente Wechsel in anderes Unternehmen Nichteignung für geforderte Tätigkeit Zeitweise ausscheidend Vorzeitiger Renteneintritt Sonstige Gründe 57 % 56 % 32 % 27 % 19 % 13 % Ersatz von Mitarbeitern: 97 % aufgrund: 65 % 24 % 23 % 18 % Zusätzlicher Bedarf an Mitarbeitern: 65 % aufgrund: Mehraufträge/Neukunden Neue Qualifikationsanforderungen Geschäftsfelderweiterung Sonstige Gründe Basis: Unternehmen mit offenen Stellen; Mehrfachnennungen möglich Ausbleibende Bewerbungen bleiben Haupthindernis bei der Stellenbesetzung Fehlende Bewerbungen bleiben der häufigste Grund für das Scheitern von Neueinstellungen, wenn auch im Vergleich zu 2022 ein Rückgang zu vermerken ist (2022: 79 %). Nach wie vor ist das Handwerk (80 %) davon besonders stark betroffen. Bei der Besetzung von Ausbildungsstellen bleiben dagegen insbesondere in der Industrie (34 %) und im Handwerk (35 %) Bewerbungen aus. Unterschiedliche Lohn- und Gehaltsvorstellungen sowie mangelnde Motivation/Arbeitsbereitschaft besetzen auch weiterhin die Plätze 2 und 3 bei den Ursachen für eine schwierige Personalsuche. Ein fehlender Berufsabschluss, keine Zusatz- und Spezialqualifikationen oder Defizite in der Berufserfahrung verhindern im Vergleich zur Befragung aus 2022 wieder stärker die Stellenbesetzung und erreichen das Niveau der Befragung von 2018. Nahezu jede zehnte Stelle kann nicht besetzt werden, da kein bzw. nicht in ausreichendem Maße Homeoffice/mobiles Arbeiten angeboten werden kann. Gründe für Nichtbesetzung offener Stellen 69 % 48 % 42 % 33 % 27 % 25 % 23 % 23 % 22 % 16 % 9 % 6 % Keine Bewerbung auf Mitarbeiterstelle Unterschiedliche Lohn- und Gehaltsvorstellungen Mangelnde Motivation/Arbeitsbereitschaft Fehlende Berufserfahrung Fehlender Berufsabschluss Absage seitens des Bewerbers ohne Begründung Keine Bewerbung auf Ausbildungsstelle Fehlende Zusatz-/Spezialqualifikation Ungenügende zeitliche Flexibilität der Bewerber Ungenügende räumliche Mobilität der Bewerber Ungenügende Möglichkeit von Homeoffice/mobilem Arbeiten Sonstige Gründe 2024 2022 Basis: Unternehmen mit offenen Stellen; Mehrfachnennungen möglich Bestandsbelegschaften kompensieren fehlendes Personal Kann ein Unternehmen offene Stellen langfristig nicht besetzen, führt dies in erster Linie zu einer Mehrbelastung des vorhandenen Personals. Zudem muss fast jeder zweite Betrieb (49 %) als Konsequenz von langfristig unbesetzten Stellen neue Aufträge oder Projekte ablehnen. Dies betrifft insbesondere das Baugewerbe und das Handwerk sowie Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern. Die Unternehmen reagieren nach wie vor auch mit der Einschränkung des eigenen Leistungsangebots. Im Branchenvergleich sind die Industrie und der Handel hiervon noch am wenigsten betroffen, allerdings auch hier mit steigender Tendenz im Vergleich zu den vergangenen Befragungen. 2024 2022 Folgen von langfristig unbesetzten Stellen – Anteil der Unternehmen mit langfristig vakanten Stellen 73 % 49 % 43 % 36 % 29 % 22 % 20 % 15 % 8 % 7 % 4 % Mehrarbeit/Überstunden anderer Mitarbeiter Ablehnung von Aufträgen/Projekten Einschränkung des Leistungsangebots Nichteinhaltung von Fertigstellungsterminen Erhöhter Krankenstand Auslagerung von Aufträgen/Outsourcing Verstärkte Nutzung von Zeit-/Leiharbeit Verlust an Innovationsfähigkeit Verstärkung von Automatisierung/Rationalisierung Anstieg von Nachbesserungen/Regressforderungen Sonstige Folgen Basis: Unternehmen mit offenen Stellen; Mehrfachnennungen möglich

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